Witten. Der JC 66 Bottrop tritt bei der SU Annen nicht in der Wunschformation an, kann die Ausfälle aber besser kompensieren als die Wittenerinnen.

Allzu große Mühe hatten die Judo-Frauen des JC 66 Bottrop am Samstag nicht, die beiden ersten Punkte in dieser Bundesliga-Saison an Land zu ziehen.

Die „Piratinnen“ um Trainer Frank Urban enterten das Sportzentrum von Revierrivale SU Annen in Witten, gewannen ungefährdet mit 13:1 und meldeten damit ihre Anwartschaft auf einen Platz in der Finalrunde an.

JC 66 Bottrop und SU Annen von Ausfällen gebeutelt

Die knappe 6:8-Niederlage zum Saisonstart gegen den JSV Speyer wurmte die Bottroperinnen noch immer. Dementsprechend motiviert traten sie in diesem NRW-Duell an, in welches sie von vornherein als eindeutige Favoritinnen gegangen waren.

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Da aufseiten der SU Annen eine Reihe von Stammkräften wegen diverser internationaler Verpflichtungen nicht verfügbar war, entwickelte sich vor den rund 200 Zuschauern vom Start weg eine recht einseitige Begegnung. Das Bottroper Team trat zwar ebenso nicht mit seiner Wunschformation an, „aber wir können das deutlich besser kompensieren“, so JC-66-Coach Frank Urban.

Nur eines der 14 Duelle geht über die komplette Kampfzeit

Bezeichnend, dass in Witten lediglich eines der 14 Duelle über die volle Kampfzeit von vier Minuten ging. Die Niederländerin Shannon van de Meeberg setzte sich dabei in der zweiten Runde des Bundesliga-Kampfes mit einer großen Wertung (Waza-ari) im 57-kg-Gefecht gegen Miriam Garmatter durch.

Zu diesem Zeitpunkt aber hieß es schon 9:1 für die Gäste - der vom Trainer eingeforderte Auswärtssieg war bereits eingetütet. Für van de Meeberg war dieser Erfolg eine Genugtuung, kassierte die 24-Jährige, die in diesem Jahr bereits am Grand-Slam-Turnier in Tel Aviv teilgenommen hatte, bei ihrem ersten Auftritt gegen die routinierte SUA-Kämpferin Garmatter doch die erste und einzige Bottroper Niederlage an diesem Nachmittag.

Bottrops Trainer geht kein Risiko ein

Frank Urban wollte diesmal keinerlei Experimente wagen, wählte im ersten Durchgang schon eine personell starke Besetzung, die den SUA-Frauen (12:2-Sieger gegen Düsseldorf am ersten Kampftag) mächtig einheizte. Leonie Beyersdorf (-70 kg) und Ronja Buddenkotte (+78 kg) hatten für die 2:0-Führung gesorgt, ehe sich van de Meeberg in einem intensiven Duell nach gut drei Minuten beugen musste.

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Danach aber machten die „Piratinnen“ kurzen Prozess, zogen bis zur Pause durch Erfolge der Deutschen Meisterin Agatha Schmidt (-63 kg), von Sarah Ischt (-48 kg), Lara Jetter (-52 kg) und der zweiten Niederländerin Natascha Ausma (-78 kg) auf 6:1 davon.

Ein entscheidendes Duell auf dem Weg zur Endrunde

„Ich bin vorab schon von einem zweistelligen Ergebnis ausgegangen, weil ich wusste, wie die SU Annen besetzt ist“, so Frank Urban. Für ihn war beruhigend zu sehen, dass auch die „zweite Reihe“ aus einigen jüngeren Bottroper Kämpferinnen ihre Aufgabe blendend erfüllte. Lediglich einen Wechsel nahm er zum zweiten Abschnitt vor, brachte im Schwergewicht (+78 kg) Judith Erpelding. Die Velberterin verdiente sich diese Einsatzzeit, die allerdings eher kurz bemessen war: Schon nach neun Sekunden stand ihr vorzeitiger Erfolg per Ippon durch einen satten Hüftwurf fest.

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„Entscheidend wird für uns auf dem Weg zur Endrunden-Qualifikation der Vergleich mit dem 1. JC Mönchengladbach“, so Frank Urban. Am 13. Mai kommt das Team vom Niederrhein (am Samstag 11:3-Sieger gegen Düsseldorf) nach Bottrop. Dann werden die 66-erinnen weit mehr gefordert werden als beim 13:1 über die Sport-Union Annen.

Die Statistik zum Kampf:
1. Runde:

(-70 kg) Püchel - Beyersdorf 0:10, (+78 kg) Scharf - Buddenkotte 0:10, (-57 kg) Garmatter - van de Meeberg 10:0, (-63 kg) Bazynski - Schmidt 0:10, (-48 kg) Jung - Ischt 0:10, (-52 kg) Sachse - Jetter 0:10, (-78 kg) Vocke - Ausma 0:10

2. Runde:
(-70 kg) Püchel - Beyersdorf 0:10, (+78 kg) Scharf - Erpelding 0:10, (-57 kg) Garmatter - van de Meeberg 0:7, (-63 kg) Bonnes - Schmidt 0:10, (-48 kg) Jung - Ischt 0:10, (-52 kg) Sachse - Jetter 0:10, (-78 kg) Bazynski - Ausma 0:10.