Bottrop. Der VfB Bottrop steht in der Bezirksliga für offensiven und attraktiven Fußball. Begründet ist der Erfolg auch durch Arbeit hinter den Kulissen:
Der VfB Bottrop ist im Aufwind. Der Abstieg aus der Landesliga im zurückliegenden Sommer ist abgehakt, für Schwarz-Weiß herrscht mit Blick auf die Zukunft neue Zuversicht. Der Optimismus wird nicht nur durch den momentanen sportlichen Erfolg begründet.
Der VfB thront souverän auf dem ersten Platz der Bezirksliga und schickt sich an, erneut um die Spitzenposition und den damit verbundenen Wiederaufstieg mitzumischen. Auch abseits des Platzes hat sich der Traditionsklub neu sortiert und dabei auch aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
„Ich denke, wenn wir im Landesligajahr so aufgestellt gewesen wären, wie wir es jetzt sind, dann wären wir nicht abgestiegen“, äußert sich der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay. Damit spielt er sowohl auf den aktuellen Kader des Bezirksligisten, aber auch auf die Führungsriege des Vereins an.
Der Vereinsboss und Macher hat an der Parkstraße gemeinsam mit dem weiteren Vorstand in den vergangenen Monaten wieder selbst angepackt und die Verantwortung für die sportlichen Belange nicht ausgelagert, wie es nach dem 2022 geglückten Aufstieg in die Landesliga noch der Fall war. „Es war ein Fehler, die Verantwortung in externe Hände zu übertragen“, zeigt sich Tubay selbstkritisch, „es war ein Versuch, der möglicherweise auch hätte gut gehen können. Aber nun sind wir schlauer.“
Identifikation und Weitsicht sollen die Entscheidungen prägen
Mit Dirk Griesdorn und Thomas Gerstner in der sportlichen Führung sollte dem VfB noch mehr Struktur verliehen werden, die Landesliga sollte nur als Zwischenstation dienen. Doch der erhoffte Ertrag blieb aus, dem Verein und den Führungskräften mangelte es an der jeweiligen Identifikation und Weitsicht.
Statt nach vorne, ging es für den Bottroper Klub schließlich einen Schritt zurück. „Daher haben wir diesmal ganz anders angesetzt, wir wollen nachhaltiger agieren und uns nicht auf den kurzfristigen Erfolg versteifen“, führt Tubay fort.
Nicht nur der VfB-Kader wurde daher für die aktuelle Saison anders gestaltet. Mit 24 Spielern ist der Bezirksligist in der Breite im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser aufgestellt, ohne dabei an individueller Qualität zu verlieren.
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Tubay: „Eigentlich ist es fast egal, wer ein- oder ausgewechselt wird, denn die gesamte Mannschaft verfügt über eine hohe Qualität.“ Dazu übernahm Can Ucar schon im Winter das Traineramt und kann dem Team mittlerweile immer mehr seinen persönlichen Stempel aufdrücken.
„Trainer und Mannschaft passen perfekt zusammen und harmonieren sehr gut“, so Tubay. So steht der VfB mittlerweile für Spielfreude und attraktiven Offensivfußball. Tubay: „Genau das wollen wir sehen, wir wollen gemeinsam Spaß haben und auch die Zuschauer sollen gerne zu unseren Spielen kommen.“
Philipp Drießen erhält im Vorstand mehr Verantwortung
Nicht zuletzt wurde der VfB-Vorstand auf einigen Positionen neu besetzt. So ist auch Philipp Drießen entscheidend aufgerückt und zeichnet nunmehr neben Tubay beim VfB mit verantwortlich. „Ich gehöre dem Verein seit mittlerweile 27 Jahren an. Daher denke ich, dass ich mich ganz gut mit diesem Klub identifizieren kann“, äußert sich Drießen.
Drießen legt zudem großen Wert auf das Ansehen des Vereins: „Es war uns ein wichtiges Anliegen, unser Image wieder aufzupolieren. Denn das hat in der zuletzt doch ein wenig gelitten.“ Große Kampfansagen von der Parkstraße sind daher in diesem Jahr ausgeblieben, stattdessen wurde etwa der Kontakt zu den lokal ansässigen Klubs intensiviert.
Drießen: „Was da teilweise zwischen manchen Vereinen ablief, war nicht mehr gesund. Am Ende waren die Vereine die großen Verlierer. Das soll nicht mehr vorkommen und ich denke, dass man dies beispielsweise beim Rhenania-Derby sehr gut erkannt hat. Das Spiel verlief sehr fair, genau so soll es doch sein. Respekt und gegenseitige Wertschätzung gehören dazu.“
Tubay: Im gesamten Verein steckt ganz viel Potenzial
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Ruhe und Besonnenheit dienen im Jahnstadion daher als treffende Schlagwörter. Und sie lassen sich auch auf die Ausrichtung des Vereins und eine mögliche Zielsetzung für den kommenden Sommer übertragen. Tubay: „Wir werden uns da sportlich keinen Druck auferlegen. Unser einziges Ziel ist es, uns gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Tubay weiter: „Wenn der VfB in der Liga am Ende ganz oben stehen sollte, wäre es natürlich eine schöne Sache. Wenn es aber nicht so sein sollte, dann können wir damit auch sehr gut leben. Insgesamt, so denke ich, ist der Verein sehr gut aufgestellt. Wir haben eine erste Mannschaft mit viel Potenzial und vor allem auch eine tolle Jugendabteilung. Dieser positive Entwicklungsprozess erstreckt sich vom jüngsten Nachwuchs bis hin zu den Alten Herren. Und das wollen wir beibehalten.“
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