Duisburg. . Mittelfeldspieler Lukas Fröde begleitet in der neuen Saison die Zebrakids und setzt sich auf diese Weise für benachteiligte Kinder ein.

In der Personalakte von Lukas Fröde steht: Beruf Fußballer mit dem Spezialgebiet defensives Mittelfeld. Im Job schnupperte Zweitliga-Spieler Lukas Fröde in der vergangenen Woche in einen neuen Bereich. Er stellte sich im Training ins Tor und überraschte mit starken Torhüter-Paraden. Abseits des Berufes ist der 23-Jährige auch im Ehreamt aktiv. Kürzlich sang er im Tonstudio in der Rolle „Paul das Faultier“ ein Lied für das Kindermusical „Katta“ ein. Seit Montag ist Fröde nun auch Pate für den gemeinnützigen Verein Zebrakids und damit Nachfolger von Dan-Patrick Poggenberg.

Die Zebrakids ermöglichen Kindern und Jugendlichen aus Heimen oder Familien im sozialen Brennpunkt den Besuch eines Heimspiels des MSV Duisburg. „Pro Spiel sind rund 80 Kinder da“, sagt Zebrakids-Vorstand Detlev Gottschlich. Insgesamt 10 000 Kinder kamen seit 2006 in den Genuss, ein MSV-Spiel hautnah erleben zu dürfen.

Ungewohnte Rolle: Lukas Fröde glänzte im Training als Torwart
Ungewohnte Rolle: Lukas Fröde glänzte im Training als Torwart © firo Sportphoto /Volker Nagraszus

Vor gut einem Jahr hat der Verein sein Betätigungsfeld erweitert und mit Unterstützung von Sponsoren eine Loge in der Arena gemietet. In der „Hospiz-Loge“ erhält bei jedem Spiel ein schwerstkrankes Kind die Gelegenheit, zusammen mit seiner Familie ein Spiel der Zebras zu verfolgen.

Es ist Tradition, dass ein MSV-Profi als Pate fungiert und damit „prominentes Aushängeschild und Bindeglied zwischen Zebrakids und Profis ist“, wie es Gottschlich formuliert.

Positive Resonanz auf Hospiz-Loge

Lukas Fröde nahm das Amt gerne an. „Ich möchte so vielen Kindern wie möglich ein Lächeln auf die Lippen zaubern“, sagt der frühere Bremer. Erst das Musical und jetzt die Zebrakids – offenbar hat Fröde ein Händchen für die Kids. Der Mittelfeldspieler lacht: „Vielleicht sehe ich ja aus wie der lustige Onkel“, schlägt aber im selben Atemzug ernste Töne an. „Ich bin dankbar dafür, hier aktiv werden zu können. Man muss es zu schätzen wissen, selbst gesund zu sein. So etwas relativiert den Ärger über eine Niederlage auf dem Platz.“

Mit Einrichtung der Hospizloge betraten die Zebrakids am Ende der vorletzten Saison Neuland. „Ein sehr sensibles Thema“, wie Detlev Gottschlich unterstreicht. Die Zebrakids mussten die Loge so herrichten, dass medizinische Gerätschaften angeschlossen werden können. Außerdem müssen das totkranke Kind und die Familienmitglieder Rückzugsmöglichkeiten haben.

In der letzten Saison erhielten die Zebrakids viel positive Resonanz. „Viele Familien kehrten nach einem Besuch in unserer Loge gestärkt in die Krankenhäuser zurück“, berichtet Gottschlich.

450 Mitglieder

Aktuell gehören 450 Mitglieder dem Verein Zebrakids an. Der Jahresbeitrag liegt bei zwölf Euro. „Wir wollen damit möglichst viele Menschen erreichen“, erklärt Gottschlich den geringen Mitgliedsbeitrag. Ohnehin steht es jedem frei, den Beitrag durch eine Spende aufzustocken.