Essen. Essener Oberligist hat sich Sparkurs auferlegt. Kader für die kommende Saison ist noch offen. Auf Trainer Frank Petrozza wartet viel Arbeit.
Ob die Saison in der Eishockey-Oberliga wie gewohnt Ende September beginnen kann, ist noch unklar. Andere Pläne sind bislang aber auch nicht bekannt - und solange dies der Fall ist, arbeiten die Wohnbau Moskitos auf einen Start im Frühherbst hin. „Irgendeinen Anhaltspunkt brauchen wir ja“, sagt Thomas Böttcher, erster Vorsitzender des ESC. „Wir versuchen natürlich, uns bestmöglich auf alle denkbaren Szenarien vorzubereiten. Aber vorerst rechnen wir mit einem regulären Saisonstart und dementsprechend planen wir.“
Anders als bei vielen Konkurrenten ist noch völlig offen, mit welchem Personal die Mücken in die kommende Spielzeit gehen wollen. Nach dem Ende der vergangenen Serie musste man erst einmal an der Vereinsspitze für klare Verhältnisse sorgen. Danach hielt die Moskitos ein Transferstopp von der Spielerakquise ab, auf den sich die Oberligisten Ende März aufgrund der Corona-Krise geeinigt hatten.
Drei Spieler stehen nicht mehr zur Verfügung
Fest steht bis jetzt: Stürmer Veit Holzmann hat seine Karriere beendet, ebenso werden sich Peter LeBlanc und Kevin Beech wohl beruflich umorientieren und in ihre Heimat nach Kanada zurückkehren. Zugänge gibt es noch keine zu verkünden. Viel zu tun also für den neuen Coach und Sportlichen Leiter Frank Petrozza, wenn die Wechselsperre am kommenden Donnerstag ausläuft.
Allerdings hatte der ESC bereits vor einigen Wochen vermeldet, dass „Schlüsselpositionen“ im Kader bereits besetzt worden seien. Gespräche mit Spielern aus Team der Vorsaison konnten ja auch unabhängig des Liga-Agreements geführt werden. Und da Petrozza es sich zur Aufgabe gemacht hat, „möglichst viele Spieler“ zu halten, ist ab Mai mit der Bekanntgabe einiger Vertragsverlängerungen zu rechnen.
Sportdirektor muss Gürtel eng schnallen
Bei der Personalplanung muss der Coach den Gürtel allerdings eng schnallen. Petrozza habe vom Vorstand einen Etat zur Verfügung gestellt bekommen, der „deutlich geringer“ als in den vergangenen Jahren ausfalle, erklärt Böttcher. Aus diesem Grund müssten Spieler, die auch zukünftig am Westbahnhof aufs Eis gehen wollen, zu Gehaltseinbußen bereit sein.
Bereits 400 Derby-Karten verkauft
Der Vorverkauf für das virtuelle Stadtderby am 30. Mai zwischen den Moskitos und dem Skaterhockey-Bundesligisten SHC Rockets läuft auf Hochtouren. Seit dem Aktionsstart vor zwei Wochen sind knapp 400 Tickets verkauft worden.
Die Karten kosten sechs Euro, jeweils 50 Cent davon gehen an die Corona-Hilfe Aktion Deutschland.
In welcher Form das Stadtderby ausgetragen werden soll, ließen die Initiatoren bislang offen. Ticketinhaber werden die Veranstaltung per Livestream verfolgen können.
Weitere Informationen gibt es auf den Facebook-Seiten des SHC und ESC.
„Die kommende Saison ist eine Herausforderung für alle im Verein. Natürlich müssen durch die Corona-Krise auch die Gehälter für Spieler angepasst werden“, betont Böttcher. „Da geht es zunächst nur um die finanzielle Konsolidierung des Clubs.“ Allerdings hat die Krise die Essener bisher nicht so arg getroffen wie einige Konkurrenten. Einnahmen aus den Playoffs waren schließlich nicht eingeplant, während Teams wie der Herner EV fest damit gerechnet und extra für die Aufstiegsrunde Spieler nachverpflichtet hatten.
Doch finanzielle Probleme gab es am Westbahnhof schon zuvor - obschon die Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Wohnbau im Februar die damals akute Not lindern konnte und auch weitere Partner ihre Unterstützung für die nächste Saison zugesichert haben. „Aber“, sagt Thomas Böttcher, „aktuell weiß doch kein Mensch, wie Sponsoren und Zuschauer auf die Pandemie reagieren werden.“