Dortmund. Rot-Weiss Essen hat gegen die U23 von Borussia Dortmund deutlich verloren. Auch weil beim BVB die Profis Rode und Kagawa mitspielten.

BVB U23 - Rot-Weiss Essen 5:0 (3:0)

RWE: Raeder, Heber, Becker, Zeiger, Grund (70. Urban), Brauer, Lucas (76. Remmo), Baier, Scepanik, Pröger, Platzek (70. Wirtz).

Tore: 1:0 Isak (7.), 2:0 Isak (17.), 3:0 Isak (29.), 4:0 Schwermann (46.), 5:0 Wanner (48.)

Zuschauer: 984

Bitterer Fußballabend für Rot-Weiss Essen: Gegen eine erstklassige Dortmunder Profi-Mannschaft, aufgefüllt mit Regionalligaspielern, verloren die Gäste ohne jede Chance mit 0:5. In dieser Formation wären die Dortmunder Meisterschaftsfavorit Nummer eins, aber anscheinend schickt man nur in besonderen Fällen sein Tafelsilber hinunter in die Regionalliga.

Als die Aufstellungen der beiden Mannschaften vorgelesen wurden, staunten die mitgereisten Fans nicht schlecht, manche wähnten sich sogar bei einem Champions League-Abend: Mit Shinji Kagawa und Sebastian Rode in der Startelf hatte BVB-Coach Jan Siewert große internationale Erfahrung aufgeboten (angeordnet bekommen?). Der Respekt vor den bekannten Namen war auf dem Feld zu spüren. “Scheiß DFB”, hallte es aus dem RWE-Block, solche Statuten und Fußballabende sind es, die den mächtigen Verband momentan so beliebt machen hierzulande.

Und das Spiel lief schnell in die erwartete Richtung: Nach sechs Minuten überlief Philipp Hanke, von Kagawa in Szene gesetzt, spielerisch leicht, Kevin Grund, bei seinem Schuss blieb Lukas Raeder ganz lange stehen und klärte mit der Brust. Dann begann die Kagawa-Isak-Show. Der Japaner passte leichtfüßig in den Lauf von Alexander Isak, für 8,6 Millionen Euro aus dem schwedischen Solna nach Dortmund transferiert und in der Regionalliga “geparkt”, der erzielte lässig die 1:0-Führung. Nach 17 Minuten legte dieses Duo das 2:0 nach, wieder konnte sich Isak einfach die Ecke aussuchen.

RWE-Fans singen: “Ohne Profis habt ihr keine Chance”

Danach tapferes Essener Aufbäumen: Kai Pröger (27.) setzte sich auf der rechten Seite durch, seine präzise Flanke köpfte Marcel Platzek an den Innenpfosten. Nun kam zu aller Wettbewerbsverzerrung auch noch Pech hinzu. Zwei Minuten später machte Isak den Hattrick perfekt: Isak - nach Doppelpass mit, richtig, Kagawa - verpasste Raeder die Höchststrafe mit seinem Schuss durch die Beine des Keepers.

“Ohne Profis habt ihr keine Chance”, machte die RWE-Kurve ihrem Frust Luft. Da ließen sie sich auch durch eine Slapstick-Einlage der BVB-Abwehr nicht aufmuntern: Luca Kilian und Denzeil Boadu lieferten sich 20 Meter vor dem eigenen Tor einen Pressschlag, der in hohem Bogen an der Dortmunder Latte landete. Der letzte Höhepunkt einer einseitigen Partie.

Die sich nach dem Wechsel auch nicht mehr verlagerte. Keine Minute war sie alt, da zog Julian Schwermann aus 22 Metern mittelprächtig ab, aber den Aufsetzer ließ Raeder über die Fäuste ins Netz passieren. Das 4:0 fiel unter die Kategorie haltbar. Das 5:0 nur zwei Minuten später wiederum nicht: Dominik Wanner kam von der Strafraumkante völlig frei zum Schuss, unhaltbar landete er im langen Eck. Nun ging es für RWE nur noch um Debakel-Eindämmung.

Letztes Ziel war der Ehrentreffer: Die Chance dazu hatte Nico Lucas (65.), doch sein Schuss aus 14 Metern streifte nur den rechten Pfosten. Und Kapitän Benjamin Baier scheiterte an Torhüter Oelschlägel (69.).