Oberhausen. Das 2:2 bei Arminia Klosterhardt war weniger als erhofft. Die Punkteteilung hält aber eine kleine Chance auf den Klassenerhalt offen.
Nach einem 90-minütigen Fußballdrama lebt der VfB Bottrop in der Landesliga auch vor dem letzten Spieltag noch immer. Allerdings müssen die Schwarz-Weißen in der kommenden Woche auf ein wahres Wunder hoffen, wenn der Klassenerhalt noch gelingen soll. Denn mit dem 2:2 (1:1) bei Arminia Klosterhardt haben die Bottroper eine riesige Chance verspielt, sich für den finalen Showdown in eine bedeutend bessere Position zu bringen.
Die Konkurrenten des VfB stolperten
„Das war natürlich sehr bitter für uns“, äußerte sich Bottrops Trainer Can Ucar, „allerdings war uns klar, dass wir in Oberhausen keine Geschenke erwarten dürfen.“ Umso bitterer fällt dieser einfache Punktgewinn aus, da die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller an diesem Wochenende für den VfB gespielt und eine Steilvorlage geliefert hat: Sowohl Broekhuysen als auch Sterkrade-Nord stolperten und mussten empfindliche Niederlagen einstecken, weshalb die Ucar-Elf nach Punkten mit beiden Konkurrenten hätte gleichziehen können. Doch um sich überhaupt mit etwaigen Rechenspielen beschäftigen zu dürfen, mussten die Bottroper zunächst ihre Hausaufgaben im kleinen Derby bei der Arminia machen.
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Der VfB peilte den vierten Sieg in Serie an und erwischte am Oberhausener Hans-Wagner-Weg einen Start nach Maß: Keine drei Minuten waren gespielt, da stellte der VfB bereits auf 1:0. Ein Eckball landete vor den Füßen von Danny Steinmetz, der das Spielgerät in den Maschen versenkte. Und auch im Anschluss gaben die Schwarz-Weißen eine gute Figur ab, wirkten in den Zweikämpfen präsent und suchten immer wieder ihre Chance. So wurde die Arminia weitestgehend vom eigenen Tor ferngehalten, Möglichkeiten für die Oberhausener gab es zunächst nicht.
Alpay Cin vergab die Chance auf das 2:0 vom Punkt
Anders der VfB, der nach 22 Minuten die große Chance auf das 2:0 hatte, als eine Hereingabe von Rene Biskup im Strafraum von einem Arminen mit der Hand geblockt wurde. Der Unparteiische zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Allerdings scheiterte Alpay Cin an Keeper Lucas Goy. „Mit dem 2:0 wäre alles womöglich anders verlaufen“, trauerte Ucar der vergebenen Möglichkeit nach, „auch danach hatten wir einige Chancen. Dass wir die nicht genutzt haben, war der Knackpunkt.
Denn beinahe aus dem Nichts gelang Klosterhardt kurz vor der Halbzeit der Ausgleich, als ein direkt getretener Freistoß von Niklas Daunheimer im langen Eck landete (42.). Im Gegenzug zappelte der Ball zwar wieder im Netz, allerdings ging dem Kopfball durch Hilal Ali Khan eine Abseitsposition voraus.
Nach dem 1:2 nahm der VfB Bottrop vier Wechsel vor
Rechenspiel: So bleibt der VfB in der Landesliga
Am letzten Spieltag der Landesliga-Saison trifft der VfB Bottrop im heimischen Jahnstadion auf den SV Hönnepel-Niedermörmter.
Der SVH hat sich an diesem Wochenende durch ein 5:0 gegen Wachtendonk vorzeitig gerettet.
Auch für den VfB Bottrop ist der Klassenerhalt noch möglich. Hierzu ist aber ein Sieg gegen Hönnepel zwingende Voraussetzung. Darüber hinaus muss Sterkrade-Nord gegen Genc Osman Duisburg verlieren und Broekhuysen darf gegen Lowick maximal unentschieden spielen.
Für die zweiten 45 Minuten hatten sich die Bottroper einiges vorgenommen. Schon Minuten vor der Arminia kehrten die Gäste auf den Platz zurück und schienen fest entschlossen – die ersten Spielszenen nach dem Seitenwechsel gehörten aber ausschließlich den Arminen. „Da haben wir den Faden verloren, wir waren nicht mehr wirklich präsent“, so Ucar, der binnen zwei Minuten gleich zwei gefährliche Torabschlüsse der Oberhausener registrierte. Auch im weiteren Spielverlauf hatte der VfB große Mühe, den Zugriff zum Spiel zurückzuerlangen. „Phasenweise war die Partie sehr zerfahren,“ so Ucar angesichts einer hohen Fehlpassquote auf beiden Seiten.
Nach 68 Minuten sollte die Arminia den VfB dann schocken, als Marvin Paßing davonzog und den Ball am herausgeeilten Joel Frenzel in die Mitte ablegte, wo Deniz Erdem unbedrängt zum 2:1 einschob. Die Reaktion: Fassungslosigkeit und Zweckoptimismus bei den Gästen. Ucar reagierte umgehend, nahm insgesamt vier Wechsel vor und stellte die Bottroper noch offensiver auf. „Wir mussten mehr riskieren“, begründete der Bottrop-Coach die Maßnahme.
VfB zeigte Moral und biss auf die Zähne
Danach bewies der VfB jedoch Moral und biss auf die Zähne. Und spätestens mit dem 2:2 durch Gino Pöschl per direkt verwandeltem Freistoß (80.) war auch die Hoffnung wieder zurückgekehrt. Doch die Freude währte nicht lang: Nur zwei Zeigerumdrehungen später flog Ali Khan nach einem Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz.
So mussten die Bottroper die Schlussminuten in Unterzahl bestreiten. Sie versuchten zwar alles, doch der „Lucky Punch“ sollte nicht mehr gelingen. Ucar: „Die Jungs haben alles reingeworfen, leider hat es spielerisch diesmal nicht ganz gereicht. Wenn wir am Ende absteigen sollten, so liegt es aber mit Sicherheit nicht an den letzten Wochen. Denn da haben die Jungs bewiesen, dass sie das Zeug dazu haben.“