Duisburg. Der erneut arg dezimierte Oberligist spielt gegen die Thüringer über zwei Drittel lang verhalten und macht zu viele Fehler.
Schon am Freitagabend war der Kader dünn. Dennoch boten die Füchse vor über 4500 Zuschauern am Hannoveraner Pferdeturm eine gute Leistung – trotz Niederlage. Zwei Tage später an der heimischen Wedau war der Kader noch einmal kleiner geworden. Förderlizenzverteidiger Carl Konze musste für seinen Stammverein in der DEL2 auflaufen, sodass sich das Defensivpersonal auf fünf reduzierte. Vorne blieb es bei nur drei Reihen – erneut war der Schwede Pontus Wernerson Libäck nicht dabei. Die, die gesund waren, konnten allerdings nicht an den ordentlichen Auftritt von Hannover anknüpfen: Der Eishockey-Oberligist EV Duisburg unterlag den Black Dragons Erfurt mit 2:5 (1:2, 1:1, 0:2).
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Das Duisburger Spiel wirkte behäbig – und schon nach 43 Sekunden deutete sich an, dass es ein zäher Abend werden würde. Wie in so vielen Spielen gegen die Thüringer. Die Drachen hatten die Duisburger Defensive hergespielt, sodass Santeri Haarala nur noch ins leere Tor schießen musste. Kaum eine Minute später nahm sich Michael Fomin ein Herz, schnappte sich an der Mittellinie den Puck und Erfurts Goalie Nick Vieregge erwischte den Puck nicht richtig – 1:1. Für mehr Duisburger Mut sorgte das allerdings nicht. Denn in der fünften Minute unterlief auch Füchse-Goalie Matthias Bittner ein Fauxpas, als Haarison Reed den Keeper „tunnelte“. Und hätte Bittner seinen Fehler in der zwölften Minute nicht ausgebügelt, die Füchse wären mit einem höheren Rückstand in die erste Drittelpause gegangen.
Lebek verkürzt auf 2:3
Das holten die Gäste im Mittelabschnitt nach. Erst scheiterte Santeri Haarala knapp (22.), dann traf Jonas Gerstung in Überzahl die Latte (25.). Als der EVD dann einen 2:1-Konter fuhr, vertändelten Martin Schymainski und Edwin Schitz das Spielgerät. Nach dem Powerbreak, sprich der Werbeunterbrechung, dauerte es nur ein paar Sekunden – und Erfurt lag mit 3:1 vorne. Zumindest blieben die Füchse aber dran: Verteidiger David Lebek stellte den 2:3-Anschluss her, weil Vieregge im Erfurter Tor erneut nicht wirklich gut aussah. Ein paar Schüsse mehr auf das Gästetor hätten es bis dahin also gerne sein dürfen. Stattdessen schien bei den Duisburgern die Konzentration zu fehlen. Viel zu oft kamen Pässe über kürzeste Distanz nicht an oder landeten direkt im Schlägerblatt eines Erfurter Spielers. Auch der eine oder andere anständige Check hätte dem Spiel bis dahin wahrlich nicht geschadet.
Was bei einem kleinen Kader Gold wert wäre: Leistungsträger, die ihr Team mitreißen. Das gelang zwar auch dem verbliebenen Libäck-Zwilling diesmal nicht, doch nach nun neun Spielen für Schwarz und Rot zeichnet sich immer mehr ab, dass der Finne Miro-Pekka Saarelainen nicht die erhoffte Verstärkung ist – trotz seines Treffers in Hannover. Der Kader wurde derweil noch kleiner: Mees de Wit musste nach einem Check verletzt passen (49.). Immerhin: die Füchse bemühten sich in den Schlussminuten, das Ruder noch herumzureißen. Im Powerplay machte Erfurt den Sack dann aber zu. „In den ersten 40 Minuten, wie formuliere ich das höflich, verlieren wir zu viele Zweikämpfe und treffen offensiv zu viele Fehlentscheidungen, die zu Turnovern führen“, sagte Füchse-Trainer Fabian Schwarze.
Die Statistik:
Tore: 0:1 (0:43) Haarala (Dzerins, Postel), 1:1 (1:35) Fomin, 1:2 (4:31) Reed (Keil, Gerstung), 1:3 (29:03) Schmitz (Dzerins), 2:3 (33:54) Lebek (Nagtzaam, Saarelainen), 2:4 (55:20) Reed (Jakob/5-4), 2:5 (59:28) Haarala (ENG).
Strafen: Duisburg 6 + 5 (Schitz), Erfurt 10.
Zuschauer: 1058.