Kirchhellen. Spielabbruch beim VfB Kirchhellen: Schiedsrichter Melih Tomak zeigt insgesamt drei Spielern von Preußen Sutum Rot und geht im Gerangel zu Boden.
Das Spiel zwischen dem VfB Kirchhellen und Preußen Sutum wurde am Sonntag noch vor der Halbzeitpause abgebrochen. Schiedsrichter Melih Tomak hatte einen Preußen-Spieler des Feldes verwiesen, geriet mit einem Spieler zusammen und brach im Anschluss an eine Rudelbildung die Partie ab.
„Es war ein komplett faires Fußballspiel, keine Vorkommnisse. Und auch der Schiedsrichter hatte bis dahin eine klare Linie“, erklärte Martin Stroetzel am Sonntag. Der Trainer des VfB Kirchhellen hatte bis zu der Szene in der 42. Minute keinen Gedanken daran verschwendet, das Spiel könne einen ungewöhnlichen Verlauf nehmen.
Auslöser des Spielabbruchs war ein taktisches Foulspiel von Kirchhellens Sascha Markmann. „Er hat damit einen Konter unterbunden, normalerweise sieht er dafür die Gelbe Karte und es geht weiter“, so Stroetzel. Doch Schiedsrichter Tomak ließ den Karton stecken und brachte damit den Gefoulten gegen sich auf.
Zwei Sutumer sehen innerhalb einer Minute Gelb-Rot und Rot
Weil Sutums Bünyamin Celen Konsequenzen für seinen Gegenspieler forderte, zeigte ihm Tomak die Gelbe Karte, nach kurzem Wortgefecht auch die Gelb-Rote Karte. „Während mein Spieler vom Feld ging, hat unser zweiter Stürmer Fatih Yamac mit dem Schiedsrichter gesprochen“, schildert Preußens Sutums Trainer Nasre Bekali den weiteren Verlauf. Er habe dafür direkt Gelb und im Anschluss sogar glatt Rot gesehen.
Im Anschluss gerieten Yamac und der Schiedsrichter aneinander. Auf welche Weise, darin unterscheiden sich die Schilderungen: Während Tomak - wie dem Sonderbericht zu entnehmen ist - einen Schlag und einen Kopfstoß gespürt habe, erklärte Bekali: „Der Schiedsrichter dreht sich aus dem Lauf um und stößt mit meinem Spieler zusammen, da war kein Schlag, weder mit der Hand noch mit dem Kopf. Die beiden sind nur zusammengestoßen.“
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Preußens Trainer fühlt sich durch Aussagen von Augenzeugen bestätigt: „Mindestens 50 Leute haben genau gesehen, dass da nichts war. Das haben sie auch dem Schiedsrichter gesagt. Dazu gehörte neben dem Linienrichter auch Kirchhellens Co-Trainer“, erklärte Bekali. Doch Tomak blieb bei seiner Auffassung, brach das Spiel schließlich ab.
Auf dem Weg in die Kabine zückt Tomak noch einmal Rot
Als beide Teams das Spielfeld verließen, zeigte Tomak noch Sutums Kapitän Sahin Dogan die Rote Karte. Trainer Bekali quittierte auch diese Entscheidung mit einem Kopfschütteln: „Mein Spieler hat in dieser Situation nicht einmal mit dem Schiedsrichter gesprochen. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen.“
Kirchhellen lag zum Zeitpunkt des Spielabbruchs mit 1:0 in Führung, Silas Fannasch traf in der 14. Spielminute nach einer Flanke von Finn Mertens. Über die Wertung des Spiels muss die Spruchkammer entscheiden.
Bekali hofft, „dass sich die Sache dort aufklärt. Jeder kann einen schlechten Tag haben, natürlich auch der Schiedsrichter.“ Preußen Sutums Trainer hofft auf ein Einlenken des Unparteiischen: „Wenn so viele Leute die Situation anders wahrgenommen haben, dann sollte die Lage ja klar sein.“
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