Dortmund. Die Essener wollen den Rückstand auf die verlustpunktfreie U23 des BVB nicht weiter anwachsen lassen. Bei denen ist Profi-Unterstützung denkbar.

Der DFB-Pokalsieg wurde bei Rot-Weiss Essen ausgiebig gewürdigt, Dienstag war Auslaufen, Mittwoch hatten die Helden frei. Am Donnerstag stand aber wieder zweimal Training auf dem Programm. Denn die Spannung muss aufrecht erhalten werden, denn am Sonntag (14 Uhr) wartet im Stadion Rote Erde ein anspruchsvolles Programm. Die U23 von Borussia Dortmund empfängt zum Spitzenspiel, und man muss kein Rechengenie sein, um die Bedeutung der Partie zu erkennen. Das Team von Enrico Maaßen kam bislang unbefleckt durch die ersten drei Spieltage.

Es drohen elf Punkte Abstand zum BVB

Rot-Weiss Essen dagegen war quasi zur Untätigkeit verdammt und stellte einmal zu früh die Arbeit ein. Und sollte die Partie nicht erfolgreich gestaltet werden, dann drücken im schlimmsten Fall elf Punkte Abstand aufs RWE-Gemüt. „Natürlich ist die ungerade Tabelle momentan nicht schön, aber ich habe mir angewöhnt, mir erst nach zehn Spieltagen in einer Saison ein Bild zu machen“, mahnt RWE-Coach Christian Neidhart zur Besonnenheit. Er hatte sich am Mittwoch in Lotte selbst ein Bild von der Stärke des kommenden Gegners gemacht – und sein Eindruck hatte sich bestätigt: „Das ist eine sehr gute Regionalligamannschaft, die vor allem im Offensivbereich sehr gut besetzt ist. Mit Florian Krebs und Franz Pfanne verfügen sie über ein starkes Zentrum – und auf Torjäger Steffen Trigges müssen wir auch achten.“

Profi-Unterstützung von Favre ist denkbar

Aber die Essener wollen sich nicht klein machen, die rot-weisse Schaltzentrale hat im Pokal gegen Bielefeld ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. „Wichtig für uns ist, dass wir selbstbewusst sind, in Dortmund mutig auftreten und mit dem frischen Selbstvertrauen auch dort etwas mitnehmen“, betont Neidhart. Und auch notfalls eine Unwägbarkeit in Kauf nehmen, die man ohnehin nicht beeinflussen kann. Da die Profis schon am Samstag gegen Mönchengladbach in die Bundesligasaison starten, könnte Trainer Lucien Favre mal wieder auf die Idee kommen, seinem untätigen Personal in der Regionalliga Spielpraxis zu verschaffen.

Bringt Tempo ins Spiel: Noel Futkeu bleibt weiterhin im Regionalliga-Kader.
Bringt Tempo ins Spiel: Noel Futkeu bleibt weiterhin im Regionalliga-Kader. © FFS | Thorsten Tillmann

Die RWE-Fans erinnern sich noch mit Grauen an den unfreundlichen Novemberabend von vor zwei Jahren, als Kagawa, Rode und Co. die Rot-Weissen mit 5:0 auseinander nahmen. „Das ist halt so, das können wir nicht ändern, dann müssen wir noch mehr aufpassen“, nimmt es Neidhart gelassen. Der tüftelt derweil an der richtigen Aufstellung, lässt sich noch nicht in die Karten schauen, ob er mit Viererkette oder mit kompakter Dreierkette in Dortmund beginnen lässt.

Das Zusammenspiel Plechaty/Engelmannmacht Freude

Gut gefallen hatte zuletzt nicht nur den Fans das Zusammenspiel der beiden Neuzugänge Sandro Plechaty und Simon Engelmann, was schon erste Früchte trug. „Das funktionierte schon recht gut, aber ich hoffe, dass auch noch andere treffen, nicht nur Engel“, möchte der Coach das Angriffsspiel nicht nur auf den Torjäger zugeschnitten sehen.

Noel Futkeu bleibt im Regionalligakader

Wer seine Sache ebenfalls gegen die Arminia gut hinbekommen hatte, war Noel Futkeu. Der 17-Jährige würde zwar auch der U19 zum Bundesliga-Auftakt am Samstag gegen Rot-Weiß Oberhausen gut zu Gesicht stehen, „aber er bleibt erst einmal weiter bei uns“, hat sich Neidhart entschieden, der froh ist, einen Tempospieler mehr in seinen Reihen zu wissen. Ansonsten wird sich die Aufstellung auch nach den bevorstehenden Englischen Wochen richten, schon am Mittwoch geht es daheim gegen RW Ahlen weiter, da wollen die Körner gut aufgeteilt sein.