Bottrop. VfB Kirchhellen muss zu Spitzenreiter Vestia Disteln, der im Schnitt fünf Treffer pro Spiel erzielt. Warum der VfB trotzdem eine Chance hat.

Der VfB Kirchhellen hat sich durch zwei Siege im Abstiegskampf der westfälischen Bezirksliga-Staffel 9 in eine gute Position gebracht. Die Erfolge beim BV Hiltrop (4:0) und gegen die SG Herne 70 (2:1) haben die Mannschaft von Trainer Marco Hoffmann in die Nichtabstiegszone gebracht. Das wollen die Kirchhellener am Sonntag verteidigen - auch wenn da eine der beiden schwierigsten Aufgaben der Liga auf sie wartet.

Denn der VfB tritt beim Tabellenführer SV Vestia Disteln (So., 15 Uhr) an, der gemeinsam mit Verfolger FC Marl in dieser Saison für den Rest der Liga übermächtig erscheint. Vor allem in der Offensive: Distelns Sturmreihe hat bereits 117-mal in 22 Partien getroffen, im Schnitt also mehr als fünf Treffer pro Spiel erzielt.

Distelns Torjäger hat häufiger getroffen als der VfB und andere Mannschaften

Stürmer Philipp Müller steht zurzeit bereits bei 38 Toren, hat damit häufiger getroffen als die ganze Kirchhellener Mannschaft (30), aber auch viele andere Teams der Liga. „Disteln bringt eine unglaubliche Geschwindigkeit auf den Platz“, sagt Marco Hoffmann.

Unverwundbar ist aber auch die Vestia nicht, das hat der VfB Kirchhellen der Liga als Erster gezeigt. Im Hinspiel brachte der VfB dem Spitzenreiter um Ex-Schalker und Spielertrainer Daniel Koseler beim 1:1 den ersten und lange einzigen Punktverlust bei. Bis zur Niederlage im Dezember im Topspiel gegen den FC Marl hielt sich Disteln schadlos. Im neuen Jahr ließ das 1:2 in Rentfort Marl bis auf einen Punkt heranrücken.

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Die Gastgeber haben also mindestens so viel Druck wie der VfB Kirchhellen. Der will aber natürlich keinesfalls nur als Staffage dienen. Aus einer möglichst sicheren Defensive heraus sollen über schnelles Umschalten Angriffe gefahren werden. Das Problem: Die schnellen Offensivleute, die den Ball nach vorne tragen könnten, drohen auszugehen.

So ist der Einsatz von Maurice Schwand (Schulter) und Robin Jobst (krank) unwahrscheinlich, Julian Thimm und Max Bertlich laborieren weiterhin an muskulären Verletzungen. „Wir werden kein Risiko eingehen“, sagte Marco Hoffmann. Luca Kleine-Wieskamp ist beruflich verhindert.

Aus der vergangenen Saison hat Marco Hoffmann noch gute Erinnerungen an die Fritz-Erler-Straße in Herten, in der Rückrunde holte der VfB ein 2:2. Dagegen hätte sicherlich auch diesmal niemand etwas einzuwenden. Nur eins sollte nicht passieren: „Dass wir uns das Torverhältnis zerschießen lassen“, sagt Marco Hoffmann. Denn da ist der VfB zurzeit besser als viele Konkurrenten im Abstiegskampf.

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