Bottrop. Die Luft wird für den SV Fortuna Bottrop immer dünner. Im Heimspiel gegen SuS 21 Oberhausen misslang nicht nur der erhoffte Befreiungsschlag.

Für den SV Fortuna galt es, mit einem Heimsieg gegen SuS 21 Oberhausen - zwei Wochen nach der Pleite beim Schlusslicht MTV Union Hamborn - ein deutliches Signal zu setzen und vor allen Dingen, wichtige Meisterschaftspunkte einzusammeln. Die Bottroper vermochten es aber nicht, dieses Vorhaben umzusetzen, mussten die Gäste mit einem 1:0 (1:0) ziehen lassen.

„Schleuse“ baute seinen Vorsprung auf Fortuna auf vier Zähler aus - und das von Marco Hoffmann, Dusan Trebaljevac und Sascha Wisniowski trainierte Team steht weiterhin nur einen Punkt besser als die Mannschaften auf den Abstiegsplätzen da. „Wir sind nicht nur im Abstiegskampf angekommen, wir stecken mittendrin“, formulierte Hoffmann die bittere Realität auf Rheinbaben.

Bitter war vor allem und einmal mehr die Entstehung des einzigen Tores. Zu einem Zeitpunkt, als die Fortuna wie geplant das Spiel unter Kontrolle hatte, missriet die Verteidigung eines Angriffes der Gäste in der 25. Minute. Nach einem Rückpass auf Cedric landete bei dessen Klärungsversuch der Ball bei Yannick Schmitz, der sofort abzog. Sein Schuss landete - aus Sicht des Schützen - in der linken oberen Ecke des Fortunatores. Konsterniert blickten sich die Gastgeber an, während die Oberhausener zu einer Jubeltraube zusammenliefen.

Böhnke-Tor zum 1:1 wird nicht anerkannt

Die Fortunen schüttelten den Schock recht schnell ab und beglückwünschten sich keine fünf Minuten später für einen vermeintlich schnell und überzeugend herausgespielten Ausgleich. Marcel Siwek hatte für den heranlaufenden Fabian Böhnke aufgelegt und der ließ Oberhausens Lennart Paul Gawlik keine Chance. Doch Israfil Yesilöz versagte dem Treffer die Anerkennung: Zum Entsetzen der Fortuna und ihres Anhangs entschied er auf Abseitsstellung. Alle Reklamationen halfen nichts, die Gastgeber mussten weiter einem Rückstand hinterherlaufen.

Es blieb nicht die einzige strittige Situation, in der der Unparteiische einen Angriff derart abbrach; nicht nur die Fortuna, auch SuS 21 war davon betroffen. In der 36. Minute waren die Bottroper noch einmal ganz dicht am 1:1, doch Arda Aydinkaptan traf nur die Latte. Vier Minuten später ging es den Oberhausenern nicht besser; auch Gästetrainer Sven Adamietz notierte einen Aluminiumtreffer.

Fortunas Fans hofften in der zweiten Halbzeit auf zählbare Highlights, schließlich spielte das Team auf „ihr Tor“. Die Gastgeber standen nun höher und SuS 21 ließ sich in den eigenen Strafraum drücken. Allerdings entwickelte die Fortuna viel zu wenig Gefahr im 16er des Gegners, fand nicht die Lösungen, die dicht stehenden Oberhausener vor kritische Aufgaben zu stellen.

Kein Strafstoß für Fortuna Bottrop

Nur in zwei Szenen schöpfte die Fortuna Hoffnung aufs 1:1. In der 50. Minute erhielten die Gastgeber einen Freistoß nach Handspiel. Marvin Polak setzte den Standard über Gawliks Tor. In der 55. Minute kam Böhnke im Oberhausener Strafraum zu Fall und trotzdem noch zu einem Abschluss, doch Yesilöz befand den Zweikampf als regelkonform.

In der Schlussphase inklusive sechsminütiger Nachspielzeit gelangen der Fortuna nicht einmal hohe Bälle in den gegnerischen Strafraum, um so vielleicht doch noch den „Lucky Punsch“ zu setzen. Enttäuscht mussten die Bottroper miterleben, wie SuS 21 den wichtigen Auswärtssieg feierten.

„Die erste Halbzeit war nicht ganz so mies, wie sich das 1:0 in Summe anfühlt. Wir hatten positiven Ballbesitz“, begann Hoffmann seine Spielanalyse und kam dann aufs Gegentor zu sprechen. „Es trifft immer einen anderen, der in die Scheiße greift.“ Der Plan, so lange wie möglich zu Null zu spielen, um dann mit ein, zwei positiven Aktionen das Spiel für sich zu entscheiden, sei dahin gewesen.

„Wenn wir den Druck haben, gegen einen tief stehenden Gegner das Spiel machen zu müssen, haben wir diesen Rucksack auf.“ Der stellte sich an diesem Tag als zu schwer heraus. Für die Fortuna gilt es nun, rasch die Rolle anzunehmen, die ihnen Tabelle und Punktestand aufdrücken. „Es geht darum, dass wir den Jungs aufzeigen, wie es defensiv besser geht, dass wir nicht zurückliegen, wie wir eben in den Spielen zurückliegen.“

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