Bedburg-Hau/Bottrop. Die Lage für den VfB Bottrop wird immer ernster. Beim 1:3 in Bedburg-Hau verlor der Landesligist wieder einen Spieler durch eine Rote Karte.
Es wird langsam richtig ungemütlich für den VfB Bottrop: Beim direkten Konkurrenten SG Eintracht Bedburg-Hau kassierte das Landesliga-Schlusslicht beim 1:3 (0:0) die zehnte Niederlage im 18. Spiel. Der Rückstand aufs rettende Ufer ist damit von sechs auf sieben Punkte angewachsen, nur noch acht Partien stehen für die erwünschte Aufholjagd zur Verfügung.
VfB-Trainer Can Ucar sagte: „Ich glaube an den Klassenerhalt, solange das mathematisch noch möglich ist. Aber wenn wir aus den nächsten beiden Spielen gegen die direkte Konkurrenz nicht sechs Punkte holen, können wir für die Bezirksliga planen.“
René Biskup sieht Rot für eine Tätlichkeit
Seit Wochen plagen den VfB Bottrop eklatante Personalprobleme, und auch die haben sich im Kreis Kleve nicht entspannt, sondern noch zusätzlich verschärft. Denn Schiedsrichter Fasihullah Habibi schickte in der Schlussphase René Biskup, mit sieben Treffern immerhin in dieser Saison der torgefährlichste Bottroper, frühzeitig unter die Dusche.
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„Das war für mich keine Rote Karte, aber natürlich dumm, dass er sich zu einem Schubser gegen seinen Gegenspieler hat hinreißen lassen“, kommentierte Can Ucar Biskups Platzverweis in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Bereits in der Vorwoche hatte der VfB mit Ahmed Jemaiel bei der 0:1-Niederlage gegen Sterkrade-Nord einen Spieler wegen einer ähnlichen Situation durch eine Rote Karte verloren.
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Die Personalsituation wird sich also in naher Zukunft keinesfalls entspannen, obwohl das so dringend nötig wäre. In Bedburg-Hau hatte Can Ucar mit Frederick Owusu Ansar (Oberschenkelprobleme) und Necip Eren (Rippenprobleme) lediglich zwei stark angeschlagene Feldspieler neben Ersatzkeeper Tom Gottemeier auf der Bank. „So konnte ich nicht reagieren, und die Jungs auf dem Platz sind immer müder geworden“, sagte Can Ucar.
Dabei hatte der VfB Bottrop zwischendurch kurz einmal Hoffnung geschöpft. Nach einer zerfahrenen ersten Hälfte mit leichtem Übergewicht für die Gastgeber brachte Murat Berbero die Bottroper im zweiten Abschnitt in Führung (53.). Es wäre so wichtig für die Gäste gewesen, mal länger eine Führung auszukosten, aber das verhinderte Bedburg-Haus Robin Deckers mit seinem verwandelten Strafstoß nach Handspiel von Hussein Solh zum Ausgleich kurz darauf (60.).
Beim 1:2 aus Bottroper Sicht habe seine Mannschaft die Außenbahn freigemacht, sodass der Spieler der Gastgeber sogar aufs Tor von Joel-Andre Frenzel zugehen und noch quer legen konnte, so Ucar. Nutznießer war Oussama Toumzine, der die Gastgeber erstmals in Führung brachte (73.).
Danach seien bei seinen Spielern die Köpfe heruntergegangen, sagt Can Ucar. Das nehme er aber niemandem übel: „Der VfB Bottrop hat seit Monaten kein Spiel mehr gewonnen, da können sie kein Selbstvertrauen haben. Und sie haben trotzdem bis zum Schluss alles nach vorne geworfen und alles probiert.“ Er haderte damit, dass seine Spieler nicht länger Zeit hatten, um Sicherheit zu gewinnen. „ Jeder Moment, jede Kleinigkeit hilft, um Selbstvertrauen zu sammeln, aber wir bekommen wenige Minuten nach der Führung schon wieder den Ausgleich.“
Den Schlusspunkt unter Bedburg-Haus Sieg setzte mit dem 3:1 und seinem zweiten Treffer in der Schlussphase Oussama Toumzine (90.+1). Der VfB Bottrop hingegen trauerte vergebenen Chancen in der zweiten Halbzeit zum Beispiel durch René Biskup, Gino Pöschl oder auch Leon Stöhr hinterher.
Can Ucar interessierte es da auch nicht, dass sich im zweiten Duell von Teams aus der Abstiegszone die DJK SF Lowick mit 2:0 beim TSV Wachtendonk-Wankum durchsetzte. „Solange wir selbst nicht gewinnen, ist das unwichtig“, so der VfB Coach. Wachtendonk, am Sonntag zu Gast im Jahnstadion, bleibt so mit drei Punkten Vorsprung auf Bottrop Vorletzter, Lowick hat sechs Zähler mehr und den ersten Abstiegsplatz inne.
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