Bottrop. Mehr als 45 Minuten lang musste Fortuna im Derby bei Rhenania zu zehnt überstehen. Ein Rehnania-Spieler musste per Rettungswagen ins Krankenhaus.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Gianluca Röttgen saß Stefan Thiele noch alleine auf der Trainerbank von Rhenania Bottrop und musste erst einmal verdauen, was er zuvor im Derby gegen Fortuna gesehen hatte. Die Gäste hatten die ambitionierten Rhenanen bei ihrem 3:1 (1:1)-Sieg niedergerungen – obwohl die Gäste mehr als 50 Minuten in Unterzahl waren.
Thiele kündigte „klare Worte“ an. „So viele bei uns meinen, sie könnten etwas erreichen, indem sie erzählen, lassen aber keine Taten sprechen“, sagte der tief enttäuschte Thiele. „Anspruch und Realität klaffen weit auseinander. Fortuna hat uns den Schneid abgekauft und aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen.“
Rhenania-Spieler mit schwerer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus
Thieles Gegenüber Sebastian Stempel war stolz auf seine Derby-Sieger und scherzte: „Wir haben schon gegen den TuS Essen-West nach einem Platzverweis eine Halbzeit zu zehnt gespielt und gewonnen. Vielleicht lasse ich beim nächsten mal von vornherein einen unten.“
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Vor offiziell 400 Zuschauern auf der Anlage Im Blankenfeld hatten die Fortunen mit der ersten gelungenen Aktion der Partie auch für den ersten Treffer gesorgt. Amanuel Haile war bei seinem Dribbling über die linke Angriffsseite von den Rhenanen nicht aufzuhalten, legte quer in die Mitte zu Pierre Weyerhorst, der zur Gäste-Führung vollendete (9.).
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Fortunas Keeper Cedric Lohe musste zum ersten Mal eingreifen, als Niklas Wenderdel einen Freistoß von Rhenanias rechter Angriffsseite mit seinem linken Fuß direkt aufs Tor zog. Lohe war aber auf dem Posten und klärte (20.). Das nächste Duell der beiden gewann aber Wenderdel: Er schlenzte einen Freistoß aus gut 20 Metern über Fortunas Mauer in den Knick – 1:1 (29.).
Dann wurde es hitzig: Schiri Röttgen hatte das Spiel nach einem Foul im Mittelfeld bereits unterbrochen, aber Fortunas David Hücker grätschte trotzdem noch und erwischte Joshua Meder voll. Röttgen zeigte Hücker die Rote Karte, wie auch Fortunas Co-Trainer Dusan Trebaljevac. Der hatte das Feld im Zusammenhang mit der Situation betreten und wohl etwas gesagt, was Röttgen nicht gefallen hatte.
Nun schien viel für Rhenania zu sprechen, die Gastgeber hatten einen Mann mehr auf dem Feld und den Ausgleichstreffer im Rücken. Aber diese Vorteile spielten die Hausherren vor der Pause nicht mehr aus. Wer darauf gesetzt hatte, dass das nach Wiederbeginn anders werden würde, wurde getäuscht. Zwar musste erst Fortunas Torhüter Cedric Lohe gegen Meder Kopf und Kragen riskieren und lenkte dann einen Schuss von Niklas Wenderdel mit den Fingerspitzen noch um den langen Pfosten (beides 53.), aber das war es dann auch.
Ganz anders die Fortunen: Amanuel Haile ließ sich auf der linken Seite nicht davon beeindrucken, dass sein erster Versuch einer Flanke geblockt wurde, und probierte es noch einmal. Seine Hereingabe fand in der Mitte erneut Pierre Weyerhorst, der zur erneuten Fortunen-Führung traf (57.). Zwar traf Joshua Meder für Rehnania noch den Außenpfosten (73.), aber nur drei Minuten später sorgte Danny Schrödl mit einem direkt verwandelten Freistoß aus rund 30 Metern für das 3:1 seines Teams und damit für die Vorentscheidung (76.).
Zu allem Überfluss für die Gastgeber fasste sich Niklas Wenderdel in der Schlussphase ohne gegnerische Einwirkung an den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden (90.). Zuvor war bereits Muhammed Alkan Celik mit Cedric Lohe zusammengeprallt. Rhenanias Flügelflitzer wirkte danach leicht benommen. Nach dem Spiel wurde er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus abtransportiert. „Er hat eine schwere Gehirnerschütterung und bleibt eine Nacht im Krankenhaus“, so Stefan Thiele.
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