Duisburg. Eine Halbzeit lang kann der Traditionsgegner der Rheinländer das Spiel knapp halten. Danach ist der ELF-Meister nicht aufzuhalten.
Viele Punkte, klare Überlegenheit – das kann ab und zu ganz unterhaltsam sein. Doch als Dauerzustand ist das weder für die Fans etwas Gutes noch für die European League of Football. Welch ein Glück also, dass die Frankfurt Galaxy dem aktuellen Meister Rhein Fire trotz des Tabellenstandes zumindest zwei Viertel lang das Leben schwer machte. Auch wenn der erste Touchdown der Gäste in der mit 13.473 Fans sehr gut gefüllten Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena lange auf sich warten ließ – doch der hatte es in sich.
Drama vor der Pause
Die Galaxy näherte sich der Goal Line, doch die Uhr tickerte unaufhaltsam der 0:00 und damit der Halbzeitpause entgegen. Noch ein Yard, noch ein Versuch und der Quarterback „spikte“ den Ball, wollte damit die Uhr anhalten. Doch Hauptschiedsrichter Malte Scholz entschied zunächst: Zeit abgelaufen! Erst nach einem Blick aufs Video änderte der leitende Referee der ELF seine Meinung und ließ die Uhr auf 0:01 zurückstellen. Diese Sekunde reichte, um den Spielzug zu beginnen und mit einem Touchdown abzuschließen. So ging es mit einem knappen 14:13 für die Gastgeber in die Pause – und nicht mit einem zwar nicht komfortablen, aber eben doch deutlicheren 14:6. Letztlich siegte Fire mit 48:13 (7:3, 7:10, 27:0, 7:0).
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Allerdings brockten sich die Hausherren den Frankfurter Anschluss selbst ein. Nachdem die Gäste ihr zweites Field Goal erzielt hatten, trug Omari Williams den Return beinahe bis zur Mittellinie. Ein Foul während des Spielzugs warf Fire allerdings zurück bis zur eigenen 11-Yard-Linie. Und das nutzte die Galaxy aus. Schon zuvor hatten die Gastgeber Pech. Als Rhein Fire mit dem zweiten Touchdown des unstoppbaren Runningsbacks Glen Toonga auf 14:3 erhöht hatten, erzwangen die Gastgeber beim Return einen Fumble – doch Kicker Sebastian van Santen eroberte den Ball erst, als er schon mit einem Fuß im Aus war. Damit blieb es beim Frankfurter Ballbesitz.
Vier Touchdowns von Glen Toonga
Dass es dann aber doch deutlich wurde, lag an Glen Toonga – an wem auch sonst. Denn im dritten Viertel verbuchte er die Touchdowns drei und vier. Allerdings ging es direkt davor jeweils spektakulär durch die Luft. Erst befreite sich Fire-Quarterback Jadrian Clark aus einem „Dritten und 16“ mit einem Pass bis nahe an die Goal Line, was Toonga schließlich veredelte. Und vor dem vierten „Sechser“ wurde es turbulent. Erst zwang die Fire-Defensive die Galaxy zu einem Field-Goal-Versuch aus großer Distanz. Ein Foul verschaffte den Hessen aber einen neuen ersten Versuch. Doch diesen drehte Fire mit einem erzwungenen Fumble gleich um. Ein weiterer langer Pass später – und Toonga lief erneut in die Endzone.
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Kurz darauf war das Spiel dann aber entschieden. Nach einem weiteren Fumble schnappte sich Defensivspieler Tony Anderson den Ball und trug ihn zum 34:13 bis in die Endzone zurück. Und das mit noch knapp sechs Minuten Zeit im dritten Viertel. Die Galaxy verlor das Spiel in dieser Phase. Noch vor dem letzten Viertel lief dann auch noch Patrick Poetsch ins Ziel. Nun war es doch überdeutlich.
Weiter geht es am Sonntag, 28. Juli, um 13 Uhr daheim in Duisburg gegen die Paris Musketeers.
Touchdowns: Glen Toonga (4), Tony Anderson, Patrick Poetsch, Kelvin McKnight; Zusatzpunkte: Sebastian van Santen (6).