Bottrop. Die Handballerinnen des SC Bottrop haben sich nach dem Aufstieg gleich ins obere Drittel der Landesliga gespielt, Adler 07 tut sich noch schwer:
Für Bottrops Handballerinnen ist die kurze Herbstpause vorüber. Der SC hat in den vergangenen drei Wochen trotz einer geschlossenen Sporthalle alles dafür getan, Form und Konzentration hoch zu halten. Bei Adler 07 Bottrop sind sich die Verantwortlichen einig, dass eine Steigerung her muss, wenn die Klasse gehalten werden soll.
Wäre es nach Christoph Grewer gegangen, dann hätte es keine Herbstpause gegeben. Der Trainer des SC Bottrop hätte viel lieber das Formhoch genutzt und durchgespielt: „Auf die Pause hätten wir gut verzichten können. Aber wer weiß schon, wofür die drei spielfreien Wochen noch gut sind.“ Grewer blickt mit seinem Aufsteiger-Team auf ein erstes Saisonviertel zurück, in dem vieles leichter von der Hand ging, als sich die meisten vorgestellt hatten: „Wir wussten nicht, was auf uns zukommen würde, auch weil die meisten Gegner in der Landesliga noch unbeschriebene Blätter für uns sind.“
Doch der SCB behauptete sich, zeigte starke Leistungen und fuhr auch die nötigen Punkte ein. Dass die Bottroperinnen nach sechs Spielen, in denen vier Siege gelangen, auf dem vierten Tabellenplatz mit Kontakt zur Spitzengruppe stehen, hat die Laune natürlich bis heute hochgehalten. Die Stimmung ist gut. „Das darf sie auch sein nach den bisherigen Ergebnissen“, sagt Grewer und zollt seinem Team Respekt für bisher mehr als solide Vorstellungen.
SC Bottrop tut sich noch schwer, Lücken zu finden
Vor allem in der Defensive habe seine Mannschaft überzeugt, Grewer: „Wir können uns zwar auch da noch steigern, aber das war schon sehr vielversprechend.“ Handlungsbedarf sieht der Coach dagegen noch im Offensivspiel: „Bisher kommen wir aus der Deckung immer wieder mit Tempo zu leichten Toren. Aber wenn es darum geht, im gebundenen Spiel Druck auszuüben, tun wir uns noch schwer, Lücken in der gegnerischen Verteidigung zu sehen und zu erzwingen.“
Auch daran wurde zuletzt gearbeitet. Allerdings mussten die Bottroperinnen in der Pause wegen der geschlossenen Ohm-Halle auch umdisponieren. „Wir haben uns darum bemüht, fit zu bleiben“, sagt Grewer. Dazu gehörte auch eine Einheit Aqua-Gymnastik im Lehrschwimmbecken am Tetraeder, „das haben wir vor ein paar Jahren schon gemacht. Auch diesmal waren alle mit Spaß dabei.“
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Spaß sei auch ein Schlüssel dazu, wieder gut in die Saison zu finden. Am Sonntag empfangen die Bottroperinnen die HSG Essen/Werden in der Sporthalle an der Gladbecker Straße (13.30 Uhr). „Wir haben beim Silberschild-Turnier schon einen Eindruck von ihrer Spielstärke bekommen“, sagt Grewer und ergänzt: „Das ist eine erfahrene Landesliga-Mannschaft. Wir müssen zusehen, dass wir nicht zu schnell ins Hintertreffen gelangen. Und ich hoffe, dass wir den Lauf vor der Pause nahtlos fortsetzen können.“
Adler 07 Bottrop muss dringend Punkte einfahren
Weniger gut lief die bisherige Saison für die Handballerinnen von Adler 07 Bottrop. Das Team von Marius Bruckwilder ging in fünf Spielen viermal als Verlierer von der Platte und rangiert auf einem unbefriedigenden elften Tabellenplatz.
Die Bottroperinnen wissen, dass eine Steigerung notwendig sein wird, um die Klasse zu halten. Große Bedeutung hat deshalb auch das erste Spiel nach der Herbstpause. Die Adler müssen am Sonntag um 16 Uhr beim SV Heißen antreten. Die Mülheimerinnen stehen in der Landesliga-Tabelle noch schlechter da, haben alle fünf Saisonspiel zum Teil sehr deutlich verloren.
Bruckwilder ist optimistisch, dass sein Team schnell in die Erfolgsspur zurückfindet. Mut machen ihm vor allem die bisherigen Vergleiche mit den Topmannschaften. „Wir haben diese Spiel zwar knapp verloren, aber gezeigt, dass wir keinen Gegner fürchten müssen“, kommentiert Bruckwilder das 25:26 beim Tabellendritten TB Oberhausen und das 27:29 beim Spitzenreiter Adler Königshof II. Die Niederlage gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen habe er dagegen als Nackenschlag wahrgenommen.
Groß an Taktik und Form feilen konnten die Adler in der dreiwöchigen Pause nicht. Neben Bruckwilder waren auch einige Spielerinnen im Urlaub. Negative Folgen befürchtet der Trainer deshalb nicht: „Die Stimmung im Team ist bestens und auch die Einstellung ist so, wie ich mir das vorstelle. Wir wissen, dass es dringend angesagt ist, Punkte einzufahren.“
Ein Sieg in Heißen wäre doppelt wichtig, denn die Bottroperinnen müssen am kommenden Donnerstag bereits erneut auf die Platte. Dann steht das Heimspiel gegen die SG Burgaltendorf/Kupferdreh auf dem Programm (20.15 Uhr, Heinrich-Heine-Gymnasium).
Aufgrund der Ligareform werden die Adler mächtig klettern müssen, um dem Abstieg zu entgehen. „Platz fünf garantiert uns den Klassenerhalt. Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber das traue ich der Mannschaft ohne Frage zu“, sagt Bruckwilder, „die Liga ist sehr ausgeglichen, da kann eigentlich jeder jeden schlagen.“
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