Bottrop. 2026 feiert Blau-Weiß Fuhlenbrock das Hundertjährige. Zum Geburtstag soll dann auch wieder eine Frauenmannschaft Teil der Vereinsfamilie sein.
Der Stein des Anstoßes hat einen Namen: Anna-Lena. „Als die Tochter meiner Freundin Anja mir sagte, wie gern sie Fußball spielen möchte und ob ihr helfen könnte, konnte und wollte ich auch nicht nein sagen.” So begann die Mission Neuaufbau der Frauenmannschaft bei Blau-Weiß Fuhlenbrock für Norman Wölk.
Der 47-jährige ist Mitglied des Jugendvorstandes und hat mehrere Jahre Nachwuchsteams auf Jacobi gecoacht. „Und jetzt versuchen wir, den Frauenfußball wieder zu etablieren. Es soll nachhaltig sein, denn wenn 2026 das Vereinsjubiläum gefeiert wird, muss einfach eine Frauenfußballmannschaft dabei sein.”
BW Fuhlenbrock stellte viele Jahre das Aushängeschild
Jahrzehntelang waren die Blau-Weißen neben dem FC Batenbrock das Aushängeschild im Bottroper Frauenfußball. Ende März verstarb Erhard Falkewitz, der 1971 die Fuhlenbrocker Frauenabteilung gegründet hatte und der er 25 Jahre vorstand. Es gäbe keine bessere und schönere Ehrung für den engagierten Funktionär, wenn es gelingt, diese Abteilung wieder mit Leben zu füllen.
Die Fuhlenbrocker träumen gar nicht mal von den höheren Ligen, in denen der Klub häufig vertreten war. „Ich sage den Spielerinnen immer: Lasst uns die Helden der Kreisliga sein”, betont Wölk. „Wir wollen es als Breitensport betreiben und vor allem Spaß am Spiel haben.”
In diesen Ansatz passt auch die „Rekrutierungspolitik” - Wölk macht keinen Hehl daraus, dass er nichts davon hält, anderen Klubs Spielerinnen abspenstig zu machen. „Abwerben wollen wir nicht. Ende Februar habe ich gesagt: Wir fangen einfach an.” Aus einer Handvoll Fußballbegeisterten sind nun 16 Spielerinnen geworden; zwei davon haben wieder angefangen, für fünf ist dieser Sport komplettes Neuland.
Co-Trainerin Haberstroh spielt an der Seite ihrer Tochter
Daniela Haberstroh, die über viele Jahre Spielerfahrung verfügt, unterstützt Wölk als spielende Co-Trainerin. „Sie möchte, gemeinsam mit ihrer Tochter eben auch selbst Fußball spielen. Wir haben also bereits eine gesunde Mischung. Aber wir brauchen noch mehr Spielerinnen, denn wir wollen keine 9er-Mannschaft melden, nur um im Wettbewerb dabei zu sein. Im Seniorenfußball spielt man elf gegen elf und das ist unser Ziel.”
Es gibt nur eine Voraussetzung: „16 Jahre - das ist das Mindestalter. Aber sonst ist jede Fußballerin, die sich das mal anschauen will, jederzeit herzlich willkommen, sich zu melden oder direkt zum Training zu kommen.”
Team erhält viel Unterstützung durch den Klub
Die Unterstützung zieht sich durch den gesamten Verein. Christiane Weidemann sagte sofort ihre Mitarbeit zu: Für die umtriebige Ehrenamtlerin ist die Geschichte des Fuhlenbrocker Frauenfußballs auch eine ganz persönliche - als Spielerin, Trainerin und Vorstandsmitglied. „Murat Memisoglu ist als Sportlicher Leiter ebenfalls an Bord, wie auch der gesamte Vorstand.”
Auch die übrigen BWF-Teams sind begeistert vom Neustart: Die Alten Herren luden das Frauenteam zum „Eierpitschen” ein, es gibt eine Abschlussfeier mit den Seniorenteams und die dritte Mannschaft hat die Frauen zum Beachvolleyball eingeladen. Wieder einmal beweist der Klub, dass er sich als Familie versteht. Wölk ist entsprechend zuversichtlich, dass in der kommenden Saison ein Fuhlenbrocker Frauenteam im Spielbetrieb ist: „Wir haben das perfekte Umfeld.”
Weitere Berichte aus dem Bottroper Amateurfußball
- Rhenania Bottrop: Schwere Verletzung überschattet Titelgewinn
- Verein will Kunstrasenplatz mitfinanzieren – das sagt die Stadt Bottrop
- Fortuna Bottrop: Junge Hüpfer und ein alter Hase sorgen für neuen Mut
Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport
Folgen Sie auch unserem Kanal für den Bottroper Sport auf Instagram
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Bottrop lesen Sie hier!