Bottrop. Von wegen Rückschritt! Spielmacher Luka Bosnjak erklärt seinen überraschenden Wechsel vom Oberligisten TVD Velbert zum VfB Bottrop.

VfB Bottrops Vereinsboss Gündüz Tubay machte seine Personalie zur Chefsache. Der Wechsel von Luka Bosnjak vom Oberligisten TVD Velbert ins Jahnstadion war ein Fingerzeig an die Konkurrenz und ein Hinweis darauf, dass sich der Aufsteiger für die Landesliga einiges vorgenommen hat.

Für Luka Bosnjak ist die Saison noch nicht beendet. Die Europameisterschaft versteht der 27-Jährige als Verlängerung. Und bei der EM schlagen gleich zwei Herzen in seiner Brust. Am Mittwoch hüpfte das eine etwas höher als das andere. Bosnjak war nach Hamburg gefahren, um das Spiel von Kroatien live im Stadion zu verfolgen. Dass die Mannschaft aus dem Heimatland seiner Eltern in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer gegen Albanien kassierte, schmerzte nur kurz. Denn wenige Stunden später feierte er in der City der Hansestadt den Sieg seines Geburtslandes Deutschland gegen Ungarn.

VfB Bottrops Bosnjak: Ich bin keiner, der sich auf dem Platz versteckt

Bosnjak ist das, was man gemeinhin unter fußballverrückt versteht. „Ich spiele seit ich vier bin. Ich will immer gewinnen und gehe voran. Ich bin keiner, der sich auf dem Platz versteckt“, sagt er über sich selbst. Eigenschaften, die ihn für den VfB Bottrop zum Transferziel Nummer 1 machten. Vereinsboss Gündüz Tubay versuchte schon vor drei Jahren, den technisch versierten und torgefährlichen Mittelfeldspieler nach Bottrop zu lotsen. Zweimal blitzte er ab, „jetzt hat es endlich geklappt“, erklärte Tubay erst vor wenigen Tagen.

Die so wichtige Planstelle im Mittelfeldzentrum ist damit besetzt, der VfB Bottrop hat einen Nachfolger für Kudret Kanoglu gefunden, der sich nach dem Aufstieg Richtung SC Reken verabschiedete. Für Bosnjak ist die Landesliga Neuland. In der Vita des Esseners stehen insgesamt 162 Spiele in den Oberligen Westfalen und Niederrhein (41 Tore, 15 Vorlagen). Ausgebildet wurde er im „Förderwerk“ von Rot-Weiss Essen. An guten Angeboten mangelte es ihm nach Abschluss der vergangenen Saison nicht.

Aber warum dann eine Liga tiefer zum VfB Bottrop? Bosnjak versteht das nicht als Rückschritt: „Das mag auf den ersten Blick vielleicht so aussehen. Aber ich habe das sichere Gefühl, dass mit dem VfB Bottrop einiges geht.“ Die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen seien spannend gewesen: „Sie haben mir ihren Plan vorgestellt. Und mit dem kann ich mich zu 100 Prozent identifizieren. Ich habe richtig Bock darauf, für den VfB zu spielen.“

Hartnäckige Verletzung bremst Luka Bosnjak aus

Hinter Bosnjak liegt eine enttäuschende Saison mit dem TVD Velbert. Der Oberligist war äußerst vielversprechend in die Spielzeit gestartet, beendete die Hinrunde auf dem vierten Platz. Die vom Verletzungspech verfolgten Velberter erlebten dann aber einen rasanten Abstieg. Von den 16 Spielen der Rückrunde konnte nur ein einziges gewonnen werden. Am Ende reichte das ganz knapp zum Klassenerhalt.

Bosnjak hatte sich schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison das Kahnbein gebrochen und musste operiert werden. „Ich habe dadurch neun Spiele in Folge verpasst und diese Verletzung die ganze Saison mit mir herumgeschleppt“, sagt er. Trotz weniger Einsätze (16) waren seine Aktionen am Ende vielleicht sogar das Zünglein an der Waage.

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Drei Bosnjak-Treffer und drei Torvorlagen halfen dem TVD durch die brenzlige Saisonphase. Bosnjak kann der Zittersaison auch Positives abgewinnen: „Das war keine schöne Phase. Aber die ganze Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Wir hatten große Personalsorgen, haben aber nie aufgegeben.“

Mit dem VfB Bottrop will der Essener keinen erneuten Abstiegskampf erleben: „Wichtig wird sein, dass wir beim VfB schnell eine Einheit bilden und möglichst schnell Punkte einfahren. Ich habe ein gutes Gefühl und denke, dass wir eine starke Mannschaft mit vielen guten Spielern und Talenten haben.“

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