Duisburg. Die Stimmung von Fabian Schwarze näherte sich dem Spieluntergrund an. EVD-Spielern muss nun klar sein, dass es ums Siegen geht.
Fabian Schwarze ist sauer. Das ist beim Cheftrainer des Eishockey-Oberligisten Füchse Duisburg am Tonfall zu merken. Im Regelfall äußert sich der Coach, der nun schon seit zehn Jahren für den EVD tätig ist, ruhig und kontrolliert. Wenn sich seine Laune der Temperatur des Spieluntergrunds annähert, geht er ein wenig mehr in Richtung Stakkato. „Wer sagt denn, dass wir in Hannover ein gutes Spiel gemacht haben?“, fragte er angesprochen auf den Unterschied zwischen dem guten, einverstanden, zum ordentlichen Spiel am Pferdeturm und dem Auftritt am Sonntag daheim gegen Erfurt.
„Wir haben das letzte Drittel in Hannover mit 0:4 verloren. Da haben wir also ganz offensichtlich eine ganze Menge falsch gemacht.“
Richtig ist: Es gab qualitative Unterschiede zwischen den beiden genannten Spielen. Gleich ist: In keinem der beiden Fälle gab es Punkte für die Füchse. „Wir haben das letzte Drittel in Hannover mit 0:4 verloren. Da haben wir also ganz offensichtlich eine ganze Menge falsch gemacht.“ In beiden Fällen war der Kader klein, am Sonntag gar noch kleiner, weil die Krefeld Pinguine Verteidiger Carl Konze für etwas mehr als fünf Minuten Eiszeit angefordert hatten. „Und? Ja, wir hatten Ausfälle, aber dann ist das die ‚Time to shine‘ für andere Spieler.“ Nur das ist eben einigen Spielern nicht wirklich gelungen.
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Zur harten Wahrheit gehört auch: Wenn einer der beiden Libäck-Zwillinge ausfällt, ist das mehr als nur ein sehr guter Spieler, der ausfällt. Die beiden sind derart aufeinander eingestellt, dass sie als Duo zum Besten gehören, was die Oberliga Nord zu bieten hat. Ist das Duo gesprengt, leidet auch der nicht verletzte Zwilling darunter. Derweil ackert Miro-Pekka Saarelainen zwar im Training, dennoch ist seine statistische Ausbeute schlecht. Neun Spiele, ein Tor, vier Vorlagen, nicht wenige davon „nur“ zweite Vorlagen. Das ist, mit aller Klarheit, viel zu wenig.
Schlechte Zweikampfführung beim EV Duisburg
Dennoch bleibt auch beim übrigen Team die Erkenntnis, dass das, was die Füchse am Wochenende, vornehmlich am Sonntag, angeboten haben, massiv zu wenig ist. „Die Atmosphäre in der Kabine war vor dem Spiel wirklich gut. Aber dann gab es auf einmal keine Laufbereitschaft, wir haben keine Zweikämpfe geführt und beim Spiel von hinten in die Offensive zu viele Fehlentscheidungen getroffen“, so Schwarze. Pässe über wenige Meter kamen nicht an. „Aber auch weil in diesen Situationen die Pässe dorthin keinen Sinn gemacht haben“, so der Coach.
All das muss sich nun wieder dem Niveau der zurückliegenden Wochen annähern – immerhin stehen nun zwei Derbys an: Am 2. Weihnachtstag (18.30 Uhr) geht es an den Gysenberg zum Herner EV, am Samstag (14 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) sind die Moskitos Essen an der Wedau zu Gast. Die Hoffnung, dass die Füchse dann wieder weitgehend komplett sein könnten, ist groß. Ob Pontus Wernerson Libäck, Pascal Grosse und Kapitän Manuel Neumann dann aber auch tatsächlich und definitiv wieder dabei sein werden, „kann ich heute natürlich noch nicht sagen.“ Sehr schlecht sieht es bei Mees de Wit aus, der nach einem Check am Sonntag lange liegen blieb und dann mit einem angewinkelten Bein von seinen Teamkameraden vom Eis geführt werden musste.
„Eishockey ist ein Ergebnissport.“
Was Schwarze mit seiner Kritik am Hannover-Spiel – oder besser: den Hannover-Spielen – sagen wollte. Das Lob für das 7:9 gegen die Scorpions schlägt sich ebenso wenig in der Tabelle nieder wie das „ordentliche“ Spiel bei den Indians. „Eishockey ist ein Ergebnissport. Die anderen kommen heran, auch Herne hat deutlich zugelegt“, betont Schwarze. „Daher werden wir nicht damit anfangen, uns für ein Spiel zu loben, das wir verloren haben. Wenn wir gewinnen, können wir gerne das Positive daran herausstellen.“
Wann Tobias Fischer die Verteidigungsreihen wieder verstärken kann, ist noch nicht klar. „Ich hoffe, dass Tobi im neuen Jahr wieder voll trainieren kann“, so Schwarze.