Duisburg. . In Duisburg gab es am Wochenende bei zwei Spielen der A-Jugend-Leistungsklasse schlimme Vorfälle. Nach dem Duell zwischen Vierlinden und dem Duisburger SV 1900 musste die Polizei wegen einer Rangelei anrücken. Das Duell zwischen Buchholz und Meiderich 06/95 wurde wegen Schiedsrichter-Beleidigung abgebrochen.
Hässliche Szenen spielten sich am Sonntag in der A-Jugend-Leistungsklasse ab. Nach dem 3:3 zwischen der DJK Vierlinden und dem DSV 1900 musste die Polizei ausrücken. Die Begegnung zwischen Viktoria Buchholz und Meiderich 06/95 wurde nach wenigen Minuten abgebrochen. Die Sportredaktion arbeitet die beiden Fälle auf.
Fast die komplette Spielzeit blieb es beim Spitzenspiel zwischen der DJK Vierlinden und dem Duisburger SV 1900 auf dem Platz fair. Auffällig wurde bis dahin nur eine vierköpfige Gruppe aus dem DSV-Lager. „Die Leute haben mich während der Begegnung übel beschimpft, obwohl es keinen Anlass gab“, wunderte sich Vierlindens Trainer Demir Vukancic. Einer der Pöbler soll der Onkel eines DSV-Spielers gewesen sein.
Zuschauer rannten in der Nachspielzeit aufs Feld
In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse. Schiedsrichter Halis Cakmak pfiff einen Strafstoß für Vierlinden. DSV-Trainer Wolfgang Bloch: „Unberechtigt. Es hätte eigentlich Freistoß für uns geben müssen. Als der Ball zum 3:3 im Netz lag, pfiff der Referee ab. Zwei, drei unserer Spieler fragten, warum nicht nachgespielt wird?“
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Die Emotionen kochten hoch. Vierlindener Zuschauer rannten auf den Platz, auch Leute aus dem DSV-1900-Lager liefen auf das Spielfeld. „Das waren alles in allem 50, 60 Leute inklusive Spielern“, so Bloch. Vierlindens Coach Denis Vukancic: „Der DSV ist ausgetickt. Ich konnte von meiner Position aus nicht erkennen, welcher Spieler was genau gemacht hat. Ein Zuschauer von uns, der schlichten wollte, bekam etwas ab und musste wegen einer Platzwunde von Sanitätern versorgt werden.“
Schubser eines Spielervaters war wohl Auslöser des Tumults
Ordner brachten Schiedsrichter Cakmak, der nachträgliche Rote Karten für die DSV-Talente Mehmet Onmaz, Antonio Sanz Lopez und Senol Yildizbasoglu aussprach, in die Kabine. Wolfgang Bloch rief unterdessen die Polizei, „weil die Sache so nicht mehr zu schlichten war.“ Acht Beamte nahmen Anzeigen auf, befragten Spieler und Zeugen. Auslöser des Tumults soll der Schubser eines Vierlindener Spielervaters gegen DSV-Spieler Kenny Jahn gewesen sein. Bloch: „Danach hat alles durcheinander geschubst.“
Der DSV 1900 will jetzt Videomaterial, das eine Spielermutter zur Verfügung stellt, auswerten. Der Sportliche Leiter Hans-Werner Schwarz: „Wir machen keinen Schnellschuss, sondern analysieren und ziehen dann Konsequenzen.“
Spielabbruch nach "Scheiß Nazi-Rufen
Das Spiel zwischen Viktoria Buchholz und Meiderich 06/95 wurde nur neun Minuten alt – dann brach Schiedsrichter Niklas Tietz die Partie ab. Grund: Er hatte einem Meidericher Spieler die gelbe Karte gezeigt, der dies wiederum mit einer Geste quittierte. Als der Unparteiische daraufhin eine Fünfminutenstrafe aussprach, musste er sich vom betreffenden Spieler anhören, er sei ein „Scheiß Nazi.“ Da dies als rassistische Beleidigung gewertet wird, brach der Unparteiische den Vorgaben entsprechend ab.
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„Ja, diese Aussage ist so gefallen“, bestätigt Thomas Büssen, Trainer der Mannschaft und Jugendleiter bei 06/95. „Mir war nicht bekannt, dass das zum Abbruch führt. Auch Buchholz wollte ja weiterspielen.“ Die Aussage verurteilt Büssen, sagt aber auch: „Der Junge war völlig fertig. Er hat sich überhaupt keine Gedanken gemacht, was er da sagt und welche geschichtlichen Hintergründe das hat.“
Spieler droht mehrmonatige
Nun wird sich auch hier die Spruchkammer mit der Sache beschäftigen. Es droht eine Spielwertung zu Gunsten von Viktoria und eine mehrmonatige Sperre gegen den Spieler. „Darauf muss er sich nun einstellen und lernen, dass man so etwas nicht sagt. Wir wirken immer auf unsere Spieler ein, dass sie die Entscheidungen der Schiedsrichter akzeptieren, die ja schließlich eine schwere Aufgabe haben“, so Büssen.