Bottrop. Rhenania hält im Spitzenspiel alles dagegen, zieht am Ende aber den Kürzeren. In der Schlussphase wird es vor 1000 Zuschauern noch spannend.
Das Spitzenspiel zwischen Rhenania Bottrop und dem VfB Bottrop zum Auftakt des zwölften Bezirksliga-Spieltags hielt, was es versprach. Sechs Tore und einige turbulente Szenen wurden den mehr als 1000 Zuschauern im Blankenfeld geboten – am Ende ging der VfB mit 4:2 (2:0) als verdienter Sieger vom Platz.
So verteidigte der Klub aus dem Jahnstadion mit dem Erfolg im Duell des Ersten gegen den Zweiten nicht nur die Tabellenführung, sondern untermauerte mit einer reifen Derbyleistung auch die seine hohen Ambitionen. Am Ende sollten laute VfB-Jubelgesänge über die Platzanlage hallen.
„Wir sind sehr glücklich über dieses Resultat“, urteilte Can Ucar, der sich mit dem Auftritt seiner Elf hochzufrieden zeigte. „Wir haben gewonnen, damit unser Ziel erreicht und drei Punkte im Sack. Für uns geht es in der Liga unverändert weiter“, bemühte sich der VfB-Trainer darum, es auf den Punkt zu bringen.
Stefan Thiele lobt seine Mannschaft trotz der Niederlage
Dabei stand dem Coach der Schwarz-Weißen die Freude jedoch ins Gesicht geschrieben, der schließlich lobende Worte ergänzte: „Wir haben ein sehr reifes Spiel gezeigt. Uns ist es von Anfang an gelungen, gegen einen guten Gegner kontrolliert aufzutreten und uns ein deutliches Plus zu erspielen. Ich denke, dass wir überlegen waren, wie man schon an der Anzahl der Torchancen ausmachen konnte.“
Ähnlich sah es auch Stefan Thiele, der nach unterhaltsamen 90 Spielminuten von einem verdienten Derbysieg für den VfB Bottrop sprach. „Am Ende war unser Gegner einfach abgezockter“, befand der Trainer des gastgebenden SV Rhenania, „sie haben gezeigt, wie Derby geht. Da waren wir in manch einer Situation einfach zu lieb.“
Thiele weiter: „Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft angetreten, der ich im Endeffekt überhaupt keinen Vorwurf machen kann. Zufrieden können wir mit der Gesamtsituation trotz der Niederlage also dennoch sein, denn wir stehen mit 27 Punkten nach wie vor sehr gut da. Und vielleicht wäre es sogar etwas anders gelaufen, wenn wir hier und da etwas mehr Glück gehabt hätten.“
Kein Platzverweis nach Foul an Alkan Celik
Damit spielte Thiele etwa auf eine Situation nach sieben Minuten an, als Alkan Celik bei einem Angriff gefoult wurde. „Es gibt Schiedsrichter, die da auf Notbremse entschieden hätten“, so Thiele. Der Unparteiische beließ es jedoch bei einer Gelben Karte, sodass der VfB keinen Schaden nahm und sich fortan von seiner starken Seite präsentiere.
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Denn es waren insbesondere die ganz in schwarz gekleideten Gäste, die viel Ballbesitz verbuchten und sich immer wieder darum bemühten, ihr schnelles Angriffsspiel aufzuziehen. Zwei Mal sollte die Ucar-Elf in Halbzeit eins Erfolg haben: Nach 16 Minuten schloss Kapitän Kudret Kanoglu ein Kombinationsspiel mit dem 1:0 ab, beim 2:0 profitierte Delowan Nawzad von einer unübersichtlichen Situation im Rhenanen-Strafraum nach einem Eckball. Der VfB-Torjäger stand goldrichtig und schob das Leder zur klaren Pausenführung ein.
Allerdings steckten die Rhenanen nicht auf, sondern suchten ihre Chance, den Anschluss herzustellen. Dabei wurde vor allem Niklas Wenderdel im Sturm ein ums andere Mal in Szene gesetzt. Nach 59 Minuten startete der junge Stürmer auf der linken Außenbahn nach Zuspiel von Kevin Wenderdel durch, blieb jedoch an Keeper Joel Frenzel hängen.
Amrullah Bayhoca gibt beim VfB Bottrop sein Debüt
Wenige Augenblicke später verbuchte Wenderdel eine zweite Chance, konnte den VfB-Torhüter aber auch diesmal nicht überwinden. Auf der anderen Seite fuhr der Tabellenführer von der Parkstraße etliche Angriffe, die für viel Gefahr sorgten: Nach 62 Minuten traf Yusuf Allouche nur das Außennetz, dann zwang Tarek El-Meshai Niklas Schumacher zu einer Flugparade (69.).
Einen Höhepunkt aus VfB-Sicht stellte die 70. Minute dar, als Amrullah Bayhoca sein VfB-Comeback nach Verletzung und Wechselsperre gab. Und schon wenige Zeigerumdrehungen später zeigte der Offensivspieler, wie wichtig er für den VfB sein kann, als er ein mustergültiges Zuspiel von Kanoglu bei einem Konter zum 3:0 verwertete (76.).
Doch die Partie war wider Erwarten noch nicht durch, denn ein Elfmeter brachte die Rhenania noch einmal ins Spiel. Zwar protestierte der VfB vehement, doch vergebens. So schnappte sich Niklas Wenderdel den Ball und legte ihn trocken zum 1:3 ins Eck (82.). Nur zwei Minuten später dann der nächste Schock für die Gäste, als Frenzel das Spielgerät genau in die Füße des SVR-Stürmers faustete, der sofort per Bogenlampe zum 2:3 vollstreckte (84.).
Plötzlich schien der VfB zu wackeln – doch er fiel nicht. Denn das Ucar-Team bewahrte die Ruhe, fuhr in der Schlussphase gleich mehrfach brandheiße Konter und belohnte sich schließlich mit dem 4:2 durch Allouche (89.). So führt der VfB die Tabelle mit nunmehr 33 Punkten an, vier Zähler beträgt der Vorsprung zu Rheinland Hamborn (29). Die Duisburger schoben sich an der Rhenania (27) auf Rang zwei vorbei.
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