Essen. In München steht der letzte Wettkampf für 2020 an. Der Deutsche Kanu-Verband nominierte Hoff, Rendschmidt, Schulz und Wylenzek von der KGE.

„Der letzte Programmpunkt der Saison steht an“, gab Tobias-Pascal Schultz am Wochenende aus Kienbaum durch, wo sich die deutsche Kanurennsport-Nationalmannschaft zu einem letzten zweiwöchigen Trainingslager zusammengefunden hatte. Am Sonntag hieß es dann Bootshänger laden und nach München fahren, wo am Dienstag und Mittwoch auf der Olympiastrecke von 1972 ein letzter Wettkampf in diesem Jahr ansteht.

Überwiegend mit verbandsinterner Beteiligung, aber auch eine kleine Schweizer Damendelegation und der ungarische Herrenvierer haben sich angekündigt. Nominiert für diesen letzten Event wurden seitens des Deutschen Kanu-Verbandes mit Max Hoff, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Tomasz Wylenzek gleich vier Asse der KG Essen. Der Schwerpunkt in München wird dabei in den Mannschaftsbooten liegen; Einerstarts sind nicht vorgesehen.

Rendschmidt der Schlagmann im Deutschland-Vierer

„Wir fiebern nun alle dem Wettkampf in München entgegen. Am Ende dieser langen und schwierigen Saison werden wir noch einmal alle Kräfte mobilisieren und versuchen, gute Rennen runterzufahren. Die letzten beiden Wochen hier waren schon sehr hart. Aber wir sind voll motiviert und gespannt, wie es ausgeht. Wir starten auf jeden Fall voll durch“, gab Max Rendschmidt aus Kienbaum stellvertretend für das KGE-Quartett die Marschroute vor.

Hochmotiviert, vor allen Dingen als Schlagmann des Deutschland-Vierers: Max Rendschmidt.
Hochmotiviert, vor allen Dingen als Schlagmann des Deutschland-Vierers: Max Rendschmidt. © FFS | Ute Freise

Für Max Rendschmidt geht es als Schlagmann des „Deutschlandvierers“ mit Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Potsdam) einmal mehr darum, ein weiteres gutes Rennen im Hinblick schon auf das nächste Olympiajahr hinzulegen. Und nicht nur er hofft, dass die Ungarn mit ihrem Vierer auch kommen. „Das wäre ein wirklich guter Vergleich“. Darüber hinaus geht Rendschmidt mit Max Lemke noch im 300 m-Zweier an den Start.

Der Fokus von Max Hoff liegt auf dem 1000 m-Zweier

„Alles okay,“ gab es auch von Max Hoff aus dem Trainingslager zu hören. Und auch er freut sich auf diesen letzten Wettkampf; selbst „wenn die Motivation für einen Höhepunkt wie eine WM schon einfacher wäre“. Wie zu erwarten, liegt der Fokus für Max Hoff auf seinem Einsatz im 1.000 m-Zweier. In dem er allerdings nicht mit dem gewohnten Partner Jacob Schopf (Potsdam) antritt, der krankheitsbedingt ausfällt. Er geht nun mit Tom Liebscher (Dresden) ins Rennen, seinem Partner aus dem „Gold-Vierer“ von Rio 2016. „Wir müssen nun noch ein bis zweimal üben, aber dann wird es schon gehen“, zeigte sich Hoff durchaus zuversichtlich. Ein weiterer Start ist zudem im 500 m-Zweier mit Tamasz Gescö (Potsdam) vorgesehen.

Mit seinem nunmehr dritten Partner geht dann Tobias-Pascal Schultz im 1.000 m-Zweier an den Start. Nach Felix Frank und Martin Hiller (beide Potsdam) ist es nun der Dresdner Jacob Kurschat, mit dem der KGEer ins Boot steigt. „Wir werden versuchen, es den anderen schwer zu machen“, ließ Tobi Schultz schmunzelnd durchblicken, dass mit ihm und seinen Zweierpartnern immer zu rechnen ist. Und gemeinsam mit Max Hoff sowie Tamasz Gescö (Potsdam) und Jakob Thordsen (Hannover) tritt er als Schlagmann auch noch im 500 m-Vierer an. „Hoffentlich nicht nur als Spielzeug für den ersten Vierer mit Max Rendschmidt“, machte Schultz auch klar, wer Favorit in diesem Rennen ist.

Wylenzek startet im Mixed-Zweiter mit Lisa Jahn

Eine Einladung für das Verbands-Trainingslager in Kienbaum und auch den Wettkampf in München erhalten hatte auch Tomasz Wylenzek. Da sein letzter Verbandspartner Moritz Adam (Berlin) aber seinen Dienst bei der Bundespolizei antreten muss und in München nicht zur Verfügung steht, hat „Tomek“ allein einen Einsatz: im Mixed-Zweier über 500 m mit Lisa Jahn (Berlin), der aktuell schnellsten deutschen Canadier-Fahrerin.

Wylenzek nimmt es gelassen: „Kienbaum war für mich jetzt das zweite Nationalmannschafts-Trainingslager. Und ich freue mich, dass ich mich weiter verbessern konnte. Leider lief aber unser Zweier nicht. Doch das kenne ich schon von den Anfangsschwierigkeiten mit Christian Gille (Leipzig). Aber dann sind wir nach viel harter Arbeit doch noch Weltmeister und Olympiasieger geworden! Dass wir nun nicht in München starten, ist daher kein Beinbruch. Für mich hat es bislang so viel gebracht und einen so großen Spaß gemacht; ich bin sehr zufrieden – und freue mich jetzt auch auf das Rennen mit Lisa Jahn. Und danach auf meine Frau und meine Kinder – und wieder in meinem Bett zu schlafen“.