Feldhausen. Die Partie zwischen dem TSV Feldhausen und dem BV Rentfort IV drohte aus dem Ruder zu laufen. Der Gastgeber holt sein Team vorzeitig vom Feld.

Hoch her ging es am Sonntag im Derby der Kreisliga C zwischen dem TSV Feldhausen und der vierten Mannschaft von BV Rentfort. Als Reaktion auf vier teils umstrittene Platzverweise verließ der TSV Feldhausen nach 70 Minuten das Feld und sorgte damit für einen Spielabbruch. Auf dem Weg in die Kabine zückte Dustin Laux zum fünften Mal Rot, diesmal traf es einen Gladbecker.

„So etwas habe ich in 15 Jahren als Trainer noch nicht erlebt“, kommentierte ein fassungsloser Sascha Reimann die Geschehnisse. Feldhausens Trainer sah sich nach 70 Spielminuten dazu gezwungen, das Spiel nach Absprache mit dem Klubvorsitzenden Andreas Rettschlag vorzeitig zu beenden.

Schon nach zwölf Minuten fliegt der erste Spieler vom Platz

Aber was war passiert? Schon in der zwölften Minute hatte Schiedsrichter Dustin Laux mit Wesam Sabri den ersten Feldhausener mit Rot vom Platz geschickt. „Berechtigt“, wie Reimann einräumte. Sabri hatte den Schiedsrichter beleidigt.

Rentfort ging nach 30 Minuten in Führung, der TSV glich nach 50 Minuten durch Sascha Wolf aus. Turbulent wurde es ab der 61. Minute. Laux zeigte nach einem Zweikampf Feldhausens Pascal Lohe die Rote Karte. Eine Szene, in der die Meinungen beider Teams auseinandergingen.

Acht Minuten später gab es den dritten Platzverweis. Feldhausens Sascha Wolf sah die Ampelkarte und Schiedsrichter Laux entschied auf Strafstoß. Ausgeführt wurde der jedoch nicht. Feldhausens Kapitän Sebastian Grobosch beschwerte sich: „Ich muss mich vor meine Mannschaft stellen, aber wie soll ich das machen, wenn du alle vom Platz stellst?“ Für diese Frage kassierte auch er die Rote Karte (70.).

Sascha Reimann zog im Anschluss die Reißleine. Feldhausens Trainer holte sein Team vom Feld. Auf dem Weg in die Kabine zeigte Laux noch dem Gladbecker Thomas Dudde für Beleidigung eines Gegenspielers Rot.

Rentforts Trainer Maik Rogalski nahm nach Spielende den Schiedsrichter in Schutz: „Das Spiel hatte eine normale Intensität, aber der TSV hat von Beginn an jede Schiedsrichterentscheidung kommentiert.“ Seinem Team sei es deutlich leichter gefallen, sich an der „klaren und knallharten Linie“ des Unparteiischen zu orientieren. Den Platzverweis gegen seinen Spieler sah er als gerechtfertigt an: „So ein Verhalten ist natürlich nicht richtig. Das werden wir intern aufarbeiten.“

Am Ende sitzen Spieler beider Mannschaften freundschaftlich zusammen

Immerhin löste sich der Ärger nach dem Spiel schnell auf. Rogalski: „Nach dem Spiel gab es noch einige Diskussionen zwischen beiden Teams, am Ende sind aber alle aufeinander zugegangen.“ Feldhausens Vorsitzender Andreas Rettschlag ergänzte: „Wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis zum BV Rentfort. Und das soll auch so bleiben. Wir sind vom Feld gegangen, um die Situation nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.“

Dass Spieler beider Mannschaften noch freundschaftlich bei einem Getränk zusammen saßen, wertete er als Bestätigung dafür, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

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