Essen. Essener erledigen ihre Aufgabe auch im Testspiel gegen Rheine beim 7:1 nahezu tadellos. Doch Trainer Neidhart duldet auch keine Nachlässigkeiten.

Es läuft schon ziemlich rund bei Rot-Weiss Essen. Auch im Trainingslager in Herzlake haben die Essener ein Ausrufezeichen gesetzt und das Testspiel gegen den Oberligisten Eintracht Rheine gewonnen. Nicht irgendwie, sondern mit 7:1 (3:0)! Erneut ein Ergebnis, das von großer Dominanz zeugt. Zwar sollte man solche Resultate während der Vorbereitung nie überbewerten, doch die Mannschaft setzt schon ziemlich entschlossen das um, was grundsätzlich zur Vorgabe für die kommende Spielzeit gemacht worden ist: Rot-Weiss soll zielstrebiger, gefährlicher sein - und ist es auch.

Dabei sind es nicht nur die Stürmer, die erfolgreich sind, sondern auch die Strategen aus dem Mittelfeld sorgen für reichlich Gefahr. So ist es gewollt. Und dass die Roten auch Standardsituationen können, die Kevin Grund oder Felix Herzenbruch übernehmen, das haben sie gegen Rheine ebenfalls bewiesen. Felix Backszat jedenfalls profitierte nach einer Ecke davon und erzielte mit dem 1:0 sein erstes Tor für den neuen Arbeitgeber.

Spielfreudig und viel Ballbesitz

Das alles hatte Trainer Christian Neidhart gefallen, er war zufrieden mit der Vorstellung seiner Jungs, die spiel- und einsatzfreudig waren und rund 70 Prozent Ballbesitz hatten. Doch Neidhart lässt nicht mit sich spaßen. In der Schlussphase wirkte RWE nicht mehr so konsequent. „Wir haben eine Abmachung, wenn die Jungs zu Null spielen, können sie sich einen Bonus erarbeiten. Haben wir leider nicht hingekriegt“, sagte Neidhart ganz entspannt und ordnete nach Schlusspfiff noch ein paar Sprints an.

Trainer Christian Neidhart gibt seinen Spielern recht schnell eine Rückmeldung.
Trainer Christian Neidhart gibt seinen Spielern recht schnell eine Rückmeldung. © Thorsten Tillmann

Man habe in den letzten fünf Minuten um ein Gegentor gebettelt. Bei der letzten Ecke bekam der Gegner dann schließlich noch einmal freies Geleit und netzte ein. Dann halt 7:1, würde es mancher abtun, aber nicht so der Chef. „Wenn du vorher noch zwei, drei schöne Tor erzielst, dann darf das letzte einfach nicht passieren, das müssen wir lernen. Wir müssen dahinkommen, dass wir dann so ein Spiel bis zum Ende durchziehen.“

Im Pokal kommt ein bisschen Druck dazu

Aber man kann schon behaupten, dass RWE gut vorbereitet in das Verbandspokal-Halbfinale am kommenden Dienstag gegen TVD Velbert gehen wird (19 Uhr, Birth). Und doch wird es dann wieder etwas ganz anders sein. „Am Dienstag kommt natürlich auch noch ein bisschen Druck dazu“, weiß Neidhart. Die Velberter haben zumindest mit einem 1:1 bei Alemannia Aachen aufhorchen lassen.

RWE hat den Freitag in Herzlake noch mit einem Fußballtennis-Turnier sowie einem Team-Event ausklingen lassen und reist an diesem Samstag nach einer letzten Trainingseinheit zurück in die Heimat. „Wir haben viel dafür getan, dass der Dienstag perfekt werden kann“, findet der Trainer. „Ob es so sein wird, werden wir am Dienstag sehen.“ Wer dann auflaufen wird, ist so noch nicht abzusehen.

Davari und Harenbrock werden geschont

Bei der Auswahl hat RWE eher ein Luxusproblem. Bis auf Torwart Daniel Davari und Cedric Harenbrock, die auch auf dem Kunstrasen in Velbert geschont werden, ist die Auswahl groß. Gegen Rheine spielten Schlüsselburg und Pronichev nur jeweils 20 Minuten. „Das kommt daher, dass wir keine Verletzten haben, wir uns so entschieden“, stellte Trainer Christian Neidhart lapidar fest und wirkte ziemlich entspannt. „Müssen wird auch nicht weiter begründen.“