Duisburg. Diesmal überrumpelt der ELF-Meister seinen Gegner mit starkem Passspiel und dürfte Platz eins in der West-Gruppe sicher haben.

Zehn Wochen sind in der European League of Football absolviert. Und an allen zehn Spieltagen stand Rhein Fire auf dem Feld. Erst jetzt steht eine so genannte „Bye-Week“, also ein spielfreies Wochenende für den aktuellen Meister im Plan. „Das ist jetzt auch nötig“, pustete Defensive Back Jannik Seibel erst einmal durch. Sie ist nicht nur nötig, sondern auch verdient. Mit den Paris Musketeers besiegten die Rheinländer in der mit 10.324 Fans erneut gut besuchten Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena einen der stärkten Gegner aus der Western Conference – und das mit 38:6 (14:0, 7:0, 10:0, 7:6) auch noch ausgesprochen deutlich.

„Es ist gut, dass wir so dominant gewonnen haben, aber das ist auch der Standard, den wir setzen wollten.“

Jannik Seibel
Defensive Back von Rhein Fire

„Es ist gut, dass wir so dominant gewonnen haben, aber das ist auch der Standard, den wir setzen wollten“, sagte Seibel nach der Partie, der mit einer Interception rund vier Minuten vor dem Ende des ersten Viertels dazu beigetragen hatte, dass es früh in Richtung dieses klaren Ergebnisses laufen würde. Bemerkenswert: Bis auf einen Touchdown von Star-Runningback Glen Toonga ging diesmal fast alles durch die Luft. So stand Toonga bei „nur“ 61 Rushing Yards, während Quarterback Jadrian Clark 287 Yards mit Pässen überbrückte und so vier Touchdowns direkt einleitete.

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Nach nicht einmal vier Minuten gab es eine Schrecksekunde, als Glen Toonga liegen blieb und zur Behandlung an die Seitenlinie musste. Doch nur zwei Spielzüge später stand der Brite schon wieder auf dem Spielfeld, mit einer Bandage an der Hand. Kurz darauf verwandelte er ein ausgespieltes viertes Down in einen neuen ersten Versuch, ehe Clark aus einer „Dritter-und-Zwölf“-Situation einen Touchdown-Pass auf Harlan Kwofie machte. Auch nach der Interception von Seibel war Kwofie schließlich der entscheidende Passempfänger.

Weiter Touchdown-Pass und weites Field Goal

„Es ist die gesamte Defensive, die gut gespielt hat. Nur sechs Punkte von Paris zuzulassen, ist eine Ansage“, sagte Seibel. Als Paris zu Beginn des zweiten Viertels auch noch ein Field Goal vergab, war klar: Das ist nicht der Tag der Franzosen. Stattdessen fing Tim Sauerland seinen ersten Touchdown in dieser Saison. So dominant ging es auch weiter – und sogar noch ein wenig spektakulärer: Denn Jadrian Clark warf einen 61-Yard-Pass auf Kelvin McKnight zum 27:0. Sebastian van Santen verwandelte danach nicht nur den vierten Extrapunkt souverän, sondern erhöhte per Field Goal aus 53 Yards Distanz auch noch auf 31:0. Sein weitester „Dreier“ in dieser Saison.

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Als schließlich Glen Toonga und Sebastian van Santen im letzten Viertel auf 38:0 stellten, bestand kurz die Aussicht, das Spiel gar ohne Gegenpunkte zu beenden. Doch Cheikhou Sow rettete die Pariser Ehre mit einem Touchdown. Passenderweise blockte Rhein Fire den folgenden Extrapunkt-Versuch.

Gute Laune bei Runningback Patrick Poetsch, Wide Receiver Harlan Kwofie und Quarterback Jadrian Clark (von links).
Gute Laune bei Runningback Patrick Poetsch, Wide Receiver Harlan Kwofie und Quarterback Jadrian Clark (von links). © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Für Rhein Fire stehen noch zwei Heimspiele gegen die Hamburg Sea Devils (Sonntag, 11. August, 16.25 Uhr) und Berlin Thunder (Sonntag, 18. August, 16.25 Uhr) an, ehe es in die Play-offs geht. Mit dem Sieg gegen Paris dürfte der Gruppensieg und das Heimrecht in der Wild-Card-Runde sicher sein. Für ein Freilos in Runde eins müssten entweder Wien oder Stuttgart patzen, was unwahrscheinlich ist.

Touchdowns: Harlan Kwofie (2), Tim Sauerland, Kelvin McKnight, Glen Toonga; Field Goal und Extrapunkte: Sebastian van Santen (1/5).