Essen. SHC-Boss Thomas Böttcher kandidiert auch für den Eishockey-Vorsitz, Wohnbau eG verlängert den Vertrag um drei Jahre zu verbesserten Konditionen.
Es geht weiter für die Wohnbau Moskitos in der Eishockey-Oberliga, das hatte der Verein bereits in den vergangenen Woche anklingen lassen. Nun ist auch klar, wie und warum: Wie der ESC auf einer Pressekonferenz am Montag mitteilte, wurde der Vertrag mit Haupt- und Namenssponsor Wohnbau eG um drei Jahre verlängert – zu verbesserten Konditionen.
Dadurch soll sich die zuletzt arg angespannte finanzielle Situation am Westbahnhof deutlich entspannen. Über die Höhe der Unterstützung wurde Stillschweigen vereinbart.
Böttcher kandidiert als erster Vorsitzender
Zudem stellten die Moskitos mit Thomas Böttcher einen neuen Anwärter für die Vereinsführung vor. Gemeinsam mit Simone Wettstein und Thomas Wilken will er sich für den Vorstand zur Wahl stellen. Die auf der JHV vor zwei Wochen geplanten Wahlen waren aufgrund des Rückzugs von Thomas Haver kurzfristig geplatzt.
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Am Montag kündigte der ESC eine neue außerordentliche Mitgliederversammlung für Mitte März an. Dort wird Böttcher als Erster Vorsitzender kandidieren, obgleich die Vereinsführung aus einem gleichgestellten Trio bestehen soll.
So schufen die Moskitos in wirtschaftlicher und personeller Hinsicht Klarheit, nachdem die Vereinsperspektive lange vage erschien und selbst ein Rückzug aus der Oberliga nicht ausgeschlossen werden konnte.
„Thomas Böttcher ist die absolute Idealbesetzung für diesen Posten“, betonte Thomas Wilken, bereits seit Sommer im Namen des Vorstands aktiv. Simone Wettstein, seit Dezember ein Teil der designierten Vereinsführung, ergänzte: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Thomas Böttcher. Er wird uns mit seiner Kompetenz und langjährigen Erfahrung in der Vereinsarbeit definitiv bereichern.“
Neuer Mann ist ein alter Bekannter
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Der neue Mann ist ein alter Bekannter des ESC. Böttcher ist langjähriger Klubchef des SHC Rockets Essen, der bis 2008 als Skaterhockey-Abteilung bei den Moskitos eingegliedert war.
„Ich habe große Lust, dabei zu helfen, den Verein wieder nach vorne zu bringen“, sagte Böttcher, der zeitgleich weiter als Erster Vorsitzender der Rockets tätig sein wird. Eine erneute Fusion der beiden Klubs schlossen die Verantwortlichen allerdings aus.
Und dank des neuen Sponsorenvertrag können die Moskitos die akut drückende Etatlücke schließen. Der bisherige Vertrag wäre im März ausgelaufen. Bei Nicht-Verlängerung hätte eine Insolvenz gedroht.
„Wir haben unser Engagement noch einmal erhöht, um den Moskitos das Fundament für eine nachhaltige und sichere Finanzplanung zu gewährleisten“, erklärte Frank Skrube, Marketingleiter der Wohnbau. Dadurch könne der ESC die Saison „mit dem niedrigsten Etatdefizit der vergangenen fünf Jahre“ abschließen“, sagte Wettstein.
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Den Verein wieder schick und sexy machen
Neuigkeiten gab es darüber hinaus von der Bande: Anders als zuvor geplant wird der ESC vor dem Ende der Saison keinen neuen Trainer verpflichten. Stattdessen bleibt Interimscoach Thomas Schneeberger, eigentlich Jugendtrainer, in der Verantwortung. „Er hat bislang herausragende Arbeit geleistet und auch die Mannschaft steht voll hinter ihm“, begründete Wilken.
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Nach Ablauf der Spielzeit soll ein neuer Coach die Moskitos in die Zukunft führen. Und wie soll diese auf dem Eis aussehen? „Wir wollen den Verein mithilfe eines leidenschaftlichen Teams wieder schick und sexy machen“, meinte Böttcher. „So dass es sich für Fans und Sponsoren wieder lohnt, diesen Traditionsverein nachhaltig zu unterstützen.“ Ob das gelingt, wird sich zeigen - ein erster Schritt ist jedenfalls gemacht.
Icefighters Leipzig – Moskitos Essen 3:1
Drittel: 0:1, 2:0, 1:0.
Tore: 0:1 Patocka (9.), 1:1 Velecky (23.), 2:1 Albrecht (24.), 3:1 Zille (60.).
Strafen: Leipzig 5 Minuten, Essen 4 Minuten.
Nach dem 4:8 gegen den Herner EV im Derby am Freitag gingen die Wohnbau Moskitos auch im Gastspiel bei den Icefighters Leipzig am Sonntag leer aus: 1:3 lautete der Endstand. Trotz der zwei Niederlagen überwog der Stolz im Essener Lager, denn wie schon gegen den HEV hatte sich der ESC den Umständen entsprechend teuer verkauft.
Mit nur zehn Feldspielern waren die Moskitos angereist - gerade mal zwei Reihen konnte Interimscoach Thomas Schneeberger aufbieten. Dem Essener Wunsch nach einer Spielverlegung hatte Leipzig nicht zugestimmt.
„Eigentlich ist es Wahnsinn, nur mit zwei Blöcken hierher zu fahren. Zumal die Jungs, die gespielt haben, auch bis auf zwei Ausnahmen krank sind“, sagte Schneeberger anschließend. „Ich muss den Hut vor der Mannschaft ziehen. Überragend, was sie in dieser Woche geleistet hat.“
Und trotz des Minikaders hatten die Moskitos bis kurz vor Ende die Chance auf Punkte, waren sogar in Führung gegangen. Erst in der Schlussminute entschied Leipzig das Spiel per Empty-Net-Goal.
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