Essen. . Drei Auswärtsspiele in nur acht Tagen werden RWE entsprechend fordern. Kevin Behrens wurde beim Abschlusstraining vorzeitig zum Duschen geschickt.
Wenn in der Christopeit-Sport-Arena an diesem Samstag Aufsteiger SSVg Velbert (14 Uhr) die prominente Nachbarschaft von Rot-Weiss Essen empfängt, dann trifft am achten Spieltag der Regionalliga West der Tabellenfünfte auf den -zwölften. Alles in der Reihe, könnte man meinen – wenn beide Teams nur die Plätze tauschen würden. Elf Punkte mit Tuchfühlung zur Spitze, das hatte man eigentlich zu diesem Zeitpunkt vom Team von Jan Siewert erwartet.
Für RWE beginnt spätestens jetzt mit drei Auswärtsspielen in acht Tagen die Woche der Wahrheit. Nach Velbert geht es am Mittwoch zum ältesten Nachwuchs des 1. FC Köln, am kommenden Samstag steht man in Mönchengladbach vor einer weiteren ambitionierten Aufgabe. Danach wird sich zeigen, ob sich der Blick auf die Tabelle noch lohnt. Trainer Siewert sieht das Ganze als Teil eines Lernprozesses: „Die Mannschaft muss in dieser Saison gewisse Phasen durchleben“, sieht er die kommenden Auswärtshürden als weitere Härteprüfung an.
Velbert ist bislang das Überraschungsteam der Liga
Nun gilt die volle Konzentration aber erst einmal Velbert, die Hürde erscheint schon ziemlich hoch. Die Elf von Trainer Andre Pawlak ist bislang eins der Überraschungsteams in der Liga, erst zuletzt ließ sie mit einem 2:2 in Gladbach nach 0:2-Rückstand aufhorchen. Natürlich zieht sich Trainer Pawlak allzu gerne in die Außenseiter-Rolle zurück: „Der Etat ist bei RWE viel höher, die Mannschaft hat eine erhebliche Qualität und der Verein hat höhere Ansprüche.“
In Velbert dagegen sind es alles Feierabendfußballer, die sich nach getaner Arbeit zum täglichen Abendtraining treffen. Aber das Team ist seit zwei Jahren zu einer verschworenen Einheit gewachsen und meldet nun durchaus gehobene Ansprüche an.
Studtrucker mit Muskelfaserriss
Mittelstürmer Philipp Schmidt, ein gebürtiger Essener, hat nach Stationen bei RWO und dem FC Kray inzwischen sein Fußballer-Glück an der Velberter Sonnenblume gefunden und ist guten Mutes: „Hier in Velbert ist ebenfalls alles auf einem hohen Niveau. Mit unserem Teamgeist können wir auch Rot-Weiss Essen schlagen.“ Wenn das mal keine Ansage ist!
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Der Druck auf dem Kessel in Essen, er nimmt spürbar zu. Und beim Abschlusstraining entwich eine ganze Menge Dampf: Nachdem sich der zum letzten Mal rotgesperrte Kevin Behrens im Trainingsspiel mit einem Mitspieler verbal anlegte und herummaulte, wurde es dem Coach zu bunt: Ein Pfiff und die klare Ansage: „Thor, du kannst schon mal reingehen“, schickte er seinen Stürmer im Unruhestand zum vorzeitigen Duschen. Nach der Trainingseinheit wurde noch spontan eine Mannschaftssitzung einberufen. Aber zu hoch wollte Jan Siewert das Thema auch nicht hängen: „Im Fußball rappelt’s manchmal, und dann ist auch wieder gut. Eins kann man sehen: Spannung ist auf jeden Fall da“, lachte der Trainer. Nun gilt es nur noch, diese Energie aufs Spielfeld zu übertragen. Ohne Marwin Studtrucker allerdings, dessen Verletzung sich als Muskelfaserriss entpuppte. Aber mit Jesic und Soukou wären die Außenbahnen dennoch stark besetzt, so Siewert.