Kirchhellen. Nach dem 4:3-Sieg beim Tabellenführer Westfalia 04 Gelsenkirchen trifft der VfL Grafenwald mit neuem Coach nun auf Schlusslicht FSM Gladbeck.
Im Bottroper Norden ist die Fußball-Welt wieder in Ordnung. Der VfL Grafenwald fiebert nach der überzeugenden Vorstellung und dem 4:3-Erfolg bei Spitzenreiter Westfalia 04 Gelsenkirchen der nächsten Aufgabe und der Premiere des neuen Trainers entgegen. Sebastian Stempel wird gegen das Team von FSM Gladbeck erstmals verantwortlich an der Seitenlinie stehen.
Hinter dem VfL Grafenwald liegen turbulente Wochen. Die Grün-Weißen gerieten nach einem nahezu perfekten Saisonstart mit vier Siegen in Folge in Schieflage. Die gezielten Verstärkungen schienen sich auszuzahlen, die Mannschaft schien in der Lage, ein Wörtchen um Meisterschaft und Aufstieg mitsprechen zu können.
Doch dann folgten eine Reihe an Misserfolgen, unter anderem im Derby gegen den VfB Kirchhellen (0:4). Das Team rutschte auf den siebten Tabellenplatz ab. In der Folge trennte sich der VfL von Trainer Andre Nowak und holte Sebastian Stempel an Bord. Der erfahrene Coach, der in der vergangenen Saison seine erfolgreiche Zeit beim Bezirksligisten Fortuna Bottrop beendete, ist seit dem 1. November verantwortlich.
Sebastian Stempel: In der Mannschaft steckt Potenzial
Stempel trainierte das Team am Donnerstag zum ersten Mal. 26 Spieler waren dabei. Und denen vermittelte der 44-Jährige gleich, dass er mit ihnen einiges vor hat. Stempels erste Amtshandlung: Er verkündete, dass die Mannschaft ab sofort dreimal wöchentlich trainieren wird. Die körperliche Fitness sei die Basis für sportlichen Erfolg.
„Der dritte Tag ist vor allem für die Spieler wichtig, die bisher nur einen der beiden Trainingstage wahrnehmen konnten“, so Stempel. Sein erster Eindruck nach der Trainingseinheit: „Die Jungs haben richtig Gas gegeben, jeder wollte sich präsentieren. Wenn sich dieser Eindruck in den kommenden Wochen bestätigt, bin ich sehr zufrieden.“
Unter großen Druck will er sein Team aber nicht setzen. Eine Kampfansage Richtung Tabellenspitze, die mittlerweile schon zwölf Punkte entfernt ist, gibt es nicht. Auch Sven Koutcky weiß, dass der neue Coach Zeit braucht, um seine Vorstellungen umzusetzen. Der Sportliche Leiter ist sich aber sicher: „Sebastian ist ein Trainer, der immer den maximalen Erfolg sucht. Er ist sehr ehrgeizig, will oben mitspielen.“
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Stempel wird nicht bei Null anfangen müssen. Denn zu welchen Leistungen die Mannschaft der Wöller in der Lage ist, zeigte sie am vergangenen Sonntag, ausgerechnet beim Tabellenführer Westfalia 04 Gelsenkirchen. Der VfL glänzte mit offensiver Kaltschnäuzigkeit und großer Lauf- und Zweikampfbereitschaft, das Spiel wurde mit 4:3 gewonnen. Stempel nahm den Überraschungssieg mit Freude zur Kenntnis: „Das hat mich in meiner Entscheidung für den VfL Grafenwald bestätigt. Die Mannschaft hat richtig Potenzial.“
FSM Gladbeck hat schon dreimal zweistellig verloren
Zur Premiere von Stempel an der Seitenlinie wird es an diesem Sonntag das Kontrastprogramm geben. Denn der VfL Grafenwald empfängt den abgeschlagenen Tabellenletzten FSM Gladbeck. Der Bezirksliga-Absteiger blickt auf eine desaströse Bilanz von elf Niederlagen in zwölf Spielen.
Einen Spaziergang dürfen die Grafenwälder aber nicht erwarten. Denn die Gladbecker zeigen abhängig von ihrer personellen Aufstellung stark schwankende Leistungen. So hatte beispielsweise der VfB Kirchhellen seine liebe Mühe, setzte sich relativ knapp mit 3:0 durch.
Auf der anderen Seite kassierten die Gladbecker schon drei zweistellige Niederlagen. Gegen den BV Rentfort II gab es ein 1:10, gegen Westfalia 04 Gelsenkirchen ein 0:10 und gegen SuS Beckhausen gar ein 2:16.
„Solche Spiele sind immer schwierig“, sagt Stempel, „ganz gleich, wie es läuft, man kann eigentlich nicht gewinnen.“ Der Trainer hofft natürlich, dass seine neue Mannschaft an die Leistung der Vorwoche anknüpfen kann: „Wir werden mit der gleichen Einstellung und Motivation ins Spiel gehen müssen.“ Auch für ihn sei die aktuelle Saison nicht leicht: „Mitten in der Saison einzusteigen, ist alles andere optimal. Wir haben wenig Zeit, alles muss schnell funktionieren.“ Ein überzeugender Premierensieg könnte die anstehende Arbeit erleichtern.
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