Kirchhellen. Der in personelle Schieflage geratene VfB Kirchhellen belohnt sich für eine enorme Willensleistung. Ein A-Jugendlicher erzielt das Tor des Tages.

Der VfB Kirchhellen steht seit Sonntag wieder über dem Strich. Die Blau-Weißen haben die Abstiegszone der Bezirksliga durch einen 1:0-Erfolg gegen die SG Herne 70 verlassen und schließen die Hinrunde auf dem 13. Tabellenplatz ab. Martin Stroetzel lobte sein Team für eine große Willensleistung. Einer der Jüngsten auf dem Platz machte am Ende den Unterschied aus.

Es war das Wochenende von Maximilian Löcker. Der junge Kirchhellener hatte am Samstag die A-Jugend des VfB mit zwei Treffern zu einem 5:1-Erfolg bei der DJK Falke Gelsenkirchen geführt. 24 Stunden später stand die Nachwuchshoffnung erneut im Mittelpunkt. Löcker half in der personell schwer in Schieflage geratenen Bezirksliga-Mannschaft aus.

Maximilian Löcker bringt den VfB Kirchhellen in Führung

Und schon nach drei Spielminuten blitzte sein Talent auf. „Er hat drei Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen lassen und dann mit einem überlegten Schuss ins lange Eck abgeschlossen. Ein fantastisches Tor“, beschrieb Martin Stroetzel die Szene, in der Löcker die Blau-Weißen zur Führung schoss.

Stroetzel ist in der aktuellen Situation dazu gezwungen, aus der Not eine Tugend zu machen. Weil viele Stammspieler auf der Verletztenliste stehen, greift der Trainer schon seit Wochen auf die nachrückenden Talente aus der A-Jugend zurück. Einige wurden erst vor wenigen Tagen vorzeitig zum Seniorenspieler erklärt. Zu ihnen gehört auch Maximilian Löcker.

Fußball Bezirksliga Begegnung VfB Kirchhellen gegen SG Herne 70
Kirchhellens Trainer Martin Stroetzel muss den Personalengpass mit Ausleihen aus der A-Jugend kompensieren. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Wir haben großes Potenzial in der Jugend. Die Jungs hängen sich voll rein, sind eine Belebung.“ Aber auch keine Dauerlösung für die aktuellen Probleme des VfB. Jugendlichkeit im Team ziehe auch große Leistungsschwankungen nach sich: „Viele Spieler der aktuellen Mannschaft sind sehr jung. Viele spielen ihre erste Saison bei den Senioren, die A-Jugendlichen haben außerdem noch eine Doppelbelastung. Wir müssen Geduld mit unseren Talenten haben.“

VfB Kirchhellen zittert bis zum Schlusspfiff um den Sieg

Dass der VfB Kirchhellen trotz der vielen personellen Ausfälle das Kellerduell gegen die SG Herne 70 gewinnen konnte, habe neben der guten Leistung der Nachwuchskräfte einen weiteren Grund. „Alle Spieler standen unter Strom. Sie haben 90 Minuten lang die absolute Bereitschaft gezeigt, an ihre Leistungsgrenze zu gehen. Das war heute das allerwichtigste“, erklärte Stroetzel nach dem Schlusspfiff.

Der VfB hatte sich einen intensiven Schlagabtausch mit dem Keller-Konkurrenten aus Herne geliefert. „Beide Teams hatten ihre Phasen. Wir hätten das 2:0 machen können, Herne aber auch den Ausgleich“, so Stroetzel. Weil der zweite Treffer nicht fallen wollte, habe man „bis zum Ende zittern müssen.“

Letztes Spiel des Jahres gegen SV Horst-Emscher 08

Die Personalnot werde den VfB Kirchhellen auch in den kommenden Wochen begleiten. Stroetzel: „Wir haben jetzt zwei Wochen Pause, aber viel ändern wird sich wahrscheinlich nicht.“ Der VfB muss am 1. Dezember gegen den SV Horst-Emscher 08 antreten. In der Hinrunde hatten die Kirchhellener trotz einer 1:3-Niederlage eine starke Leistung in Gelsenkirchen gezeigt.

Mut für das Rückspiel zieht Stroetzel aus der Heimstärke seiner Mannschaft. Elf der 13 bisherigen Punkte fuhr der VfB an der Loewenfeldstraße ein. „Drei Siege und drei Unentschieden in acht Spielen. Das ist keine schlechte Quote“, sagt der Trainer. Desaströs erscheint dagegen die Auswärtsbilanz.

Auf fremdem Terrain ist Kirchhellen noch sieglos, bislang gelangen erst zwei Unentschieden. Eine Statistik, die der VfB erst im neuen Jahr aufpolieren kann. Nach der Winterpause steht am 16. Februar das nächste Auswärtsspiel bei Firtinaspor Herne auf dem Programm.

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