Duisburg. . Ehemalige Weggefährten bereiteten Branimir Bajic viel Freude. Der 38-Jährige dankt Fans und Offiziellen. Victor Obinna würdigt die MSV-Legende.
Branimir Bajic stand in den Katakomben der Duisburger Arena, Tränen kullerten in den leicht ergrauten Bart. „Das muss ich noch loswerden“, sagte der 38-Jährige. „Ich möchte mich bei allen bedanken. Bei allen, die heute gekommen sind. Bei den Fans, bei den Spielern, bei den Offiziellen. Beim MSV.“
Branimir Bajic kämpfte am Samstag nach seinem 30-minütigen Abschiedsspiel, das „Bajas Freunde“ 3:1 gegen ein MSV-Team – natürlich mit einem Bajic-Treffer in Anschluss an einen Elfmeter – gewannen, mit seinen Emotionen. Schon am letzten Spieltag der alten Saison im Mai waren Tränen geflossen. Damals verließ der Bosnier beim Spiel gegen den FC St. Pauli berührt den Platz. „Das war damals ein Schock für mich, weil mir in diesem Moment klar wurde, dass es zu Ende ist. Jetzt konnte ich mich vorbereiten. Trotzdem geht mir das alles sehr nahe“, so Bajic.
Nach dem Spiel streifte der ehemalige Kapitän ein T-Shirt über, das viel über den Menschen Branimir Bajic verrät. Auf der Vorderseite war Katarina zu sehen – das Mädchen, das im April den Kampf gegen den Krebs verlor, für das Bajic in den vergangenen Jahren Spenden gesammelt hatte. Auf der Rückseite: ein Bild des verstorbenen MSV-Scouts Dieter Mertens, der ihn einst entdeckt hatte. Bajic: „Das sind Menschen, die nicht mehr da sind. Es tut sehr weh.“
Auch Veigneau reiste an
Branimir Bajic lachte am Samstag allerdings mehr, als dass er weinte. Seine Gäste sorgten für sehr viel Spaß in der Arena. Victor Obinna, der aus Mailand eingeflogen war, schlug auf dem Platz sogar einen Salto. Obwohl der derzeit vereinslose Nigerianer nur ein Dreivierteljahr beim MSV unter Vertrag stand, war es für ihn eine Ehrensache, dabei zu sein. Obinna: „Ich habe so viel Respekt vor ihm. Er ist ein Mensch mit einem guten Herz.“
Ösi-Stürmer Stefan Maierhofer steuerte in alter Manier einen Treffer bei. Goran Sukalo, der aus München kam, hielt durch, „obwohl mein Knie völlig kaputt ist“. Nach dem Spiel traf Außenverteidiger Olivier Veigneau ein. Der Franzose musste noch ein Testspiel mit seinem Klub Kasımpaşa Istanbul in den Niederlanden bestreiten, nahm aber am Abend an einem Essen mit Bajic teil.
Bajic, der sein letztes Trikot MSV-Präsident Ingo Wald schenkte, steht kurz vor dem Erwerb der B-Trainer-Lizenz. Es geht vorwärts. Beim Verlassen der Duisburger Arena lachte „Baja“: „In zehn Jahren bin ich als Trainer wieder hier.“