Duisburg/Bochum. Duisburg kassiert in Bochum zum Ligastart eine 1:2-Pleite. Das Team verfällt zunächst in alte Muster und überzeugt erst in der zweiten Hälfte.
Dustin Bomheuer hätte beinahe noch den Abend für die Zebras gerettet. In der Nachspielzeit kam der Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg im Strafraum des VfL Bochum zum Kopfball, doch VfL-Keeper Manuel Riemann begrub das Leder unter sich. Damit war die 1:2 (0:2)-Niederlage des MSV im Ruhrstadion besiegelt.
Der MSV legte zum Restrückrundenauftakt einen unnötigen Fehlstart hin – weil die Zebras in der ersten Halbzeit in die alten Muster verfielen, die Trainer Torsten Lieberknecht seinen Jungs in der Winterpause aus dem Kopf streichen wollte. Das hatte nicht geklappt. Immerhin: In der zweiten Halbzeit spielte der MSV gestern besser. Mit Torwart Felix Wiedwald und Offensivmann Havard Nielsen lieferten die beiden eingesetzten Neuzugänge eine gute Leistung ab.
Der Abend begann aus Duisburger Sicht vielversprechend. Der MSV trat selbstbewusst an und setzte die ersten Akzente. Fabian Schnellhardt feuerte schon in der zweiten Minute einen Warnschuss ab, mit dem VfL-Torwart Manuel Riemann aber keine Probleme hatte. In der siebten Minute setzte sich Joseph Gyau auf der rechten Seite durch, Oliveira Souza kam zum Kopfball, brachte aber keinen Druck hinter den Ball. Wieder leichte Beute für Riemann. Fünf Minuten später hätte Kapitän Gerrit Nauber nach einer Ecke aus kurzer Distanz vollenden können, war aber offenbar von der Situation zu sehr überrascht. Der MSV hatte damit gleich mehrere Optionen vertan, ein frühes Signal zu setzen.
Leichte Tore kassiert
Stattdessen kam der VfL ins Spiel – ohne selbst dafür viel tun zu müssen. Die Zebras schenkten sich den ersten Gegentreffer selbst ein. Gerrit Nauber konnte die Situation im eigenen Strafraum nicht bereinigen und wurde zu allem Überfluss auch noch getunnelt. VfL-Neuzugang Simon Zoller ließ sich nicht lange bitten und traf zum 1:0. MSV-Keeper Felix Wiedwald holte drei Minuten später erneut den Ball aus dem Netz. Der MSV hatte aber Glück: Der Schiedsrichter entschied auf Abseits.
Dafür klingelte es aber in der 23. Minute wieder regelgerecht im Duisburger Kasten. In Anschluss an eine Ecke, die Nauber auch hätte vermeiden können, köpfte Patrick Fabian zum 2:0 ein. Lukas Fröde verlor hier im 16-Meter-Raum das entscheidende Luftduell. „Wir kassieren zu leichte Tore“, ärgerte sich Kapitän Gerrit Nauber nach der Partie. Der VfL wurde vor allem über seine rechte Seite immer wieder gefährlich. Kevin Wolze und Cauly Oliveira Souza sahen hier in der ersten Halbzeit kaum Land.
MSV präsentiert sich nach der Pause besser
Nach der Pause präsentierte sich der MSV besser. Bis zur 70. Minute erspielten sich die Gäste gute Möglichkeiten, es haperte nur immer wieder am Abschluss. Lieberknecht brachte zwischenzeitlich Richard Sukuta-Pasu für Joseph Gyau, der Ex-Bochumer konnte sich an alter Wirkungsstätte jedoch nicht entscheidend in Szene setzen.
Die besten Möglichkeiten vergaben Moritz Stoppelkamp (58.) und Cauly Oliveira Souza (65.) deren Schüsse jedoch zu platziert waren: Sie trafen jeweils den Torwart.
Neuzugang Nielsen trifft per Kopf
Als nichts mehr zu gehen schien, kam der MSV doch noch einmal ins Spiel – dank der Hilfe der Gastgeber. Der eingewechselte Ahmet Engin schlug eine Flanke in den Strafraum, der Bochumer Neuzugang Dominik Baumgartner produzierte eine Kerze per Kopf. Torwart Manuel Riemann bekam den Ball nicht unter Kontrolle. MSV-Stürmer Havard Nielsen war zur Stelle und köpfte zum Anschluss ein.
Die Zebras erhöhten in der Schlussphase den Druck, der VfL rettete den Sieg jedoch über die Zeit – auch weil Riemann in der Nachspielzeit Bomheuers Kopfball klären konnte.
Für Havard Nielsen war das Kopfball-Tor zum 1:2 der erste Pflichtspieltreffer seit September 2014 – damals noch für Eintracht Braunschweig unter Trainer Torsten Lieberknecht. „Ich freue mich, ein Tor erzielt zu haben. Ich hätte aber lieber mit dem Team gepunktet“, gab der Leihspieler von Fortuna Düsseldorf nach der Partie zu Protokoll.
„Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass die Mannschaft lebt“, sagte Torsten Lieberknecht. Die starke Phase nach der Pause gibt auch Torwart Felix Wiedwald Hoffnung für die nächsten Aufgaben: „Wir haben gezeigt, dass wir mit einem Spitzenteam mithalten können.“