Kirchhellen. In Kirchhellens Sportkalender genießt das Dorfderby einen hohen Stellenwert. Gerecht werden konnte die Partie den Erwartungen diesmal nicht.

Weil der VfB Kirchhellen II und der VfL Grafenwald ihre Saisonziele bereits erreicht haben, ging es am Freitag vor allem um die Ehre. Und um die „Dorfmeisterschaft“. Der inoffizielle Titel geht in diesem Jahr an den VfL Grafenwald. Das Team von Andre Nowak ließ dem 2:0-Hinspielerfolg ein 1:1-Unentschieden folgen.

Rund 200 Zuschauer waren bei frühlingshaften Temperaturen an die Loewenfeldstraße gekommen, um sich das Dorfderby anzuschauen. „Für meine Spieler ist dieses Duell etwas ganz besonderes, das habe ich schon einige Tage zuvor festgestellt“, so Andre Nowak.

VfL Grafenwald macht zu wenig aus seinen Chancen

Grafenwalds Trainer attestierte seinem Team in der ersten Halbzeit eine gute Leistung: „Da müssen wir das Spiel eigentlich schon entscheiden. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, daraus aber keinen großen Nutzen gezogen.“

Das spielerische Übergewicht der Wöller trug nur in der 31. Minute Früchte. Thiemo Keppke fasste sich ein Herz, zog von der Strafraumkante ab und traf ins lange Eck. „Ein Sonntagsschuss am Freitagabend“, kommentierte Nowak. Der VfL kam bis zum Halbzeitpfiff zwar noch zu Möglichkeiten, verpasste es aber, die Führung auszubauen.

Mit Folgen, denn nach dem Seitenwechsel wurde die Reserve des VfB Kirchhellen stärker. „Ich hatte schon im Hinspiel den Eindruck, dass der VfB viel stärker spielt, als es der Tabellenstand glauben lassen könnte“, kommentierte Nowak, der den Bruch im Spiel aber auch seiner eigenen Mannschaft anlastete: „Wir sind wirklich schlecht aus der Kabine gekommen. Fußballerisch haben wir ziemlich stark nachgelassen.“

Nun entwickelte sich ein Spiel, das zunehmend vom Kampf geprägt war. Nur vereinzelt gelangen den Kontrahenten noch sehenswerte Spielzüge.

Mats Hermes erzielt für den VfB Kirchhellen den Ausgleich

Der VfB Kirchhellen kam nach 55 Minuten nicht unverdient zum Ausgleich. Weil sich Grafenwalds Torhüter Tristan Tögemann und seine Vorderleute nicht einig waren, kam Mats Hermes an den Ball und markierte das 1:1. Viel zu bieten hatte das Dorfduell den Zuschauern im Anschluss nicht mehr.

In der 73. Minute gab es dann aber noch einen Aufreger. Grafenwalds Keeper Tristan Tögemann war bei einem Kirchhellener Konter zu zaghaft aus seinem Kasten gelaufen, konnte den auf ihn zulaufenden Sven Igelbüscher nur mit einem Foul bremsen.

Schiedsrichter Jannik Theis zog den Roten Karton. „Eine harte, aber vertretbare Entscheidung“, musste Nowak zugeben. Grafenwalds Trainer wechselte Ersatzkeeper Henrik Friegel ein. Und der hielt den Kasten der Wöller trotz eines gebrochenen Zehs bis zum Schlusspfiff sauber. „In Summe geht das 1:1 in Ordnung. Wir hatten zwar Vorteile und die besseren Möglichkeiten, doch der VfB Kirchhellen hat sich den Punkt verdient“, so Nowak.

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