Duisburg. Erneut dominiert der Meister der ELF und gewinnt das Wild-Card-Spiel in den Play-offs deutlich. Nun geht es nach Stuttgart.

Rhein Fire ließ sich nicht noch einmal von den Madrid Bravos düpieren. Schon einmal gar nicht daheim in Duisburg. Der Meister der European League of Football steht im Play-off-Halbfinale der European League of Football.

Die Schauinsland-Reisen-Arena war diesmal allerdings nicht so gut gefüllt, wie es bei Football-Spielen von Rhein Fire ansonsten üblich ist. 7149 Fans kamen diesmal an die Wedau. Der Grund? Der Spieltermin und der Gegner standen erst vor einer Woche fest. Das ist nicht so günstig. Erst recht, wenn sich kinderlose Familien nun nach dem Ende der Ferien auf den Weg in den Urlaub machen. Es könnte aber auch der Gedanke gewesen sein, dass die Madrid Bravos nicht der Gegner sein werden, die dem amtierenden Meister nachhaltige Probleme verursachen könnten. Und tatsächlich stand es schon nach dem ersten Viertel 20:3 für die Rheinländer – die letztlich durch ein 40:10 (20:3, 14:7, 6:0, 0:0) ins Halbfinale bei den Stuttgart Surge einzogen, das am Sonntag ausgetragen werden wird.

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Im Umfeld gab Rhein Fire freilich alles, um für gute Unterhaltung zu sorgen. Ein nettes Gimmick: Die Cheerleader des Teams, die Pyromaniacs, steckten eine Mitstreiterin ganz offenbar in das Kostüm von Maskottchen „Burnie“, der den Eröffnungstanz daher mitmachte und beim üblichen Schlussakkord in einen Spagat sprang. Das hatte was. Auf dem Feld war aber schnell klar, dass der einzige Club, der die Rheinländer in den vergangenen beiden Saisons schlagen konnte, diesmal nicht dazu in der Lage sein würde. Denn beim Sieg zu Beginn der Saison in der Oberhausen fiel nicht nur die eigentliche Spielstätte flach, weil die Drainage der Pflege bedurfte, sondern auch etliche Spieler verletzt passen mussten. Nun aber ist Rhein Fire seit Wochen nicht nur weitgehend komplett, sondern in Defensive wie Offensive in Topform. So brauchte Glen Toonga, der mit weitem Abstand beste Runningback der Liga, nur zweieinhalb Minuten, um erstmals mit dem Ball in die Endzone zu laufen. Genauso lang dauerte es dann nochmal, ehe auch Harlan Kwofie jubelte.

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Und Madrid? Die Spanier punkteten per Field Goal, scheiterten bei einem weiteren Dreierversuch, ehe Toonga noch im ersten Viertel praktisch unberührt zum zweiten Mal in die Endzone lief. Das veranlasste die Fans, mit lauten „MVP“-Rufen die Auszeichnung als wertvollster Spieler der ELF für den Briten einzufordern. Immerhin: Die Bravos verbuchten im zweiten Viertel einen Touchdown, doch auch die Gastgeber erreichten noch zweimal vor der Halbzeitpause die Endzone – dabei fing Harlan Kwofie einen Pass über von Quarterback Jadrian Clark über das halbe Spielfeld. Der Meister demonstrierte deutlich, warum er auf dem Weg ins Halbfinale ist, weil es inzwischen eben völlig egal ist, ob nun Toonga den Ball und die Beine in die Hand nimmt, oder ob Clark es mit weiten Pässen versucht.

Quarterback Jadrian Clark nimmt Maß.
Quarterback Jadrian Clark nimmt Maß. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Dabei war es nicht einmal so, als würden die Madrilenen nicht ihr Möglichstes geben und machten auch dann noch mit viel Einsatz weiter, als Fire mit 30 Punkten führte – weil zuvor Kwofie seinen vierten Touchdown in diesem Spiel verbucht hatte. Der Rest war aktives Austrudelnlassen unter Wettkampfbedingungen.

Touchdowns: Harlan Kwofie (4), Glen Toonga (2); Extrapunkte: Sebastian van Santen (4).

Die Play-offs der ELF

Im parallelen Wild-Card-Spiel gewannen die Paris Musketeers, die aufgrund der laufenden Paralympics ins Stade du Hainaut nach Valenciennes ausweichen mussten, mit 40:37 gegen die Munich Ravens.

Damit kommt es zu folgenden Halbfinalpaarungen am kommenden Wochenende: Vienna Vikings – Paris Musketeers und Stuttgart Surge – Rhein Fire.