Essen. . Nach den ärgerlichen Unentschieden in Verl und gegen Viktoria Köln soll ausgerechnet beim Tabellenzweiten Sportfreunde Lotte ein Dreier her.

„Volle Lotte“ gegen Lotte: Nachdem die Spieler von Rot-Weiss Essen nach ihrem 4:1-Pokalsieg in Uerdingen zwei Tage „Sonderurlaub“ verabreicht bekamen, müssten die Akkus wieder aufgeladen sein. Der Kader jedenfalls ist fast komplett: „Bis auf Vojno Jesic, der wohl erst nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, habe ich alle Mann an Bord“, strahlte RWE-Trainer Jan Siewert am Mittwoch.

Studtrucker erzielte Kontertor bei Rückkehr

Die Sorgenfalten haben sich geglättet: Torhüter Niclas Heimann hat seine Oberschenkel-Prellung aus dem Training überwunden, auch Jeffrey Obst stieg nach Wadenprellung am Mittwoch wieder in die Übungseinheit ein. Und der Brummschädel bei Stürmer Marcel Platzek, der nicht von den Feierlichkeiten herrührte, sondern vom Tritt eines Gegenspielers gegen seinen Halswirbel, hat sich auch wieder in Wohlbefinden aufgelöst.

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Die wichtigste Änderung hatte es aber schon in der Verlängerung in der Grotenburg gegeben: Stürmer Marwin Studtrucker beendete seine mehrwöchige Abwesenheit nach Einwechslung gleich mit einem Kontertor: Torwart umkurvt und eingeschoben zum 3:1. „Dass ich froh bin, Studti wieder dabei zu haben, sagte ich ja am Sonntag schon. Er ist immer heiß auf Tore und sorgt gleich für Gefahr, wenn man ihn einwechselt“, freut sich sein Trainer und denkt dabei etwas wehmütig zurück, wie viele Punkte in den letzten Wochen liegen gelassen wurden. Besonders die beiden Unentschieden in Verl und gegen Viktoria Köln liegen Jan Siewert noch unverdaut im Magen: „Wie würden wir da stehen, wir hätten diese vier Punkte noch dazu. Das hat mich mächtig gewurmt, und die Mannschaft auch. Aber wenn daraus ein besonderer Zusammenhalt wächst, soll es mir recht sein.“

Siewert erwartet gegen Lotte ähnliche äußere Bedingungen

Ein Zusammenhalt, den mancher Akteur von seiner Körpersprache her noch nicht wirklich rüberbringt. Auffällig war in Uerdingen, wie eher unbeteiligt Stürmer Kevin Behrens, der an zwei Toren maßgeblich beteiligt war und sich auch ansonsten Fleißkärtchen verdiente, die vier Treffer seiner Elf quittierte. Während alles feierte, winkte er eher ab. Des Trainers Erklärung: „Kevin hat sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Und wenn ihm kein Tor dabei gelingt, geht er sehr selbstkritisch mit sich um. Er ist nun mal ein Individualist im Team. Aber ich kann versichern, dass er bei der Feier im Bus auf der Rückfahrt kräftig mit dabei war.“

Schön, wenn es auf der Rückfahrt vom Lotter Kreuz wieder etwas zu feiern gäbe. Die äußeren Bedingungen werden ähnlich sein: „Der Boden soll dort in einem ähnlichen Zustand sein, und die Mannschaft spielt auch nicht gerade filigranen Fußball“, weiß Siewert vom Tabellenzweiten zu berichten.