Essen. Bis mindestens 22. April pausiert die Saison. Tusem will die Zwangspause nutzen – die Neuverpflichtung zeigt, in welche Richtung die Planung geht.

Die Sportwelt steht beinahe still. In der 2. Handball-Bundesliga fliegt nun schon seit zwei Wochen kein Ball mehr – und das wird auch noch bis mindestens Ende April so weitergehen, denn das Corona-Virus legt die Liga lahm. Beim Tusem Essen passiert sportlich momentan zwar nicht viel, deswegen soll die Zwangspause bestmöglich für andere Dinge genutzt werden.

Da wäre zum Beispiel die Verletzung von Jonas Ellwanger. Der Kapitän verletzte sich beim Abschlusstraining vor dem letzten Heimspiel gegen Eisenach (37:28) schwer, ausgerechnet beim obligatorischen Fußballspielen zum Aufwärmen.

Ellwanger ist operiert, aber schon aus dem Krankenhaus raus

Nach einem Schlag auf den Oberschenkel entwickelte sich dieser „Pferdekuss“ zu einem sogenannten Kompartmentsyndrom, bei dem der Muskel sehr stark anschwillt und sich dort Blut anstaut.

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Ellwanger musste sofort operiert werden und lag einige Tage im Krankenhaus, mittlerweile ist er wieder entlassen. Doch klar ist: Der Tusem muss mindestens bis zum Saisonende auf seinen Rückraumspieler verzichten.

Für den 26-Jährigen steht nun eine intensive Rehaphase an, zu Beginn der neuen Saison könnte die Rückkehr gelingen. Zum anderen können die Verantwortlichen die kommenden Wochen abseits des Spielbetriebes nutzen, um weiter am Kader zu arbeiten.

Viele Leistungsträger werden den Verein verlassen

Mit Carsten Ridder (Eintracht Hagen), Tom Skroblien (TuS N.-Lübbecke), sowie Fredrik Genz und Rolando Urios (beide Rückkehr nach Berlin) verlassen einige Leistungsträger den Klub von der Margarethenhöhe.

Aber für Ersatz ist gesorgt, verspricht der Sportliche Leiter Herbert Stauber, auch wenn nur schwer abzusehen ist, inwieweit die Neuzugänge der Mannschaft direkt helfen können.

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U21-Nationalspieler kommt für ein Jahr aus Melsungen

Ganz aktuell hat der Tusem die Verpflichtung von Dimitri Ignatow bekanntgegeben, der für ein Jahr auf Leihbasis vom Erstligisten MT Melsungen nach Essen wechselt. Der 21-Jährige spielt auf der Rechtsaußen-Position und gilt als Nachwuchshoffnung.

Ignatow ist deutscher U21-Nationalspieler und wusste zuletzt bei der Weltmeisterschaft in Spanien mit insgesamt 36 Treffern und einer Wurfquote von 88 Prozent zu überzeugen.

„Ich freue mich riesig auf die Zeit in Essen. Ich glaube, in meinem Alter ist das Wichtigste, dass ich Spielerfahrung auf dem Feld sammeln kann und das ist in meinen Augen in Essen möglich“, hofft der Neuzugang.

Zudem werden in der kommenden Saison einige weitere neue Gesichter im roten Tusem-Trikot zu sehen sein – egal ob in der ersten oder zweiten Liga, die Planungen laufen zweigleisig.

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Neuer Trainer Naji wird die Neuzugänge schnell integrieren müssen

Neu-Trainer Jamal Naji wird nicht nur sich selbst an die neue Umgebung gewöhnen müssen, sondern auch dabei helfen, dass Torwart Lukas Diedrich (SC Magdeburg), U-Nationalspieler Eloy Morante Maldonado (Bayer Dormagen, Rückraum) und Linksaußen Lukas Becher (HC Rhein Vikings) schnell in die Mannschaft integriert werden.

Viele junge Spieler mit wenig Erstliga-Erfahrung, aber talentiert und lernwillig, heißt es vom Verein. Doch zunächst gilt es die laufende Spielzeit zu einem Ende zu bringen.

Beratungen über die Fortsetzung der Saison laufen

Geplant ist, dass die Saison in der 2. Bundesliga ab dem 22. April fortgesetzt wird und die ausgefallenen Spiele zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Doch verlassen kann sich darauf niemand, daher wird die Handball-Bundesliga immer wieder beraten und neue Entscheidungen bekanntgeben.

Ein Saisonabbruch wäre das schlimmste Szenario – zumindest aus sportlicher und finanzieller Sicht.

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