Bottrop. Die Stimmung bei Bottrops Bezirksliga-Fußballerinnen könnte nicht unterschiedlicher sein. Fortuna bejubelt den Derbysieg und Grafenwald weint.

Die Fußballerinnen des VfL Grafenwald müssen in der kommenden Saison in der Kreisliga A gegen den Ball treten. Fortuna Bottrop hat dagegen die Chance, die Saison auf dem dritten Tabellenplatz zu beenden.

VfL Grafenwald - SV Wanne 1911 0:8

Die Frauenmannschaft des VfL Grafenwald ist abgestiegen. Nach der 0:8 (0:4)-Niederlage gegen SV Wanne 1911 können die Wöllerinnen das rettende Ufer in den zwei noch ausstehenden Begegnungen gegen den RSV Borken und gegen TuS Gahlen nicht mehr erreichen. TuS Harpen, der den von Wöllerinnen angestrebten elften Platz belegt, baute seinen Vorsprung auf die Abstiegsränge durch ein 5:2 gegen Borken sogar aus.

Das Team von Steffen Drews und Simon Witt musste bereits vor dem Anpfiff eine schlechte Nachricht verdauen. „Alle fünf Spielerinnen, die in dieser Saison bei uns im Tor gestanden haben, standen diesmal nicht zur Verfügung. Melina Rauer hat sich bereit erklärt, diese Rolle zu übernehmen. Wir waren sehr froh darüber, sonst hätten wir es per Los entscheiden müssen“, erläuterte Witt.

„Allerdings ist so eine Situation natürlich nicht die beste Ausgangslage für so ein Spiel.“ Nichtsdestotrotz wollten die Wöllerinnen das Beste aus ihren Möglichkeiten herausholen. Trotz aller Entschlossenheit war es aber Wanne, das rasch und effektiv ins Spiel fand. Die Gäste lagen nach einem Hattrick von Celina Jürgens (3., 10., 11.) 3:0 in Führung.

Stefanie Bauer erhöhte in der 34. Minute auf 4:0. „Trotz des Rückstandes hatte ich aber nicht das Gefühl, dass schon alles verloren war. Wir hatten nach dem katastrophalen Beginn durchaus unsere Chancen“, betonte Witt, der in diesem Sinne auch die Halbzeitansprache gestaltete. Allerdings wurde sein Team unmittelbar nach Wiederbeginn eiskalt erwischt. Jürgens erzielte ihren vierten Treffer.

„Danach war die Motivation verständlicherweise so gut wie raus“, musste der VfL-Coach feststellen. Jürgens (61.), Raphaela Kuhna (70.) und Fabienne Bürger (81.) zeichneten für die weiteren Treffer verantwortlich.

Nach drei Jahren in der Bezirksliga wird der VfL in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga antreten. Ihre noch ausstehenden Begegnungen wollen Trainer und Team allerdings nutzen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. „Wir gehen in die Spiele, als wenn noch alles möglich wäre, wollen sie gewinnen“, erklärte Witt. „Der Abstieg ist sehr schade. Wir haben einige Jahre gebraucht, um es durch die Relegation zu schaffen, und dann viel Schönes in dieser Liga erlebt.“

Diese Bezirksligazeit wollen sie bis zum Letzten auskosten. „Wir trainieren ganz normal bis zum letzten Spieltag. Wir hatten immer eine gute bis sehr gute Beteiligung im Training - nur leider konnten wir das in den Spielen dieser Saison nur selten auf den Platz bringen. Nach dem Saisonende setzen wir uns dann zusammen und planen, was wir tun werden, was wir ändern können. Dazu haben wir schon Meinungen von den Spielerinnen eingeholt.“

Fortuna Bottrop gegen Rhenania Bottrop II.
Fortuna Bottrop gegen Rhenania Bottrop II. © Funke Foto Services | Heinrich Jung

Fortuna Bottrop - Rhenania Bottrop II 4:1

Der Traum des Frauenteams des SV Fortuna, ihre starke Rückrunde mit dem dritten Tabellenplatz abschließen zu können, ist weiterhin zu realisieren. Mit dem 4:1 (2:1) gegen die Reserve des SV Rhenania bleiben die Bottroperinnen dem SV Wanheim 1900 auf den Fersen.

Alles scheint auf ein direktes Finale um Rang drei hinauszulaufen. In zwei Wochen ist die Fortuna am letzten Spieltag in Wanheim zu Gast.Mit dem Derby-Erfolg gegen Rhenania II gelang der Mannschaft von Fabian Baschista ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin.

Schon vor der Begegnung hatte Fortunas Coach deutlich gemacht, dass es einer Steigerung gegenüber dem Spiel der Vorwoche wird geben müssen. Zwar hatte sich die Fortuna auch gegen Essen-West durchsetzen können, doch allen Beteiligten war klar, dass der Lokalrivale ihnen einiges mehr abverlangen würde.

Baschistas Spielerinnen beherzigten die Worte ihres Trainers von Beginn an. Schnell kamen sie zu zahlreichen guten Möglichkeiten und der Treffer zum 1:0 (36. Minute) war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Christina Dierkes war nach einem Doppelpass mit Alina Franke erfolgreich.

Nur drei Minuten später jubelte Fortunas Anhang erneut. Dierkes lieferte mit ihrem Querpass die Vorarbeit für den Treffer von Vanessa Bulitta.Rhenania versuchte mehrfach, Fortunas Defensive mit langen Bällen in Verlegenheit zu bringen. Dieser Ansatz war in der 43. Minute von Erfolg gekrönt.

Bilcan Ulucesme verkürzte auf 2:1.„Es war ziemlich warm, ein schwieriges Spiel für die Spielerinnen. Aber wir haben sie aufgefordert, in ihrem Engagement nicht nachzulassen“, verriet Baschista über seine Kabinenansprache in der Halbzeitpause.

Und die Fortuna lieferte auch nach dem Seitenwechsel. Franke leitete mit ihrer Vorlage für Dierkes das 3:1 ein (52.) und Gülser Bugday nutzte bei einem zu kurz geratenen Rückpass der Rhenania ihre ganze Routine und überspielte Janine Seubert im Tor der Rhenania zum 4:1-Endstand (77.).

„Wir hatten noch zwei, drei weitere Möglichkeiten, aber entweder war es dann Abseits oder Janine hat die Bälle pariert“, erläuterte Baschista die Schlussphase. „Insgesamt war es aber ein sehr gutes und auch sehr faires Derby. Wir haben außerdem davon profitiert, dass wir viele Spielerinnen zur Verfügung hatten.“

Die Fortuna blickt nun auf eine Serie von sieben Siegen in Folge zurück. Zwei weitere sollen noch hinzukommen. Derzeit liegen die Bottroperinnen mit dieser Bilanz auf Platz zwei in der Rückrundentabelle. „Wieder spielen wir eine tolle, starke zweite Serie. Wir arbeiten daraufhin, dass uns eine solche Bilanz in der nächsten Saison schon in der Hinrunde gelingt“, so Baschista. „Aber bevor wir an die nächste Spielzeit denken, freuen wir uns unsere Abschlussfahrt.“ Und diese Reise wollen sie als Tabellendritte antreten.

Fortuna Bottrop gegen Rhenania Bottrop II.
Fortuna Bottrop gegen Rhenania Bottrop II. © Funke Foto Services | Heinrich Jung

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