Straelen. Zweiter Sieg in Folge für den VfB Bottrop. Der Trainer erinnert sich, wann das zuletzt geschah und gibt die Hoffnung im Abstiegskampf nicht auf.
Totgesagte leben länger. Ein Sprichwort, das im gemeinen Sprachgebrauch schon seit langer Zeit immer wieder gerne verwendet wird. Und an genau jener Formulierung scheint sich auch der VfB Bottrop seit einiger Zeit zu orientieren. Geht für die Schwarz-Weißen im Abstiegskampf der Landesliga entgegen aller Erwartungen tatsächlich doch noch etwas?
„Solange für uns rechnerisch noch irgendetwas möglich ist, werden wir daran glauben und alles reinwerfen“, formuliert Trainer Can Ucar es deutlich. In jedem Fall lebt der VfB sportlich auch nach dem 23. Spieltag weiterhin: Mit einem verdienten 3:1 (1:0) im Gastspiel bei den Sportfreunden Broekhuysen wurde der Abstand zum Nichtabstiegsplatz auf fünf Punkte reduziert – drei Spiele bleiben den Bottropern nun noch für ein Wunder.
VfB Bottrop: Ucar denkt zurück und muss schmunzeln
Gerade jetzt, wo sich die Schwarz-Weißen immer mehr mit dem erneuten Abstieg in die Bezirksliga abgefunden zu haben scheinen, entdecken sie ihre spielerischen Qualitäten zunehmend für sich zurück. Nach dem hart erkämpften 1:0 gegen Dingden in der Vorwoche nun das 3:1 gegen Broekhuysen – damit fuhr die Ucar-Elf bereits den zweiten Sieg in Folge ein.
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„Man muss sich schon ein wenig zurück erinnern können, tatsächlich ist es eine ganze Weile her“, äußerte sich Ucar zur Mini-Serie des VfB und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Zuletzt war es in der Aufstiegssaison der Fall, dass der VfB mehr als eine aufeinander folgende Partie gewinnen konnte.
VfB Bottrop lässt kaum etwas zu – und trifft früh
Und der sechste „Dreier“ der aktuellen Spielzeit war für den Klub aus dem Jahnstadion keineswegs unverdient. Gegen den Tabellenzehnten aus Straelen behaupteten sich die Gäste ab der ersten Spielminute und ebneten den Weg zum Erfolg durch eine gelungene Anfangsphase. „Wir haben hinten kaum etwas zugelassen, wirklich gefährlich wurde unser Gegner nicht“, beschrieb Ucar die ersten Szenen des Spiels, in denen sich die Bottroper durch gute Aktionen die nötige Sicherheit holten.
So haben sie gespielt
SF Broekhuysen –
VfB Bottrop1:3 (0:1)
Torfolge: 0:1 Buhlmann (11.), 1:1 Kienapfel (78.), 1:2 Biskup (85.), 1:3 Cin (89.).
SF Broekhuysen: Schaffers – Schmermas, Elspaß, Weyers (81. Brusius, van Bühren, Peun, Puschenkow, Aarts, Belzek (59. Thyssen), Weymanns (65. Theelen), Kienapfel.
VfB Bottrop: Frenzel – Kodaman, Köksal, Biskup, Cin, Steinmetz, Pöschl (69. Jemaiel), Stöhr (42. Khan), Gajda (80. Ansah), Müller, Buhlmann.
Schiedsrichter: J. Pawlowsky – Ebrahimi, Muhr.
Zuschauer: 150.
Ucar: „Wir hatten nichts zu verlieren und sind frei von jeglichem Erfolgsdruck aufgelaufen. Und das war den Jungs anzumerken, sie haben gut gespielt.“ Zudem machten sich die Bemühungen für den VfB schon nach elf Minuten bezahlt, als Gianluca Buhlmann per Distanzschuss für das 1:0 sorgte.
Bottrop vergibt mehrmals die Vorentscheidung
Erst gegen Mitte des ersten Durchgangs erhöhten die Hausherren den Druck, ohne die Bottroper dabei aber entscheidend in die Knie zu zwingen. Ganz anders der VfB, der insbesondere nach dem Seitenwechsel größte Chancen besaß, um bereits frühzeitig für eine mögliche Vorentscheidung zu sorgen.
Ucar: „Leider haben wir diese Möglichkeiten nicht genutzt. Es gab vielversprechende Kontersituationen. Und diese Fahrlässigkeit sollte sich leider rächen.“ Damit spielte der VfB-Trainer auf das 1:1 der Sportfreunde an, welches sich zu diesem Zeitpunkt (78.) nicht wirklich angedeutet hatte. Nach einem Pass in die Tiefe landete der Abschluss zunächst am Pfosten, den Abpraller schob Norman Kienapfel schließlich zum Ausgleich ein.
Zwei Tore in der Schlussphase bringen den Sieg
Doch die Bottroper steckten nicht auf, sondern bewiesen Mut und warfen in den Schlussminuten nochmal alles nach vorne. „Ein Remis hätte uns ohnehin nichts genützt“, so Ucar.
Und die Risikobereitschaft sollte sich in einer verrückten Schlussphase noch bezahlt machen: Erst traf Rückkehrer Rene Biskup zum 2:1 (85.) und brachte seine Farben erneut in Führung, dann machte Alpay Cin den Deckel auf die Partie (89.). Wie viel die drei Punkte wert sind, wird sich zeigen. Ucar: „Die Stimmung ist richtig gut. Das wollen wir jetzt in die nächsten drei Spiele transportieren.“