Duisburg. Das war bitter: Die Hannover Indians und die Füchse Duisburg liefern ein starkes Spiel. EVD-Goalie protestiert nach Gegentor zum 2:3.
Neben der Freude stand auch die Erleichterung Miro-Pekka Saarelainen ins Gesicht geschrieben. Acht lange Spiele hatte es gedauert, ehe dem Finnen, der seinen verletzten Landsmann Janne Seppänen im Kader der Füchse ersetzt, endlich sein erstes Tor gelang. Und dann war das auch noch die Führung am Pferdeturm. Letztlich verlor der Eishockey-Oberligist EV Duisburg jedoch vor über 4500 Zuschauern bei den Hannover Indians mit 2:5 (0:1, 2:0, 0:4). Bitter: das entscheidende dritte Gegentor war umstritten.
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Der EVD ging mit einer schweren Bürde in die Partie beim ECH. Denn mit Pontus Wernerson Libäck fiel eine Hälfte des schwedischen Duisburger Top-Duos krankheitsbedingt aus. Für ihn rückte Edwin Schitz in die erste Angriffsformation auf. Nach dem Torfestival gegen die Hannover Scorpions am vergangenen Sonntag hatte Füchse-Trainer Fabian Schwarze seinem Team eine defensive Frischzellenkur verordnet. Die Gäste standen in der Abwehr sicher, zwangen die Hannoveraner immer wieder, den Weg um den Slot herum zu suchen – denn durch die Mitte ließen sie nur wenig zu. Dennoch ging Hannover früh in Führung. Als Tom-Eric Bappert in der vierten Minute nur Sekunden vor Ende eines Powerplays abzog, sah es zunächst so aus, als hätte Tim Krüger den Schuss noch abgefälscht, aber er hatte offenbar nur „gescreent“, was im besten Eishockey-„Denglisch“ so viel heißt wie: Er hatte EVD-Goalie Julius Schulte sehr gut die Sicht genommen. Der erste Abschnitt gehörte weitgehend den Indians, dennoch hatten die mitgereisten Duisburger Fans zweimal den Torschrei auf den Lippen: einmal scheiterte Nardo Nagtzaam an ECH-Torhüter Brett Jaeger (13.), dann scheiterte Michael Fomin am Pfosten (16.).
Füchse drehten das Spiel zwischenzeitlich
Im Mittelabschnitt gelangen den Füchsen deutlich mehr Vorstöße in die Offensive. Per Doppelschlag drehten die Gäste schließlich das Spiel. Erst überlief Linus Wernerson Libäck die Hannoveraner Abwehr, legte quer auf Edwin Schitz, der eiskalt zum Ausgleich verwandelte (31.). Nur 24 Sekunden später schnappte sich dann Miro-Pekka Saarelainen die Scheibe im ECH-Slot, drehte sich und schoss sie im zweiten Versuch ins Netz der Hausherren. Die Bemühungen der Indians endeten in der Duisburger Defensive oder beim abermals stark spielenden Torhüter Julius Schulte.
„Wir waren heute nicht zielstrebig genug.“
Stark in einem wirklich guten Oberliga-Spiel war allerdings auch der Auftritt des ECH im Schlussdrittel. In Überzahl glichen die Hausherren aus, ehe ein Videobeweis die Entscheidung über den 3:2-Führungstreffer der Indians bringen musste. Beim Schuss von Dennis Palka fuhr Hannovers Igor Bacek nah an Julius Schulte vorbei und stieß ihm dabei den Schläger aus der Hand. Kein Wunder, dass der Torhüter vehement protestierte. Nach langer Überprüfung befanden die Unparteiischen jedoch auf Tor, da der Kontakt außerhalb des Torraums zustande gekommen war. Am Ende fiel der Erfolg des ECH nach einem guten Duisburger Auftritt dann etwas zu hoch aus.
„Wir waren heute nicht zielstrebig genug“, sagte Füchse-Trainer Fabian Schwarze. „Wir haben zu wenige Scheiben aufs Tor gebracht. Was man Hannover zugute halten muss: Sie waren brutal effektiv im Powerplay.“
Am Sonntag (18.30 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) spielen die Füchse daheim gegen die Black Dragons Erfurt.
Die Statistik:
Tore: 1:0 (3:40) Bappert (Wolter, Krüger/5-4), 1:1 (30:38) Schitz (Linus Wernerson Libäck, Konze), 1:2 (31:02) Saarelainen (Nagtzaam, Beckers), 2:2 (43:24) Killins (Metsävainio, Varttinen/5-4), 3:2 (48:29) Dennis Palka (Robin Palka, Bacek), 4:2 (53:59) Varttinen (Robin Palka, Killins/5-4), 5:2 (54:44) Petersen (Wolter, Gron).
Strafen: Hannover 6, Duisburg 8.
Zuschauer: 4575.