Bottrop. Fortuna ist in der Bezirksliga in unruhiges Fahrwasser geraten. Trainer-Trio hat klare Vorstellungen davon, wie der Bock umgestoßen werden kann.

Bei der Zielformulierung zu Saisonbeginn nannten die Verantwortlichen von Fortuna Bottrop keinen konkreten Tabellenplatz. Dort, wo sie vor dem Auswärtsspiel beim TV Jahn Hiesfeld stehen, wollten sie auf keinen Fall landen.

Doch statt der „Herausforderer der oben mitspielenden Mannschaften“ zu sein, hat sich für die Rheinbabenkicker eine neue Rolle aufgetan. Und folgt man dem Trainertrio Marco Hoffmann, Dusan Trebaljevac und Sascha Wisniowski, hängt der Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt wesentlich davon ab, wie schnell ihr Team diese neue Perspektive versteht, annimmt und daraus die richtigen Schlüsse in den Meisterschaftsspielen zieht.

Allein lassen sie ihre Spieler bei dieser Herausforderung nicht. „Jetzt geht es genau darum, den Jungs zu helfen und zu zeigen, wie es wirklich defensiv besser geht, dass wir in den Spielen nicht so zurückliegen, wie wir eben zurückliegen“, erklärte Hoffmann nach der schmerzlichen Niederlage gegen SuS 21 Oberhausen.

Hoffmann: Zu viele individuelle Fehler und Spielpech

Diese Perspektive hatten Fortunas Übungsleiter schon im Vorfeld des „Schleuse“-Spiels angenommen. Doch wieder war es ein individueller Fehler, der die Aufgabe gegen den Tabellennachbarn unsagbar schwierig machte. Nicht zuletzt deshalb, weil der Fortuna gegen SuS 21 das Spielglück, wie schon häufig in dieser Saison, nicht hold war: Wenige Minuten nach dem 0:1 wurde das Ausgleichstor wegen vermeintlichen Abseits nicht gegeben, und Arda Aydinkaptans Abschluss traf nach 36 Minuten nur die Latte.

Am Sonntag wartet mit Jahn Hiesfeld das Ligaschlusslicht auf die Bottroper; die Gastgeber stehen mindestens ebenso unter Erfolgsdruck wie die Fortunen. Dass letztere die Last, das Spiel zu machen, nicht tragen wollen, machte Hoffmann nach der jüngsten Heimniederlage deutlich. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Spiele, die jetzt kommen, ein Stückweit genauso angehen, natürlich ein anderes Ergebnis versuchen herauszuspielen. Aber es liegt nicht an uns, die Spiele zu dominieren.“

Die Vorgaben des Trainertrios haben sich gegenüber der Vorwoche kaum verändert. Es gilt, in einer guten defensiven Struktur mit zahlreichen positiven Zweikämpfen die Grundlage für den nächsten Erfolg zu schaffen. Zwei Mal ist es der Fortuna bisher gelungen, nicht in Rückstand zu geraten, zwei Mal gingen sie als Sieger vom Platz.

Hoffmann weist zusätzlich darauf hin, dass beim Derbysieg neben der starken Defensivleistung auch der Faktor Leidenschaft entscheidend war. Letzterer spielte auch eine große Rolle gegen Königshardt, das einzige Spiel, in dem die Fortuna Gegentore wettmachen konnte. Die fußballerische Antwort auf Rückstände sei noch nicht gefunden: „Gegen einen Mitkonkurrenten zurückliegen, das ist der Punkt, wo wir jetzt Lösungen brauchen.“

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