Essen. Die zweite Leistungsüberprüfung auf der Wedau verlief aus Essener Sicht unterschiedlich: Max Rendschmidt kämpfte mit seinen Rückenproblemen.
Es war auf jeden Fall ein interessantes Wochenende an der Duisburger Wedau – geprägt von absolut hochkarätigen und packenden Rennen, aber auch mit so manchem Ausfall, den es einzuordnen gilt. Eine Bilanz zu ziehen, war da nicht ganz einfach. Positiv auffallen konnten da aus Essener Sicht ganz klar Max Hoff und Tobias-Pascal Schultz mit ihren Finalplätzen. Abstriche machen mussten hingegen Max Rendschmidt und Tomasz Wylenzek.
Für einen gelungenen Auftakt in den Finalrennen konnte Tobias-Pascal Schultz im 500m-Einer sorgen, der von vielen Fans an der Strecke lautstark angefeuert wurde. Er erwischte einen optimalen Start, lag lange in Führung, bis dann doch noch die mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger Tom Liebscher (Dresden) und Ronald Rauhe (Potsdam) ihre Turbos zündeten und knapp vorbei fuhren. Platz drei hieß es am Ende für „Tobi“. „Diese 500 Meter waren auf jeden Fall ein Schritt nach vorne, so gesehen eine Wiedergutmachung für den ersten Test hier vor zwei Wochen. Schade natürlich, dass ich es nicht bis ins Ziel stehen konnte“, war er mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
Bei Tobias-Pascel Schultz rebellierte der Körper
Dann standen die 1.000 m an. „Aber hier machte mein Körper nicht mehr so richtig mit und rebellierte“. Kopfschmerzen und Übelkeit führten dazu, dass mehr als Platz sechs für ihn nicht drin war. Dieses 1. 000m-Finale aber war dann einmal mehr das Rennen von Max Hoff! Er lieferte sich hier ein packendes Duell mit Nationalmannschafts-Partner Tom Liebscher (Dresden), in das auch noch der Hannoveraner Jakob Thordsen einzugreifen versuchte. Am Ende hatte Liebscher knapp die Bootsspitze vorn und gewann vor Hoff und Thordsen.
Nicht am Start war Jacob Schopf (Potsdam) – das wäre spannend gewesen, zu sehen, wie er in diesen Kampf hätte eingreifen können. „Wie auch immer, Max hat es einfach sehr gut getroffen in diesem Rennen“, war KGE-Trainer Robert Berger mehr als zufrieden. „Nach bescheidenen 500 Metern war dieses 1.000 Meter-Rennen schon sehr okay, sehr solide, aber noch nicht herausragend. Na ja, angesichts der Konkurrenz von Tom Liebscher als internationalen Top-Fahrer aber schon sehr gut. Ich bin froh, dass ich da mitfahren konnte. In Top-Form bin ich gerade nicht, mir fehlen einfach die Trainingslager, in denen ich immer noch so einige Prozent herausholen konnte. Mein Schwerpunkt lag ja auch gar nicht mehr auf dem Einer, aber den heißt es derzeit zu präsentieren und sich dort zu zeigen. Mein Fokus lag ja zuletzt auf den Mannschaftsbooten; aber die kommen aktuell etwas zu kurz. Zudem muss ich mich mit dem aktuellen Alltag arrangieren – in aller Frühe zum Paddeln raus auf den See, dann zur Arbeit nach Köln und anschließend wieder zum Training. Aber was soll es. Ich paddel ja gerne, also heißt es das Beste aus der aktuellen Situation zu machen, um irgendwie das internationale Spitzenniveau zu halten“, gab es bei Max Hoff neben zufriedenen auch nachdenkliche Töne zu hören.
Max Rendschmidt quälten Rückenprobleme
Kein optimales Wochenende erwischte dann Max Rendschmidt, Rückenprobleme inklusive. Mehr als Platz fünf über 500 m und Platz sieben über 1.000 m waren für ihn dieses Mal nicht drin. „Das war einfach ein anstrengendes Wochenende. Über 500 Meter war ich noch ganz zufrieden, aber über 1.000 Meter lief das Boot einfach gar nicht. So gesehen bin ich froh, dass es nun vorbei ist. Mein Augenmerk ist nun auf die Einer-DM ausgerichtet, die ja in vier Wochen stattfinden soll. Bis dahin gilt es Defizite auszumerzen, denn da geht es dann um die Wurst“, folgte aber auch schon die Kampfansage von Max Rendschmidt.
Dass Tomasz Wylenzek nach über sieben Jahren Abstinenz noch Wettkampferfahrung fehlt, haben die Rennen am Wochenende für ihn gezeigt. „Über 500 Meter ist er 350 Meter super mitgefahren in einer Konkurrenz, die gegenüber vor zwei Wochen deutlich angezogen hat. Über 1.000 Meter wollte er dies dann vermeiden und ist im Mittelfeld zu defensiv geblieben. Das kann man am Ende bei den Gegnern nicht mehr rausholen, auch wenn er wieder rangekommen ist. Da fehlt einfach – verständlicherweise – die Wettkampferfahrung“, so Robert Berger über seinen Canadier-Schützling.
Wylenzeks Zweier-Rennen fiel ins Wasser
Am Sonntag standen dann die Zweier-Rennen an. Aber dies fiel für Tomasz Wylenzek ins Wasser, da der geplante Partner Conrad Scheiber (Berlin) mit Nackenproblemen passen musste. Kein optimaler Ausgang auch im Kajak-Zweier für Tobi Schultz. Immer noch müde, musste er sich mit Felix Frank(Potsdam) der Konkurrenz aus Tomas Gescö (Potsdam) und Jakob Thordsen (Hannover) beugen. Und durch die Abwesenheit von Jacob Schopf (Potsdam) an diesem Wochenende war auch der Zweier mit Max Hoff geplatzt.
Der aber erwies sich einmal als universell einsetzbarer „Mann für alle Fälle“. Und sprang für den mit Magenproblemen kurzfristig ausgefallenen vierten Mann im „Deutschlandvierer“ (Max Lemke/Potsdam) ein. „Das war sehr spontan, erstmals in dem Vierer zu sitzen und eine Messbootfahrt zu absolvieren, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht“, war nicht nur Max Hoff positiv angetan. Es sah sehr gut aus, was Max Rendschmidt als Schlagmann und Max Hoff auf Platz vier mit Tom Liebscher (Dresden) und Ronald Rauhe (Potsdam) da zeigten.