Essen. Neue Verordnung erlaubt mehr Zuschauer. Rot-Weiss Essen will in Kürze Plan vorlegen. Handball-Erstligist Tusem Essen hofft auf 1000 Zuschauer.

Natürlich haben sie beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen erst einmal aufgeatmet. Die Änderung der Corona Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen erlaubt wieder mehr Zuschauer in den Stadien. „Rot-Weiss Essen wird die Gelegenheit bekommen, mehr als 300 Zuschauer an die Hafenstraße zu holen“, heißt es in der Pressemitteilung von RWE. Doch all das ist viel komplizierter, als es sich vielleicht anhören mag. Bei der Umsetzung der Vorgaben muss alles bis ins Detail abgestimmt werden mit allen Beteiligten, wozu auch der Öffentliche Personennahverkehr zählt.

Die Crew um den Vorsitzenden Marcus Uhlig arbeitete gestern unter Hochdruck. Der Beschluss ermöglicht für nicht-bundesweite Fußballspiele und bei Sportstätten mit mehr als 1000 Plätzen ein Zuschaueraufkommen von einem Drittel des Fassungsvermögens. Somit könnten ungefähr 5000 Fans zu den RWE-Heimspielen zugelassen werden. Das Stadion Essen besitzt allerdings nur 11.000 Sitzplätze, und die allein zählen. Stehplätze möglicherweise umzurüsten, daran denkt RWE nicht.

Das eigene Konzept eins zu eins umsetzen

Die Rot-Weissen hatten ja bereits vor einigen Wochen ein Konzept entwickelt, das auf eben diese ca. 5000 Zuschauer ausgerichtet ist. „Aktuell befindet sich RWE in finalen Gesprächen mit den zuständigen Behörden und klärt letzte Details, ehe das grundsätzlich schon positiv bewertete Konzept abschließend vom Land NRW genehmigt werden kann“, heißt es von Vereinsseite. „Unser Ziel ist es, unser Konzept eins zu eins mit Leben zu füllen“, sagt Uhlig.

Ob und unter welchen Umständen bereits zum Regionalliga-Heimspiel gegen Rot Weiss Ahlen am nächsten Mittwoch (23. September) Zuschauer zugelassen werden können, soll sich in den kommenden Tagen entscheiden. „Wir wollen bis zum Wochenende einen klaren Plan vorlegen“, sagt Uhlig, der sich auch Gedanken darüber machen muss, an wen er die Tickets und wie verteilt, denn der Klub hat bereits um die 4000 Dauerkarten verkauft.

Mehr Zuschauer als in der Bundesliga

Kurios an der neuen Verordnung: Bei Spielen der Fußball-Regionalliga und anderen Sportveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen sind künftig zumindest theoretisch noch mehr Zuschauer erlaubt als bei Spielen der Fußball-Bundesliga. Demnach dürfte Viertligist Alemannia Aachen am Tivoli künftig bis zu 11.000 Zuschauer empfangen. In der Fußball-Bundesliga sind bei einem künftigen Test-Betrieb von sechs Wochen 20 Prozent der Stadion-Kapazität möglich, das wären bei Bayer Leverkusen beispielsweise rund 6000 Besucher.

Handball-Erstligist Tusem Essen hofft auf 1000 Zuschauer am Hallo.
Handball-Erstligist Tusem Essen hofft auf 1000 Zuschauer am Hallo. © Michael Gohl

Handball-Erstligist Tusem Essen hofft auf 1000 Zuschauer

20 Prozent der Auslastung gilt auch für die Testphase der Handball-Bundesliga. Die Halle am Hallo hat rund 2000 Sitzplätze. „Unser Konzept ist auf knapp 1000 Zuschauer ausgelegt“, sagt Tusem-Geschäftsführer Niels Ellwanger. Die Gästemannschaft sowie Fernsehleute kommen on top, wobei der Bewegungsraum in der Halle jeweils klar begrenzt sein wird. Die Spieler dürfen sich nur in der Kabine und auf dem Spielfeld aufhalten.

„Der Beschluss erhöht natürlich die Chance, dass unser Konzept umgesetzt werden kann“, sagt Ellwanger. „Und das wäre großartig.“ Aber klar, auch hier muss das örtliche Gesundheitsamt noch mitspielen.