Duisburg. . Der neue Stürmer blickt auf eine gelungene Saisonvorbereitung zurück. Trainer Ilia Gruev will sich bei der Nominierung der Startelf Zeit lassen.

Beim Verlassen des Trainingsplatzes scherzte Ilia Gruev. „John und ich gehören am Montag zum Kader“, sagte der Coach des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg mit Blick auf Neuzugang John Verhoek. Das ist natürlich keine Überraschung, vielmehr hätte den Stürmer interessiert, ob er denn am Montag beim Ligaauftakt bei Dynamo Dresden zur Startelf zählen würde.

Das ist kurz vor dem Ende der Saisonvorbereitung denkbar, aber der Trainer lässt seine Spieler noch im Unklaren. „Ich will die Spannung möglichst lange hochhalten“, sagt der Deutsch-Bulgare. Leicht werden die Entscheidungen nicht. Das Lazarett ist aktuell verwaist.

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„Ich bin bereit für den Start. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt John Verhoek, der in der Vorbereitung nur eine kurze Trainingseinheit verpasste, ansonsten aber immer dabei war. Versteckte Hinweise im Training? Spielformen, die auf einen Einsatz in Dresden hindeuten? Der Niederländer schüttelt den Kopf.

Sukuta-Pasu verbüßt noch eine Sperre

Immerhin – eine Gewissheit besteht: Richard Sukuta-Pasu wird nicht spielen. Der Neuzugang aus Sandhausen verbüßt noch eine Sperre aus der vergangenen Saison. Somit verbleiben mit Verhoek, Borys Tashchy und Stanislav Iljutcenko drei Angreifer für zwei Positionen. Verhoek blickt auf eine gute Vorbereitung zurück. Sein Einsatz in Dresden hätte alles andere als Sensationscharakter.

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Mit neun Treffern war Verhoek beim 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison erfolgreichster Torschütze. Gesetzt war er als Stürmer bei Trainer Frank Schmidt aber zunächst nicht – vor allem in der ersten Saisonphase kam er oft von der Bank. Glücklich war er, wie er zugibt, mit dieser Situation nicht. Aber es war für ihn Ansporn, weiter um seinen Platz zu kämpfen. Am Ende setzte er sich als verlässlicher Schütze durch und sorgte beim Auswärtsspiel in Nürnberg mit einem Tor aus 40 Metern – und das mit einer Oberschenkelverletzung – für den wohl spektakulärsten Treffer der vergangenen Zweitliga-Saison.

Verhoek: "Ich will wichtig für die Mannschaft sein"

Den MSV sieht der 29-Jährige gut aufgestellt. „Ich spiele seit sechs Jahren in der Liga. Ich kenne das Geschäft. Wir haben eine starke Mannschaft“, so Verhoek, der noch anfügt: „Wir sind einen Tick weiter als Heidenheim.“

John Verhoek ist kein Stürmer, der sich eine Torquote zum Ziel setzt. „Das habe ich in St. Pauli mal gemacht. am Ende wurden es nur fünf Tore“, lacht der Neuzugang, der sich aber trotzdem ein Ziel setzt: „Ich will wichtig für die Mannschaft sein.“

Weiterhin knifflig ist die Torwartfrage. Auch hier gibt es noch keine belastbaren Hinweise. Die beiden Kandidaten Daniel Mesenhöler und Daniel Davari arbeiteten auch gestern hochkonzentriert auf dem Trainingsplatz. Frühestens Freitag soll die Entscheidung der sportlichen Leitung bekannt werden. Daniel Davari zwickte es nach dem Traditionsturnier in der Nacken-Muskulatur. Das ist aber mittlerweile ausgestanden und fällt nicht ins Gewicht.

Jonas Brendieck (links) wird nicht neue Nummer eins im MSV-Tor. Daniel Mesenhöler (Mitte) und Daniel Davari hoffen hingegen noch.i.
Jonas Brendieck (links) wird nicht neue Nummer eins im MSV-Tor. Daniel Mesenhöler (Mitte) und Daniel Davari hoffen hingegen noch.i. © Dirk Retzlaff

Auch bei dieser Personalie will MSV-Trainer Ilia Gruev den Spannungsbogen möglichst lange halten. Torwarttrainer Sven Beuckert, der maßgeblich an der Entscheidung beteiligt sein wird, sagt: „Beide Jungs haben Vor- und Nachteile. Wir werden das alles abwägen.“