Bottrop. Fortuna Bottrop trotzte allen Personalsorgen und setzte sich beim TuS Essen-West durch. Der VfL Grafenwald verlor dagegen ein wichtiges Heimspiel

Ein personell schwer gebeuteltes Team von Fortuna Bottrop musste bis an die Schmerzgrenze gehen, belohnte sich dafür mit einem 3:1-Erfolg beim TuS Essen-West. Für den VfL Grafenwald wird ein Verbleib in der Bezirksliga dagegen immer unwahrscheinlicher.

TuS Essen-West - Fortuna Bottrop 1:3

Fortunas Fußballerinnen kehrten mit einem 3:1 (0:0)-Erfolg über den Tabellenzwölften aus der Nachbarstadt zurück, aber der Weg bis zum inzwischen 16. Saisonsieg war ein beschwerlicher: Die TuS Essen-West präsentierte sich als engagierter und zweikampfstarker Gegner und verlangte den Bottroperinnen einiges ab. „Wir hatten arge Probleme, die Kontrolle zu erlangen“, gab Fabian Baschista zu Protokoll. „Essen hatte in der ersten Halbzeit klar mehr Ballbesitz.“

Zudem machten die Gastgeberinnen der Fortuna mit langen Bällen das Leben schwer, eine läuferische Herausforderung für das Team von Fabian Baschista, das nur mit 13 Spielerinnen hatte anreisen können. Nichtsdestotrotz stand zur Halbzeit die Null auf beiden Seiten, Ausgangspunkt für Baschistas Kabinenansprache, energischer und mit mehr Zug zum Tor zu agieren.

Doch die Fortuna tat sich weiterhin schwer, mit einem Distanzschuss brach sie erstmals den Bann. Nach einem Abschlag von Essens Keeperin Jennifer Diener zog Laura Brauner erfolgreich ab (57.). Essen-West blieb bei seinem Mittel der Wahl, in der 72. Minute markierte Laura Kesper nach einem langen Ball den Ausgleich.

Den Gästen schwanden zusehends die Kräfte, dennoch gelangen ihnen noch zwei sehenswerte Aktionen. In der 80. Minute traf Vanessa Bulitta nach einer Flanke von Asli Acar zum 2:1 und in der 90. Minute brachte Bulitta, in Szene gesetzt durch einen Steilpass von Christel Dierkes, mit einem Lupfer über Diener ihre Farben zum Jubeln.

„Am Ende hatten wir das nötige Quäntchen Glück“, gab Baschista zu. „Jetzt schauen wir nach vorn. Uns ist klar, dass wir im Derby noch mehr investieren müssen. Erfreulicherweise sind unsere Urlauberinnen dann wieder zurück.“

VfL Grafenwald - TuS Harpen 3:4

Die Frauenmannschaft des VfL Grafenwald verpasste die große Chance, durch einen Sieg gegen TuS Harpen die Distanz auf einen Nichtabstiegsplatz deutlich zu verringern, nur knapp. 3:4 (1:2) verlor die Mannschaft von Steffen Drews und Simon Witt trotz großen Engagements das „Kellerduell“.

Der Partie war die Bedeutung, die sie für beide Teams hatte, anzumerken. Entsprechend groß war der Jubel nach dem Schlusspfiff bei den Gästen, die nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge haben.

„Wir werden weiter alles versuchen, schließlich haben wir noch drei Spiele. Auch wenn es vielleicht nicht realistisch ist - Aufgeben gilt nicht.“ Dies hatten sich die Wöllerinnen auch vor dem Harpenspiel auf die Fahne geschrieben. Doch Fortuna war an diesem Tage nicht auf ihrer Seite. Bereits nach zehn Minuten musste Feldspielerin Linda Immich für Kathrin Schaffrath, die sich bereits nach zehn Minuten verletzt hatte, zwischen die Pfosten.

Doch der VfL ließ sich zunächst nicht beirren, ging mit einem sehenswerten Schuss von Maria Weinforth aus 16 Metern in Führung. Doch ein Abspielfehler in der 30. Minute ebnete Danja Grosse Bordewick den Weg zum Ausgleich. In der 43. Minute legte die Harpenerin das 2:1 nach. Und kurz nach dem Seitenwechsel wurde der VfL erneut kalt erwischt. Zoe Ascherfeld erhöhte auf 3:1.

Die Grafenwälderinnen bäumten sich jedoch auf - erfolgreich. Sophie Fockenberg vekürzte in der 56. Minute, Alina Fockenberg traf zum 3:3 nur drei Minuten später. Harpen hatte das letzte Argument: Lena Zorowick machte das 4:3. „Nach dem 3:3 haben wir nicht konsequent genug nachgesetzt“, bedauerte Drews. „Aber der Zusammenhalt stimmt. Bei unserer Aufholjagd hat die Bank geradezu gebrannt.“

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