Essen. Essener Regionalligist gewinnt Testspiel in Herzlake gegen Oberligist Eintracht Rheine sehr souverän mit 7:1 - und lässt dabei kaum Chancen aus.
Die Rot-Weissen haben auf dem Favoriten-Thron Platz genommen. Die Konkurrenz in der Regionalliga hat RWE bereits als absolute Top-Mannschaft eingestuft und am kommenden Dienstag im Verbandspokal-Halbfinale gegen den Oberligisten TVD Velbert (19 Uhr, Birth) werden den Essenern, allein schon weil sie eine Klasse höher spielen, Vorteile zugeschrieben.
Doch an der Hafenstraße wollen sie sich nicht blenden lassen vom Lob der anderen. Nein, sie wollen gewiss auch nicht tiefstapeln und wissen sehr wohl, dass sie als Titelfavorit in die Saison gehen und fühlen sich auch so. Aber die Arbeit muss trotzdem noch erledigt werden, so viel steht auch fest. Und deshalb bereitet Trainer Christian Neidhart seine Fußballer gezielt auf die Aufgabe gegen Velbert vor.
Vorbereitung auf Kunstrasen
Im Trainingslager in Herzlake hatte das Team noch am Morgen auf Kunstrasen trainiert, das Testspiel gegen Eintracht Rheine am Abend fand ebenfalls auf künstlichem Geläuf statt, weil es in der Grimmert-Arena zu Velbert auch so sein wird. Torhüter Daniel Davari wegen Kniebeschwerden und Cedric Harenbrock, dem der Kunstrasen nach zwei Kreuzbandrissen nicht behagt, gehörten beim Testspiel nicht zum Aufgebot.
Bislang haben die Essener in der Vorbereitung eine makellose Serie hingelegt. Sie haben dabei nicht nur ihre Pflicht erfüllt, sondern mitunter gezaubert. Zuletzt wurde der Oberligist TuS Ennepetal mit einem für ihn deprimierenden Ergebnis von 21:0 (2 x 70 Minuten) nach Hause geschickt.
Neuzugang Backszat trifft beim Debüt
Eintracht Rheine ließ sich nicht schocken und versprach, bei aller Kompaktheit, die erforderlich sei, wolle man auch mutig nach vorne zu spielen. Negativ waren allerdings jüngste Erfahrungen mit den West-Regionalligisten SF Lotte (1:2) und Schalke 04 U23 (0:5).
Und es schien, als drohte auch ihnen eine Klatsche, denn schon nach acht Minuten traf RWE nach einer Ecke durch Neuzugang Felix Backszat zum 1:0. Die Essener nahmen zwar zeitweise etwas Gas weg, so dass auch die Eintracht mal den Weg nach vorne fand, doch der Regionalligist hatte alles im Griff und legte folgerichtig durch Simon Engelmann (34.) und Marco Kehl-Gomez (45.) zum 3:0 nach.
Auch nach der Pause zeigte eine nun komplett neue Essener Elf Muskeln. Flanke Herzenbruch und Noel Futkeu erzielte das 4:0, Jan-Lucas Dorow erhöhte auf 5:0 (73.). Schon bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit RWE die Aufgabe erledigte und im zuverlässigen Takt die Tore machte - trotz der intensiven Trainingseinheiten zuvor. Und es sollte noch nicht das Ende sein. Da hieß es schließlich 7:1 für Rot-Weiss Essen. Eine gelungene Generalprobe für das Pokal-Halbfinale war es allemal.
Eintracht Rheine - RWE 1:7 (0:3).
RWE, erste Hälfte: Golz - Plechaty, Heber, Hahn, Grund - Endres, Kehl-Gomez, Backszat (35. Condé), Kefkir - Platzek, Engelmann.
Zweite Hälfte: Golz (71. Herrmanns) - Behounek, Hildebrandt, Neuwirt, Herzenbruch - Grote - Futkeu (71. Pronichev), Condé (71. Schlüsselburg), Dorow, Adetula - Dahmani.
Tore: 0:1 Backszat (8.), 0:2 Engelmann (34.), 0:3 Kehl-Gomez (45.), 0:4 Futkeu (55.), 0:5 Dorow (73.), 0:6 Behounek (88.), 0:7 Dahmani (90.+1), 1:7 (90.+3).