Essen. Das klare 4:1 nach Verlängerung gibt RWE den Glauben an die eigene Stärke zurück. Selbstzweifel nach dem 1:1 müssen abgelegt werden.

Die Stimmung nach dem Pokalerfolg in Uerdingen war im rot-weissen Lager natürlich bestens. Torschütze Philipp Zeiger trug im Spielergang plötzlich den gelben Torwart-Sweater von Daniel Schwabke, dem ehemaligen Essener Keeper. Und der RWE-Bus legte auf der Rückfahrt noch einen Zwischenstopp an der der Grotenburg gegenüber liegenden Tankstelle ein, wohl um die Getränkevorräte aufzustocken. Die beiden freien Tage mussten wohl standesgemäß eingeläutet werden.

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Die sich die Mannschaft nach den kräftezehrenden englischen Wochen wohl auch verdient hatte. In den Kelch der Freude fielen dennoch auch einige Tropfen Realismus. Kapitän Moritz Fritz, der nach 75 Minuten und Verletzungspause zurück ins Spiel kam, schlug ein paar kritische Untertöne an: „Das merkt man schon, dass bei jedem Gegentor, das wir kassieren, die Sicherheit auf einmal wieder weg ist. Dabei zeigen wir doch, dass wir es können, wenn wir führen. Wir müssen es einfach hinkriegen und daran noch arbeiten“, bemerkte er selbstkritisch. Aber das Ende gestaltete sich dafür versöhnlich und bot auch eine wichtige Erkenntnis: „Wir sind bis zum Schluss draufgegangen, und da konnte man sehen, dass wir fit sind, unsere Qualität hat sich am Ende dann doch durchgesetzt.

RWE will sich gegen Lotte an Spitzengruppe ranrobben

Auch Abwehrspieler Gino Windmüller, der sich immer mehr zum Mann der wichtigen Tore mausert – diesmal gelang ihm das 2:1 in der Verlängerung – nahm ein gutes Gefühl mit aus dem Pokaltreffen: „Wenn uns der Gegner Räume gibt wie zum Schluss, dann sieht man auch, dass wir sie nutzen können, da haben wir schließlich noch ein 4:1 ausgepackt. Wir wollten es bis zum Ende ruhig runterspielen. Ganz ehrlich: Ich habe immer dran geglaubt, dass wir das Ding hier nach Hause fahren, trotz Verlängerung. Die vier Tore hier nehmen wir mit, und ich hoffe, wir legen in Lotte noch ein, zwei nach.“

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Da war der Abwehrhüne auch schon wieder bei der kommenden Liga-Aufgabe angekommen, am Sonntag geht es zum Tabellenzweiten und zur womöglich finalen Chance, noch in der Hinserie den Anschluss an die Spitzengruppe etwas wieder herzustellen.

Malochernote eins für RWE-Stürmer Kevin Behrens

Ob in Bestbesetzung, wird sich wohl erst zum Trainingsauftakt am Mittwoch zeigen. Marcel Platzek war beim Tritt seines Gegenspielers ein Halswirbel kurz herausgesprungen, in der Folge klagte er bis zur Auswechselung über Schwindel. Montag ging es ihm schon wieder besser, so dass auf das Röntgen verzichtet werden konnte.

Aber so lange Kevin Behrens es mit der gegnerischen Abwehr alleine aufnimmt, ist den Rot-Weissen nicht bange. Obwohl er ohne Torerfolg blieb, beschäftigte er die KFC-Hinterreihe permanent und wuchtete sich in jeden Zweikampf: Malochernote eins. Später bekam er dann Unterstützung durch den eingewechselten Marwin Studtrucker, der gleich demonstrierte, wie man einen Konter zu Ende bringt.