Essen. Sieben Punkte hat Regionalligist RWE nach fünf Spielen, das ist relativ wenig für eine Mannschaft, die sich in der Spitzengruppe einnisten möchte.
Natürlich hat sich Rot-Weiss Essen den Saisonstart anders vorgestellt. Sieben Punkte hat der Klub gerade mal auf dem Konto. Und das, obwohl RWE bereits vier Heimspiele bestritten hat. Wer sich gern mal verleiten lässt, allein nach Namen zu urteilen, der wird erst recht enttäuscht sein: Wiedenbrück, Rödinghausen, Erndtebrück, Wattenscheid, Wegberg-Beeck. Nee, werden diese Leute abwinken, die Creme der Liga ist das nun wirklich nicht.
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Allerdings beweist das Beispiel des Tabellendritten Rödinghausen, dass man besser nach der Form als nach Namen urteilt. Spätestens der 4:2-Sieg der Rödinghausener über den Liga-Favoriten Viktoria Köln relativiert jedenfalls das 1:1 der Essener gegen den SVR.
Nächster RWE-Gegner Velbert ist nicht ohne
Am kommenden Samstag läuft Rot-Weiss bei der SSVg. Velbert auf, nach Erndtebrück und Wegberg-Beeck ist es der dritte Aufsteiger (14 Uhr, Christopeit Arena). Und der hat sich bisher wacker geschlagen und immerhin schon elf Punkte (sechs Spiele) gesammelt. „Sie sind gut gestartet“, weiß RWE-Trainer Jan Siewert. Er weiß auch, dass die Velberter als Mannschaft überzeugen und eine stabile Moral besitzen. Gegen den Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach II lagen sie mit 0:2 hinten und machten noch ein 2:2 daraus.
Studtrucker und Grund angeschlagen
Kevin Grund, der schon vor einer Woche gegen den FC Wegberg-Beeck fehlte, und Marwin Studtrucker sind für das Velbert-Spiel am kommenden Samstag fraglich. Beide haben einen Schlag auf das Knie bekommen und müssen derzeit pausieren.
Leon Binder, der sich nach seiner Verletzung wieder im Training befindet, wird in Velbert wohl noch nicht zur Wahl stehen. „Er braucht noch ein, zwei Wochen, um wieder richtig da zu sein“, sagt Trainer Jan Siewert.
Im Niederrheinpokal steht der Termin für das Schlagerspiel der zweiten Runde fest: RWE spielt am Sonntag, 11.Oktober, beim KFC Uerdingen im Grotenburg-Stadion (15 Uhr).
Moral haben auch die Essener gegen Wegberg-Beeck gezeigt und nach schwachen und zermürbenden 88 Minuten des Anrennens doch noch zum 1:0-Sieg getroffen. Allerdings wirken die Jungs von Jan Siewert nicht immer gefestigt. In Wattenscheid brachte sie das Gegentore zum 0:1 völlig aus dem Rhythmus. Aber der Trainer sieht auch dort den positiven Aspekt. Die letzten 30 Minuten in der Lohrheide seien doch noch besser gewesen als der Anfang.
RWE-Coach Siewert lässt sich nicht in Karten blicken
Und immer wieder fällt das Wort „belohnen“. Seine Mannschaft belohne sich einfach nicht für ansehnliche Leistungen. „Auch gegen Wegberg-Beeck haben wir uns Chancen herausgespielt, die wir nicht genutzt haben. Und je länger es dauert, desto schwerer wird es.“ Man habe sich viel früher belohnen können.
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Die Erkenntnisse, warum es nicht so rund gelaufen ist gegen den Tabellenletzten, gibt der Fußballlehrer - wie gehabt - nicht preis. War die jüngste Umstellung im Mittelfeld der Leistung in Wattenscheid oder dem Gegner Wegberg-Beeck geschuldet? „Sowohl als auch“, sagt Siewert. „Wir brauchten mehr Kreativität.“ Warum ließ sich der Wegberg-Riegel nicht knacken? Man könne vieles verbessern in einem solchen Spiel, „Balltempo, 1:1-Situationen, die mit mehr Tempo aufgelöst werden.“ Siewerts Fazit nach fünf Spielen: „Wir brauchen Zeit. Das merken wir in jedem Spiel. Eine Mannschaft, die sich erst finden muss, braucht einfach Zeit.“ Man arbeite daran, „dass wir Spiele dauerhaft gewinnen werden“.