Duisburg. Die Hamburg Sea Devils präsentieren sich vor über 10.000 Fans in Duisburg erschütternd schwach. Konkurrent Stuttgart Surge patzt.

Das wichtigste Football-Ereignis aus Sicht von Rhein Fire fand in Stuttgart statt. Denn dort patzte Stuttgart Surge im Heimspiel gegen die Tirol Raiders mit 42:45, sodass die Mannschaft von Cheftrainer Jim Tomsula nun darauf hoffen kann, einer der beiden Gruppensieger zu werden, die mit einem Freilos die erste Play-off-Runde überspringen dürfen. Der punktschlechteste Gruppensieger muss dagegen in der Wild-Card-Runde ran. Nach dem aktuellen Spieltag der European League of Football sind nur noch die Vienna Vikings ungeschlagen; Rhein Fire und Stuttgart Surge haben jeweils ein Spiel verloren.

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Dass sich daran aus Sicht der Rheinländer am Sonntagnachmittag in der Duisburger Schauinslandland-Reisen-Arena nichts ändern würde, war letztlich von vornherein klar. Die Hamburg Sea Devils gehören nicht zu den Mannschaften, die in der Lage sind, den aktuellen ELF-Meister zu schlagen. Bitter war allerdings, wir harmlos die Hanseaten wirklich waren. Rhein Fire gewann vor 10.734 Zuschauern mit 51:2 (6:2, 14:0, 21:0, 10:0). Die einzigen zwei Punkte gelangen den Hamburgern nach dem ersten Touchdown der Gastgeber, als der Extrapunkt-Versuch geblockt und dann sogar in die Endzone zurückgetragen wurde. Die Defensive der Sea Devils war der einzige Mannschaftsteil, der sich zumindest ein klein wenig freuen konnte. Denn abgesehen von der defensiven Two-Point-Conversion gelangen den Gästen noch zwei Interceptions, die die Offensiv-Abteilung allerdings nicht in Zählbares umsetzen konnte.

Dass es aber noch krasser laufen kann, sahen die Zuschauer in Unterhaching, wo die Munich Ravens die völlig chancenlosen Barcelona Dragons mit 90:0 (!) aus dem Stadion trieben, was die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit diverser ELF-Teams aufwirft. Zudem muss sich die Liga und deren Geschäftsführer Zeljko Karajica fragen lassen, warum in Spanien mit den Madrid Bravos ein zweites Team installiert wurde – was zudem die Reisekosten für die Konkurrenz nach oben treibt – wenn es dort kaum genügend Spieler für eine ligataugliche Mannschaft gibt.

Field Goal aus 49 Yards Entfernung

Trotz der Unkonzentriertheiten, die zu den zwei Punkten für Hamburg und zu zwei Interceptions führten, war der Kantersieg nie wirklich gefährdet. Auch Kicker Sebastian van Santen war nach dem geblockten Extrapunktversuch extrem zielsicher. Neben sechs „Points after Touchdown“ verbuchte er im letzten Viertel ein Field Goal, das er aus 49 Yards Entfernung zwischen die Torpfosten platzierte und damit seinen weitesten „Dreier“ der Saison produzierte.

Ansonsten kam von den Hamburgern viel zu wenig, um irgendwie am Spiel teilzunehmen. Beinahe hätte Kelvin McKnight sogar einen Kickoff bis in die Endzone zurückgetragen, wurde aber wenige Yards zuvor gestoppt. Ein paar Sekunden später lief dann eben Glen Toonga zu einem seiner drei Touchdowns in den Zielbereich.

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Am Sonntag, 18. August, um 16.25 Uhr steht in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena bereits das letzte Spiel der regulären Saison für Rhein Fire an. Zu Gast ist dann Berlin Thunder. Am letzten Spieltag haben die Weinroten dann ihre zweite „Bye-Week“, sind also spielfrei. Läuft alles wie geplant, folgt ein weiteres freies Wochenende, wenn der Meister die Saison als mindestens Zweitbester abschließt.

Touchdowns: Glen Toonga (3), T.J. Alexander, Patrick Poetsch, Tim Sauerland, Sergej Kendus; Field Goal und Extrapunkte: Sebastian van Santen (1/6).