Bottrop. Der Fußballfan soll im Jahnstadion auf seine Kosten kommen: Der VfB Bottrop hat den Abstieg abgehakt und blickt jetzt voller Optimismus nach vorn

Nach einer wahren Achterbahnfahrt ist der VfB Bottrop nur ein Jahr nach dem umjubelten Meisterschaftsgewinn und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga, wieder zurück auf Bezirksebene. Der rasche Abstieg aus der sechsten Liga soll beim Traditionsklub aus der Bottroper Stadtmitte aber künftig kein Thema mehr sein. Vielmehr bauen die Verantwortlichen auf einen neuen und frischen Schwung, der die nachhaltige Entwicklung von Mannschaft und Verein begünstigen soll.

„Mit der letzten Saison haben wir abgeschlossen“, äußert sich der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay, „unser Blick richtet sich nur noch nach vorne. Und da sind wir guter Dinge.“ Beinahe hätten die Schwarz-Weißen den neuerlichen Fall in die Bezirksliga sogar noch verhindern können, als den Bottropern zum Saisonende eine Erfolgsserie gelungen ist, die letztlich aber zu spät kam und keine Rettung mehr brachte.

Ihre Lehren aus der zurückliegenden Spielzeit hätten die VfB-Macher allemal gezogen, wie Tubay am Rande des letzten Vorbereitungsspiels gegen den SV Burgaltendorf am Sonntagnachmittag untermauerte. „Wir haben wichtige Entscheidungen in die Hände anderer gegeben. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn wir die Planungen von Beginn an selbst übernommen hätten“, zeigte sich der Vereinsvorsitzende selbstkritisch. Unter anderem wurde den Bottropern eine mangelhafte Kadergröße zum Verhängnis.

Mischung aus Talent und Erfahrung

Hier hat der Bezirksligist für die kommende Meisterschaftssaison einige Korrekturen vorgenommen. „Gemeinsam mit Philipp Drießen konnten wir ein starkes Team auf die Beine stellen. Dieses ist gespickt mit jungen Talenten und erfahrenen Spielern. Die Mischung ist sehr gut.“

Zudem zeigt sich Tubay auch mit der personellen Konstellation an der Vereinsspitze durchweg zufrieden. „Wir sind ein kleiner, harmonischer und sehr aktiver Vorstand. Alle sind absolut bemüht“, so der Vorsitzende weiter, der sich in der Außendarstellung ebenso künftig mehr Ruhe erwünscht. „Es war irgendwann nur noch anstrengend, was da von außen alles kam. Wir werden nur auf uns schauen und uns nicht damit beschäftigen, was woanders so los ist.“

Grund zur Hoffnung auf eine gute Spielzeit in der Bezirksliga gibt die nunmehr zurückliegende Saisonvorbereitung des Bottroper Klubs. Trainer Can Ucar setzte auf eine Vielzahl an Testpartien, um allen Akteuren gegen teils namhafte und starke Gegner genügend Einsatzzeiten zu geben. „Mit dem aktuellen Stand bin ich absolut einverstanden“, resümierte der VfB-Coach nach dem abschließenden Sieg gegen Burgaltendorf, „wir konnten die Neuzugänge sehr gut integrieren, haben gute Leistungen gezeigt und verfügen über einen sehr soliden Kader. Deshalb freuen wir uns gemeinsam sehr darauf, dass es nun bald endlich losgeht.“ Insgesamt lief der VfB in den vergangenen Wochen neun Mal auf, um sich Leistungstests zu unterziehen.

Can Ucar will keinen unnötigen Druck

Wenige Tage vor dem Auftaktkracher gegen Schwarz-Weiß Alstaden am Freitag (19.30 Uhr) im heimischen Jahnstadion halten sich Vorstand und Trainer allerdings bewusst zurück, wenn es um die Ausgabe eines Saisonziels geht. Zwar dürften die Bottroper durch ihr spielerisches Potenzial sicher zum Kreis der Ligafavoriten dazuzählen – Meisterschaft und Aufstieg werden in den Ausführungen jedoch nicht zum Thema gemacht.

„Wir wollen einfach eine gute Rolle einnehmen und wieder Spaß am Fußball haben“, so Tubay. Auch Can Ucar sieht von konkreten Vorgaben ab und nimmt eher das Grundsätzliche in den Blick. „Wir sind Sportler und wollen als Mannschaft immer besser sein als unser Gegner. Wir werden uns aber keinen Druck auferlegen. Unser Ziel ist es, guten Fußball zu zeigen.“

Dass die Bottroper dazu durchaus in der Lage sind, haben sie in der Vorbereitung bereits ein ums andere Mal unter Beweis gestellt. Neben Erfolgserlebnissen etwa gegen Burgaltendorf (6:3), Vogelheim (3:2) oder Mintard (2:0) brachte die Ucar-Elf auch im Eröffnungsspiel gegen Drittligist Rot-Weiss Essen (0:8) eine starke Leistung auf den Platz.

Neben den gestandenen VfB-Akteuren sind dabei vor allem die Neuzugänge in den Fokus gerückt, die dem Spiel des Bezirksligisten frischen Wind einhauchen und für Zuversicht sorgen. Verstecken muss sich der VfB gegen Alstaden damit auf keinen Fall. Ucar: „Auch für dieses Spiel wird es nur drei Punkte geben. Aber es ist natürlich ein sehr schönes Auftaktspiel. Darauf freuen wir uns jetzt und hoffen auf eine entsprechende Kulisse.“

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