Bottrop. Beim wichtigen Spiel in Bedburg-Hau hat der VfB Bottrop erneut große Personalsorgen. Trainer Can Ucar ist begeistert von einem „Goldjungen“.
Neun Endspiele, sagt Trainer Can Ucar, stehen dem VfB Bottrop im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga noch bevor. Das erste davon findet am Sonntag ab 16 Uhr bei der SG Eintracht Bedburg-Hau statt.
Im Kreis Kleve wird die Mannschaft vom Jahnstadion personell keinesfalls besser aufgestellt sein als zuletzt bei der in mehrerlei Hinsicht unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen die Spvgg. Sterkrade-Nord. Ahmed Jemaiel sah in der Schlussphase die Rote Karte, wird also in Bedburg-Hau nicht dabei sein. Zuvor hatte der VfB Frederick Ansah und Necip Eren durch Verletzungen verloren, und der Einsatz der beiden in Bedburg-Hau ist unwahrscheinlich. „Frederick hat Probleme mit dem Oberschenkel, vermutlich eine Zerrung“, sagt Can Ucar. „Es wird schwierig.“
„Die Mannschaft stellt sich fast von selbst auf“
Bezüglich eines Einsatzes am Sonntag gilt das auch für Necip Eren, der am Sonntag mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Er konnte sofort wieder raus“, sagt sein Trainer. „Aber er hat immer noch Probleme mit der Rippe.“
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Unmittelbar nach dem Sterkrade-Spiel hatte Ucar bereits gesagt, dass die erneuten Ausfälle ihn mehr beschäftigten als die Niederlage. Denn der Kader war ja schon zuvor klein. Weil auch keiner der Langzeitverletzten sich bisher einsatzbereit zurückgemeldet hat, muss der Coach sich über die Startelf nicht den Kopf zerbrechen. „Die Mannschaft stellt sich fast von selbst auf“, sagt Ucar. „In jedem Spiel sind bisher neue Ausfälle dazugekommen. Die Lage ist nicht prickelnd.“
Zumal die personelle Misere sich vor dem Hintergrund der Tabellensituation abspielt: „Man darf eines nicht vergessen“, sagt Can Ucar. „Wir hatten nicht viel Vorlaufzeit.“ Am 12. Februar und damit nur sechs Tage vor dem Neustart der Meisterschaft nach der Winterpause stand der neue Trainer gegen den SC Velbert zum ersten Mal an der Seitenlinie. Und der Vorletzte der Tabelle geht in der Regel nicht mit allzu großem Selbstvertrauen in die zweite Saisonhälfte.
Seitdem haben Ucar und der VfB zwar zweimal Zählbares geholt, aber das war gegen TuS Fichte Lintfort (1:1) sowie Genc Osman Duisburg (2:2) nur jeweils ein Punkt, ehe es gegen Sterkrade die erste Pflichtspielniederlage unter Can Ucar gab.
„Man hat es gegen Sterkrade gesehen“, sagt Ucar. „Nach dem 0:1 gingen die Köpfe nach unten. Wo soll das Selbstvertrauen auch herkommen? Das bringen nur Siege, und die müssen wir nun endlich holen.“ Ucar ist nach wie vor überzeugt, dass der VfB Bottrop in der Liga bleiben wird. „Wir haben eine gute Truppe“, sagt er.
Diese Mannschaft soll in großen Teilen auch in der kommenden Saison im Jahnstadion spielen, unabhängig von der Spielklasse, wie der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay in den vergangenen Tagen sagte. Da hatte er mit Kudret Kanoglu gerade erst einen namhaften Neuzugang für die kommende Spielzeit präsentiert. Die Rückkehr des „verlorenen Sohnes“ freut auch Can Ucar.
„Kudret Kanoglu ist im Umkreis von 100 Kilometern der beste Amateurfußballer, den ich gesehen habe“, sagt der Trainer. „Dazu ist er ein Bottroper Junge und kennt den Verein – er ist ein Goldjunge.“ Ucars Zukunft steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Aber es scheint möglich, dass er bald wieder mit dem „Goldjungen“ zusammenarbeitet.
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