Bottrop. Fortuna Bottrop sammelt gegen SuS 09 Dinslaken drei ganz wichtige Punkte ein und setzt sich ein wenig von der Abstiegszone der Bezirksliga ab.

Der SV Fortuna Bottrop begeisterte am Freitagabend seine Fans mit einem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen SuS 09 Dinslaken und ließ seine Anhänger die bittere Kälte vergessen. Das Team von Marco Hoffmann, Dusan Trebaljevac und Sascha Wisniowski erhöhte sein Punktekonto auf zwölf und verschaffte sich durch diesen Dreier Luft im Abstiegskampf. Sie schoben sich durch das bessere Torverhältnis am SC 1920 Oberhausen vorbei, denn der Konkurrent aus der Nachbarstadt und der Tabellennachbarschaft unterlag beim VfL Rhede mit 1:2.

In der Anfangsphase des Spiels hatten die Gastgeber einiges Spielglück - eine Fortune, die sie sich in der Folgezeit verdienten. Die Dinslakener in den ersten Viertelstunde zu vier hervorragenden Möglichkeiten. Jedoch blieb die Fortuna von dem so gefürchteten frühen Rückstand verschont.

Und nicht nur zogen die Gäste kein Kapital aus ihrer Überlegenheit: Pierre Weyerhorst erzielte aus einer unübersichtlichen Situation heraus eines der für die Fortuna in dieser Spielzeit so seltenen Stürmertore. Fortunas Anhang wurde in der 22. Minute erstmals so richtig warm ums Herz.

Das 1:0 tat den Bottropern spürbar gut, sie waren präsenter, selbstbewusster. Sie spielten zwar weiter nicht fehlerfrei, wuchsen aber mehr und mehr an ihrer Aufgabe gegen den favorisierten Tabellenfünften. So kam der zweite Treffer der Gastgeber nicht mehr ganz so überraschend. Nach einer Ecke stieg Marcel Leidgebel hoch und schien in der Luft fast für Sekunden zu gefrieren, bis er aus acht Metern den Kopfball im gegnerischen Tor unterbrachte (34.).

Fortuna Bottrop investiert viel Arbeit in den dritten Saisonsieg

Doch das 2:0 hatte das Spiel nicht ansatzweise entschieden: Noch vor dem Seitenwechsel hatten die Gäste eine weitere hundertprozentige Chance. In Fortunas Kabine war allen Beteiligten klar: Das Ding ist noch nicht durch. In Durchgang zwei investierten die Bottroper nun ein enormes Pensum, um den Gästen entgegenzutreten. Mit Erfolg: Dinslaken lag im Ballbesitz vorn, doch die riesigen Chancen blieben aus. Viele der Zuschauer sahen sich an das Derby gegen den VfB Bottrop erinnert.

Der Fortuna boten sich hingegen eine ganze Reihe von Konterchancen. Erfolgreich zu Ende spielen konnte sie allerdings keine davon. Und spätestens nach dem Anschlusstreffer durch Jannis Kapouros - Leidgebel war ein verhängnisvoller Querpass, der direkt den Gegner bediente, unterlaufen - schien die Zeit auf Rheinbaben stehenzubleiben (78.).

Der zuvor souverän agierende Schiedsrichter verlor den Faden, entschied viele Kleinigkeiten gegen die Gastgeber und verwickelte sich in endlose Diskussionen. Mit der Folge, dass Fortunas Anhang nicht 90 Minuten, sondern 90 plus 10 Minuten zittern musste - und das im Wortsinne.

Auch die angezeigte Nachspielzeit streckte sich um weitere Minuten - doch in der 101. Minute erlöste Luis Molitor durch die Fortuna mit dem schön herausgespielten 3:1. Wenig später ertönte der Abpfiff und die völlig erschöpften Fortunen konnten auf- und durchatmen.

„Dinslaken war in der ersten Halbzeit besser, aber wir haben in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll gearbeitet“, lobte Fortunas Markus Platzek, Moderator der Pressekonferenzen auf Rheinbaben, stellvertretend für den erkrankten Marco Hoffmann den Einsatz und die Leidenschaft der Spieler.

Besondere Anerkennung sprach er Philip Pusch aus, der trotz Erkältung nicht nur durch- sondern glänzend - gehalten hatte und Denis Hagenschulte, der sich trotz eines Sturzes auf die Schulter bis zum Schluss durchbiss. „Wenn wir so in den nächsten Wochen auftreten, werden wir noch andere Favoriten ärgern können.“

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