Essen. Rot-Weiss Essen ist für Kolumnist Uwe Strootmann sehr gut aufgestellt. Doch für die Zuschauerfrage braucht es wegen Corona pfiffige Antworten.

Ein Gegner, zwei Testspiele. Bei Rot-Weiss Essen wird man auf die alten Tage noch richtig pfiffig. Die geltenden Bestimmungen wurden eingehalten, trotzdem konnten alle Spieler eingesetzt werden. Der Gegner TuS Ennepetal, in der letzten Saison immerhin auf dem achten Tabellenplatz der Oberliga Westfalen gelandet, wurde regelrecht überrollt. Anders kann man das gar nicht beschreiben, was sich auf dem Willi-Lippens Platz im Glutofen zu Bergeborbeck ereignet hat.

Stand für die „Erste“ nach 70 Minuten ein klarer 7:0 Erfolg auf dem Zettel, wollten sich die Spieler der „Zwoten“ Mannschaft natürlich nicht lumpen lassen und konnten mit 14:0 sogar noch verdoppeln. Sieben und 14 Tore bei jeweils 70 Minuten Spielzeit gegen einen Oberligisten, das muss man erst einmal sacken lassen. Waren unsere Roten einfach viel zu gut und hitzebeständig zugleich? Oder waren die beiden Teams aus Ennepetal noch gar nicht bei der Sache? Wir werden es nicht erfahren, können uns aber vielleicht schon mal über einen Namen des möglicherweise neuen Sturmduos Gedanken machen.

Platzek und Engelmann scheinen zu harmonieren

Es scheint zu harmonieren zwischen Platzek und Engelmann, was Spekulationen auf eine Doppelspitze erlauben dürfte. Insgesamt scheint Rot-Weiss Essen nun den Kader am Start zu haben, auf den man (lange Jahre) hingearbeitet hat. Die ersten Testspielergebnisse untermauern dies noch zusätzlich. Schade, dass der Test unter der Woche bei den Offenbacher Kickers aus bekannten Gründen ausfallen musste. Die Gesundheit aller Beteiligten steht weiterhin über allem anderen. Und weil das so ist, und auch die Zahlen zur Zeit eine eher bedrückende Sprache sprechen, wird es in den kommenden Wochen und Monaten leider immer wieder passieren, dass Spiele abgesagt oder verschoben werden müssen.

Auch damit gilt es dann, als Verein und Mannschaft umzugehen. Auf dem grünen Rasen scheint Rot-Weiss Essen endlich für den großen Wurf gerüstet zu sein. Drumherum ist man das aufgrund der herrschenden Bedingungen schon seit Jahren. Daher wird auch fieberhaft daran gearbeitet, möglichst vielen Fans zu ermöglichen, an der Hafenstraße Seite an Seite mit der Mannschaft durch diese hoffentlich erfolgreiche Saison zu gehen.

Hygienekonzept Bestandteil des eigenen Überlebens

Von einem Besuch der Auswärtsspiele mag man ja noch gar nicht reden. Das vorgelegte Hygienekonzept ist natürlich nicht nur der Situation geschuldet oder Hommage an die Fans, sondern zugleich dringender Bestandteil des eigenen Überlebens. Rot-Weiss Essen ist wie jeder andere Verein unterhalb der zweiten Liga weiterhin auf Zuschauer und die damit verbundenen Einnahmen angewiesen. Kompensatorische TV Gelder sind hier Fehlanzeige. Geht das Konzept durch, dürften einige Tausend Fans rein. Aber viele Tausend Fans müssen weiter warten, bleiben außen vor. Allesamt ebenfalls die treuesten der Treuen. Nur hat unser RWE leider keine andere Option.

Vielleicht aber gibt es ja in diesem Überlegen auch schon Denkansätze und pfiffige Lösungen. Wie bei den Testspielen gegen den TuS Ennepetal zum Beispiel. Vielleicht können sich ja zwei Fans einen Platz teilen und wechseln sich in den Spielbesuchen ab. Wie dem auch sei: Es bedarf einer größtmöglichen Akzeptanz, Hingabe und Bereitschaft auf Verzicht, damit es nicht nur auf dem Platz so gut läuft wie aktuell.

Dass es in den letzten Jahren sportlich nicht so lief wie erwartet, haben wir aktuell noch einmal von einem ehemaligen Trainer nachgereicht bekommen. Als wenn wir das nicht selbst wüssten, wir machen das schließlich schon länger mit. Aber geschenkt. Es gilt einmal mehr nur der Blick nach vorn!